Skat-Strategien: Goldene Regeln

Cabeza_Doble, 11. Februar 2022, um 16:32

Ich mache noch sehr viele Fehler beim Skat und möchte gerne mein Spiel verbessern.
Beim Doppelkopf, mit dem ich mich besser auaskenne, gibt es ja sowas wie "goldene Regeln", an die man sich halten sollte, wenn man langfristig Erfolg haben möchte.
Also, sowas wie:
- Kontra schmiert, wo RE sich ziert.
- Nie dem Partner abstechen
- zweiten Farblauf nicht zu hoch stechen
- hohe Trümpfe nicht zu früh verballern
und dergleichen mehr.
Gibt es sowas eigentlich auch beim Skat?
Mir fällt da vielleicht ein:
Dem Freunde kurz, dem Feinde lang.
Als Gegenspieler lässt man die Finger von Trumpf
Oder, beim Grand die Ässe, ansonsten Fr...

Es gibt doch bestimmt noch mehr Taktiken, die Erfolg versprechen.
z.B. wann schmiert man eine Zehn und wann hält man sie zurück. Oder, wann lohnt es sich auch ein wackliges Spiel zu reizen und wann bleibt man besser weg.
Wobei mich Tipps fürs Gegenspiel mehr interessieren als fürs Alleinspiel.
Ich würde mich über ein paar gute Ratschläge von Expertenseite freuen.

Kartenvernichter, 11. Februar 2022, um 16:35

Bin mal gespannt was kommt

Kartenvernichter, 11. Februar 2022, um 16:39

Beim Grandgegenspiel z.B. wurde mir zumindest beigebracht, mein eigenes As mit der Gegenfarbe anzuzeigen. Beispiel VH spielt Grand. Meist erfolgt als erstes ja ein Bauernzug. Wenn ich nun Herz As habe, versuche ich mit einer Karobeigabe meinem Mitspieler dieses anzuzeigen. Geht natürlich nicht immer.

Ex-Stubenhocker #287938, 11. Februar 2022, um 17:22

Ich würde nur eine einzige goldene Regel nennen: Nutze die Informationen, die du mit jedem Stich und schon durch die Reizung erhältst. Von allem anderen halte ich nichts, nichts trifft meiner Meinung nach pauschal zu.

Was selten Sinn macht: Trumpf in Stich 1 als Gegenspieler bringen, v.a. einen blanken Trumpf.

Was oft Sinn macht: blankes Aufspiel. Und das sehen schon viele anders ...

Mache dir Gedanken, wie die Karte stehen könnte, damit ein Sieg möglich ist, bzw. welche Verteilungen durch die gespielten Stiche und die Reizung wahrscheinlich sind.

Pitti_Platsch, 11. Februar 2022, um 17:51
zuletzt bearbeitet am 11. Februar 2022, um 17:52

... ich finde auch, die beste aller "goldenen Regeln" ist das sammeln von Erfahrungen.
Mir sagte auch mal jemand: Den Feind immer lang anspielen, den Freund immer kurz anspielen.
Manchmal macht es aber Sinn, genau anders auszuspielen um ein Spiel zu drehen.
Es gibt natürlich einige hilfreiche Varianten, wie zb das anzeigen einer Gegenfarbe. Da bin ich auch noch nicht richtig eingestiegen, hinter gekommen.
Als wichtig empfinde ich das Mitzählen. Besonders bei knappen Spielen, kann dies sehr hilfreich sein um vielleicht noch einen anderen Gewinnweg zu gehen.
Mir haben hier auch schon viele User mit Rat zur Seite gestanden. Das hat mich oft ein stückchen weiter gebracht.
Jedes Spiel ist anders.
Skat ist vielfältig und macht Spaß.
... eine "guldene Vorrausetzung" kenn ich gut.
Wer nicht verlieren kann, sollte besser keinen Skat spielen.

Kartenvernichter, 11. Februar 2022, um 18:24

Zitat: Ich würde nur eine einzige goldene Regel nennen: Nutze die Informationen, die du mit jedem Stich und schon durch die Reizung erhältst.

Aber genau darum geht es ja. Informationen geben. Gerade in den ersten ein bis zwei Stichen. Beim Grand die Gegenfarbe rein zu tun ist nun mal eine Information. Man muss sie nur verstehen.
Genauso beim Aufspiel. Man sagt nach Möglichkeit von seiner Vollen. Aber wie zeige ich das an? Ich habe ja nicht immer eine Volle von der ich spielen kann oder möchte. Was spiel ich in VH auf, wenn ich keinen Reizwert habe und mein Mitspieler in MH sitzt? Man könnte jetzt sagen….Bild bedeutet, ich besitze keine Volle dieser Farbe. Lusche bedeutet, ich habe eine Volle. Eventuell sogar das As, was ich aber nicht spielen möchte, da ich selbst vielleicht nur ein Trumpf habe und dieses nicht zum Frass vorsetzen möchte. Das sind alles Informationen, die man im ersten Stich geben kann.

