Unterhaltung: 25 Jahre Mauerfall - Emotionen und Erinnerungen - Dank an die Montags-Demos!

Ex-Stubenhocker #128106, 09. November 2014, um 22:44

https://www.youtube.com/watch?v=RpWKrIxi2GY

Ex-Stubenhocker #34661, 09. November 2014, um 22:45
zuletzt bearbeitet am 09. November 2014, um 22:46

John:

... viel zu kurz gedacht.

Durch den abbau der mauer wurde selbstverständlich nicht das trennende aufgehoben. Bei nicht wenigen menschen hat sich die mauer im kopf fortgesetzt.
Das nachdenken darüber, was wäre, ist auch nicht politisch sinnlos. Wenn man so denkt, wird man kaum in der lage sein, fehlentwicklungen zu hinterfragen.

Ex-Stubenhocker #157894, 09. November 2014, um 22:48

Als in den Nachrichtensendungen vom 7. Oktober 1989, über die Jubelfeiern in der damaligen DDR zum 40-jährigen Bestehen berichtet wurde, mit einem Honecker - "Vorwärts immer, rückwärts nimmer" - der sich auch über den antiimperialistischen Schutzwall äußerte, den es noch in ... Jahren geben würde, glaubte keiner hier, das sich drüben etwas ändern würde.
Eher würde die chinesische Mauer durch amerikanische Touristen abgetragen, wo sich jeder einen Stein als Touri-Mitbringsel in die USA mitnimmt, als das die DDR-Mauer verschwinden würde.
An dem Tag wurden die Demonstranten in Berlin noch zurückgedrängt.
2 Tage später ging es in Leipzig los mit den Großdemos, landesweit.
11 Tage später trat Honecker zurück, am 18. Oktober 1989.
Es ging schnell bis zum 9. November 1989.
Bis zur Erklärung des SED-Mitglieds Günter Schabowski:

"Das tritt nach meiner Kenntnis...ist das sofort, unverzüglich."

Ex-Stubenhocker #128106, 09. November 2014, um 22:49

https://www.youtube.com/watch?v=W6ia8onQhN0

ich glaub in die nina hätt ich mich verlieben können

Ex-Stubenhocker #186, 09. November 2014, um 23:44

georgebest: Ich habe also zu kurz gedacht! Dreh doch einmal den Blickwinkel um! Vielleicht denken alle die, die im Kopf noch eine Mauer haben, zu weit?
Wenn man aber schon weiter denkt, vielleicht noch einen kleinen (oder großen) Schritt?
Statt der Wiedervereinigung - wohlgemerkt in erster Linie eine Leistung des Volkes und nicht der Politiker - die Schuld daran zu geben, dass "das Kapital die Macht übernommen hat" und sich die Weltwirtschaft anders entwickelt hat, sollte man gerade hier mal ansetzen: Macht haben Menschen und nur Menschen. Sicher: Menschen mit Kapital im Kapitalismus. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und behaupte: Die Weltwirtschaft entwickelt sich nicht, sie wird von Menschen entwickelt. Nimmt man also den Mauerfall in erster Linie als das, was er ist: EIN VOLK hat sein Ziel durch konsequentes Fordern erreicht, dann sollte genau dieser Punkt die Menschen darin stärken, an sich und ihre Macht zu glauben und sich eben nicht Entwicklungen, die einfach irgendwie außerhalb von den Menschen selbst ablaufen, ausgeliefert zu sehen.
Diese kurze Sichtweise habe ich gemeint und denke nach wie vor, dass das Zerpflücken in Problemen destruktiv ist. Menschen haben doch damals die Politiker überrollt und gezeigt, dass das geht. Daraus könnte und sollte man lernen.

Ex-Stubenhocker #157894, 10. November 2014, um 00:01

Ach John: "...Menschen haben damals die Politiker überrollt und gezeigt, dass das geht. ..."