Ex-Stubenhocker #293790, 11. Februar 2022, um 19:18

Gute Spieler werden Dir auf Deine Frage keine Antwort geben, denn es kommt immer drauf an wo man sitzt. Wenn ich dem Spieler im Nacken sitze, kann ich ihn mit einer Farbe schwindelig spielen und "Hast Du Ass und 10 gesehen, sollst Du von der Farbe gehen" verliert den Sinn. Beim Grand immer Asse zu spielen kann richtig und falsch sein. Freund immer kurz ist auch nicht richtig.

Habe Spass, und sehe Dir nach dem Spiel die verlorenen Spiele an. Schreibe die Spiele auf die Dich beindruckt haben. Lerne von Deinen Fehlern und vergesse niemals auch ein guter Gegenspieler zu sein. Wie Du gut erkannt hast, dem Spieler das Spiel umzubiegen ist genauso wichtig wie selbst zu gewinnen.

Finde Deinen Weg. Probiere und studiere und verstehe es. Nur nachspielen was man Dir sagt macht keinen Sinn.

Cabeza_Doble, 12. Februar 2022, um 10:34

So, wie es Kartenvernichter schreibt, habe ich meinen Beitrag gemeint.
Dass Mitzählen und das Nachhalten von Karten wichtig ist, weiß ich.
Aber welche Möglichkeiten gibt es z.B. auf regelkonforme Art und Weise im Gegenspiel meinem Partner so viele Infos wie möglich zukommen zu lassen? Beim Reizen teilte ich ja schon oft meine lange Farbe mit, manchmal sogar die Anzahl meiner Buben. Aber wie informiere ich den Partner über das gewünschte Nachspiel?
Beim Doko, im Gegenspiel zu einem Fleischlosen oder einem Bildersolo, gibt es z.B. die fast eherne Regel möglichst die eigene lange Farbe anzuspielen und vor allem nur gesicherte, also mit einer 10 besetzte Asse. Ist das beim Skat ähnlich?
Ist es als Gegenspieler z.B. sinnvoll, gleich die Fehlasse anzufassen, oder lässt man die erst einmal stecken?
Spiele ich im Gegenspiel von einer Farbe, wo ich zwar kein Ass, aber Zehn und ein paar Luschen habe, erst die Zehn aus, oder lieber eine Lusche? Was ändert es, ob der Partner in MH oder in HH sitzt?

Kartenvernichter, 12. Februar 2022, um 11:55

Wirklich goldene Regeln gibt es natürlich nicht. Da haben die anderen schon Recht. Nichtsdestotrotz denke ich gerade im Gegenspiel sind Informationen wichtig. Und da gibt es nun mal gewisse “Richtlinien”, die gute Spieler mit Sicherheit verstehen. Meist hat nun mal eine Karte, die ich gerade in den ersten ein oder zwei Stichen beigebe, eine gewisse Aussagekraft, die dein Mitspieler anhand seiner Karten deuten kann. Aber dann muss man auch wissen, welche Information ich mit dieser Karte gebe. Sicher sind solche Informationen nicht immer möglich, da es die eigenen Karten nicht hergeben. Manchmal sind es Kleinigkeiten, die den Unterschied machen.

Ex-Stubenhocker #167872, 12. Februar 2022, um 18:58

Ich würde dir empfehlen jetzt wo wieder Lockerungen da sind, schaue ob du eine Liverunde in deiner Nähe findest und in der du vielleicht mitspielen kannst. Dort lernt man einfach am Besten. Wenn die Spieler nicht so verbissen sind, darfst du zB als Geber links und rechts reinschauen und dann beobachte die Spieler und ziehe deine Schlüsse, eventuell nach dem Spiel ein zwei Fragen dazu und schnell wirst du auch erkennen, wer ist gut am Tisch und ihn mehr beobachten.
Dinge gibt es viele die man beachten soll, aber.....was kann man sich alles merken!
Hier wurde zB das Mitzählen der Punkte angeführt, bei den meisten Spielen zähle ich allerdings die Punkte der GS, damit ich weiß, was ich noch absetzen kann. Es gibt aber auch Spiele wo du vorher weißt, das wird knapp für mich, da zählt ich zwingend meine Augen.
Als Gegenspieler weis man meist so ab der Hälfte des Spiels, gibt es Chancen auf den Sieg. Dann sollte man sich überlegen, wie müssten die Karten, vorallem beim Alleinspieler stehen, damit wir gewinnen. Danach sollte ich aber auch dann so weiter spielen.
Aber wie gesagt, Liverunden regelmäßig sind die besten Lehrmeister. Gute und sehr gute Skater gibt es mehr als viele hier denken.
Bloss weil viele nicht an großen Turnieren oder WM teilnehmen, sind sie nicht unbedingt schlechter als die die im Rampenlicht stehen!

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