Es waren die Bürger der DDR, die die Funktionäre des SED-Regimes "überrollt" haben.
Zu den Menschen zählen beide.
Obwohl....:-)....der Gedanke gefällt mir:

"Wir Menschen sollten uns gegen die Politiker erheben und sie überrollen."

Klingt aber etwas nach Planet der Affen: REVOLUTION

Ex-Stubenhocker #128106, 10. November 2014, um 00:27

danke johny grad erst bemerkt , dass du geantwortet hast .

Ex-Stubenhocker #186, 10. November 2014, um 00:46

Dass Politiker auch zu den Menschen gehören, diesen wichtigen Gedanken sollte man natürlich nicht unterschlagen. Durch die scheinbar minimale Änderung meines Satzes bist du, DW, natürlich auf ein ganz normales politisches Phänomen, die Revolution gekommen. Dies ist aber nicht soweit gedacht wie das, wo ich hinwollte. Ich glaube einfach an den Menschen und die Menschen und daran, dass es - abgesehen von natürlichen Phänomenen, wie z. B. Naturkatastrophen, keine Entwicklungen auf der Erde gibt, die man irgendwie als "gegeben" bezeichnen muss. Sätze wie "Die Börse hält sich ruhig" oder
"die Globalisierung ist nicht aufzuhalten", selbst "Energie muss bezahlbar bleiben", klingen für mich so, als würde man Naturkatastrophen als gott- oder eben naturgegeben hinnehmen und hoffen oder beten, dass sich eine ungeliebte Entwicklung "irgendwie" umkehrt. Doch was tun Menschen?
Sie machen Gesetze und formen das Wirtschaftsgeschehen - was ja beides gut und richtig ist - lassen aber dann ihre Gemeinschaften von dem formen, was sie vorher selbst produziert haben. Und überlassen - freiwillig - dem Kapital die Macht.

Ex-Stubenhocker #186, 10. November 2014, um 01:10

Und? Ist das gut so? Oder gar der Weisheit letzter Schluss? Weil etwas einmal nicht geklappt hat - die Menschen eben den falschen Weg gewählt haben - ist damit der Gedanke an einen neuen Weg von vornherein tabu?

nixzuverlieren, 10. November 2014, um 10:53

Revolutionen entstehen in den Köpfen der Intelligenz und werden erst dann real, wenn das Volk hungert

riesling15, 10. November 2014, um 11:14

lassen wir doch mal alles politiche, kapitalistiche und was weiss der Geier... weg und beschränken uns einmal alleine auf das Menschliche.
Bis 1945 waren wir EIN Vaterland und Jahre später beginnt der Kommunismus einen eisernen Vorhang zu errichten, der in dem Mauerbau gipfelte.
Plötzlich konnte der Bruder nicht mehr zur Schwester, der Freund nicht mehr zum Freund, Kinder nicht mehr zu ihren alten Eltern... und und und. Und das war nun alles 28 Jahre ein- und auszuhalten. Viele unschuldige deutsche Menschen starben für diese Gegebenheiten, wurden viele Jahre lang inhaftiert, gefoltert, Kopfwäschen unterzogen. Das Land (DDR) ausgebeutet bis auf den letzten Krümel an Bodenschätzen.
Und dann kommt da noch, das eine Weltmacht, wie die ehem. Sowjetunion beginnt in ihren wirtschaftlichen Festen extrem zu wanken, weil alles in Aufrüstung und Weltraumforschung verpulvert war.
Alles schön mit der damaligen Perestroika, aber kam es Herrn Gorbatschow und anderen Herren nicht gerade recht, dass die BRD mit aller Macht zum damaligen (günstigen) Zeitpunkt eine Wiedervereinigung anstrebte??
Und dazu liegt doch wohl eines auf der Hand........ UMSONST hat Herr Gorbatschow diesen ausgebluteten Teil Deutschlands nicht an Herrn Kohl übergeben.
Sei es wie es sei, wir waren EIN Deutschland und sind es heute nach 25 Jahren wieder und das ist einfach gut so.

giulie, 10. November 2014, um 11:39

echt, wir waren EIN vaterland nach dem krieg? manche waren gar net glücklich als deutsche flüchtlinge aus schlesien oder was im westen angesiedelt wurden. im übrigen waren wir nicht total souverän, wir hatten noch lange die besatzungsmächte im land.

meiner meinung nach ist es ausserdem immer noch schwierig, weil es strukturelle und auch ich sag mal mentalitäts-unterschiede gibt zwischen im westen und im osten aufgewachsenen oder hier oder dort lebenden. kann wahrscheinlich eher keiner was dafür von den einzelnen.

so zu tun als ob wir gleich wären ist unrealistisch. ich tu mir schwerer mit menschen überhalb des ruhrpotts als mit dem süden. was ja net schlimm ist, oder? nur diese ewige gleichmacherei...

Ex-Stubenhocker #186, 10. November 2014, um 17:11
zuletzt bearbeitet am 10. November 2014, um 17:13

Wir Menschen sollten uns einfach mal klar darüber werden, was wir wollen. Globalisierung in der Wirtschaft, aber regionales, kleinkariertes, Denken in der Politik? Was bedeutet VATERland? Irgendwann - und sei es vor mehr als 1000 Jahren - war doch sowieso alles anders. Franken, Frankreich, Kolonien usw.
So betrachtet ist doch Deutschland wie jeder andere Staat ein Produkt verschiedener geschichtlicher Ereignisse. Bleibt nur, den Begriff Vaterland eben wörtlich zu nehmen. Und da gilt eben, das, was unter Hitler zerstört wurde, dieses Deutschland vor ihm, wieder zu vereinen. Wobei doch viel wichtiger als das ganze politische Herumspekulieren um Gorbatschows und Kohls Rollen und den Zeitpunkt, ist, dass es friedlich abging. Schaut man sich einmal an, wie "Revolutionen" noch 1956 bei uns niedergeschlagen wurden, von den unzähligen Toten, die Separatisten und Gegenseparatisten verschulden, nur, weil sie meinen, Dings müsse sich von Dingsbums lösen, ganz zu schweigen. Die Attentate
auf die unschuldigsten aller Unschuldigen in Nigeria will ich ja gar nicht kommentieren.

Als würden "strukturelle und Mentalitätsunterschiede" irgendeine Rolle spielen! Oder ist es die Angst, heute am Jahrestag des Mauerfalls auszudrücken, dass wir einfach stolz auf das ganze deutsche VOLK sind, das nie aufgehört hat, an die Wiedervereinigung zu glauben? Das kann es doch nicht sein!

Ex-Stubenhocker #186, 10. November 2014, um 17:33

Ob du stolz bist und auf was, oder ich, darauf kommt es doch überhaupt nicht an.
Auch Pathos oder nicht ist unwichtig. Entscheidend ist doch, dass man aus Ereignissen der Vergangenheit die richtigen Lehren zieht. Um die Zukunft erfolgreich zu bewältigen. JEDEM das Seine, genau das ist es!

Ex-Stubenhocker #163552, 10. November 2014, um 23:35
Dieser Eintrag wurde entfernt.

Ex-Stubenhocker #157894, 11. November 2014, um 17:23

Schreit das Lamm wieder:

H u u u u r z ?

Ex-Stubenhocker #160022, 13. November 2014, um 14:45

Der Disput zwischen John2 und johnnyblue hier ist sicherlich mit Abstand das Beste, was ich seit sehr langer Zeit im Forum gelesen habe!

LittleJoe, 14. November 2014, um 00:01

DW deine Platte hängt!!

Ex-Stubenhocker #161118, 14. November 2014, um 18:39

und dann waren noch die stasi.25 jahre nach mauuerfall bilden sie die macht position und regierung in thüringen wie sagt mann so schön aus ruinen auferstanden

Ex-Stubenhocker #34661, 14. November 2014, um 18:47

... ist das ne neue partei?

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