Skat-Turniere: erstes "echtes" Skatturnier :-)

Ex-Stubenhocker #9177, 25. Dezember 2009, um 23:44

Hallo Leute!
Ich spiele jetzt seit ca. 2 Jahren mal mehr und mal weniger häufig Skat.
Nun habe ich mich mal bei einem richtigen Skat-Turnier angemeldet und bin schon total aufgeregt :-) Kneifen geht jetzt nicht mehr.
Gestern hab ich dann erfahren, dass ich die EINZIGE Frau dort bin unter lauter Männern (Hilfe!!!) und hab nun schon ein bisschen schiss, dass die mich da auseinander nehmen (Ich bin gerade 20 und würde mich, im Vergleich zu den Männern die wahrscheinlich alle schon 30 Jahre Skat spielen, doch noch als Anfängerin sehen)
Könnt ihr mir vielleicht hilfreiche Tipps geben?
Oder mal erzählen, wie so ein offizielles Skatturnier abläuft?
Was muss ich besonders beachten und ist das wirklich so streng wie ich mir das vorstelle? :-)
Ich bin euch für jeden Tipp dankbar!

Ex-Stubenhocker #186, 25. Dezember 2009, um 23:59

nun, da versuch ich dir gerne zu helfen, denn ich gehöre so etwa zu der Gruppe, die schon so lange Skat spielt. Gleich mehr!

Ex-Stubenhocker #186, 26. Dezember 2009, um 00:00

also 1. glaub ich nicht, dass alle so alt sind, dass du die einzige Frau bist, kann sein, aber dann dürfte es wohl nur ein kleines Turnier sein, ab 50 Teilnehmern bist du wohl nicht mehr allein!

Ich schau mal, wo du herkommst, dann mehr

Ex-Stubenhocker #9177, 26. Dezember 2009, um 00:07

Das ist auf jeden Fall kleiner als 50 Teilnehmer.
Wie viele es genau sind, weiß ich nicht, aber bei der Anmeldung habe ich gefragt, ob auch Frauen mitspielen und da wurde mir gesagt, dass ich bisher die einzige bin. Vielleicht meldet sich ja doch noch eine an :-)

Ex-Stubenhocker #186, 26. Dezember 2009, um 00:11
zuletzt bearbeitet am 26. Dezember 2009, um 00:11

scheint in einer Skathochburg zu sein, also vielleicht ein internes Turnier, dann kennst du sicher jemand und kannst dich an den halten.

2. die (wir)alten Knacker sind zu 90 % froh, wenn sie beim Skatspiel "junges Blut" sehen. Die werden dich auf Händen tragen und wenn du mit einem lieben Augenaufschlag einen Fehler eingestehst, trösten, vielleicht mit einem Glas Sekt! Und wenn du wirklich das seltene Pech hast, auf einen Griesgram zu treffen, der vielleicht auch noch der Überzeugung ist, du gehörst woanders hin, kannst du sicher sein, der kriegt sein Fett weg.

3. Das Turnier hat wohl 2 oder 3 Serien mit je 48 Spielen am Vierertisch. Wichtiger Tip: Pro gewonnenem Spiel bekommst du extra 50 Punkte, egal, was es ist (Karo einfach oder Grand mit Vieren, z. B.). Also kein unnötiges Risiko, wenn du das Spiel hast, spiele dann sichere Spiele. Grand einfach ist 98, Kreuz einfach 74, mit Schneider 86. Und verlorene geben immer auch 50 Minus.

4. Du bezahlst für jedes eigene verlorene Spiel Verlustspielgeld, meist 50 ct für die ersten drei pro Serie, danach 1 Euro.
Wenn du etwas gewinnen möchtest, musst du dich normalerweise (außer jeder bekommt etwas) unter den ersten 25 % platzieren. Dazu solltest du pro Serie im Schnitt 1100 Punkte einfahren. Wenn du 12 Spiele selbst machst, bei normalem Blatt und durchschnittlichem Risikoverhalten wäre dies der Schnitt, sollten 10 gewonnen werden (oder natürlich mehr). Ein vorsichtiges 6 zu 0 bringt wenig, außer natürlich die andere Serie läuft überdurchschnittlich gut.
Gleich noch was zu den Regeln!

Ex-Stubenhocker #9177, 26. Dezember 2009, um 00:17

erstmal schonmal ganz ganz lieben Dank für die beschreibung! Besonders Punkt 2 gefällt mir :-) und macht ein bisschen Mut, dass es vielleicht nicht ganz so schlimm wird wie ich denke :-)

Ex-Stubenhocker #186, 26. Dezember 2009, um 00:19

Übrigens: Wenn ich mitspielen würde, würde ich dich unter meinen ganz persönlichen Schutz stellen, und wer dich dann auch nur schief anschauen würde, der wäre für die nächsten 10 Jahre in der näheren Skatwelt untendurch. Und die Wahrscheinlichkeit, dass einer der Verantwortlichen genau so denkt, ist echt sehr groß, also keine Angst.

Wenn du allerdings ausspielst, ohne dran zu sein oder falsch bedienst (was ja am PC alles nicht geht) hast du kaum mit Gnade zu rechnen, denn Wettbewerbsgerechtigkeit geht über
Ritterlichkeit. Auch Skat anschauen nach der Ansage ist nicht erlaubt und Ansagen gelten immer, erhöhen geht nicht, aber das ist alles wie beim PC. Wenn du wirklich mal das Gefühl hast, sie wenden eine Regel gegen dich falsch an (Beispiel: du sagst nach der Skataufnahme Grand Hand an und einer schreit "verloren", ruf nach einem Schiri. Wenn der seinen Schein nicht in der Lotterie gewonnen hat und wenn nach den Internationalen Skatregeln gespielt wird, gilt Handansage nicht und du spielst einen normalen Grand).

Nun wünsch ich dir viel Erfolg und viel Spaß und bedauere, dass du dein erstes Turnier nicht bei uns spielst!!!

Alles Gute und keine Angst!

Ex-Stubenhocker #9177, 26. Dezember 2009, um 00:19

Aber ich glaube mit den Gläsern Sekt sollte ich doch vorsichtig sein :-D Das kann schnell auf die Konzentrationsfähigkeit schlagen!

Ex-Stubenhocker #9177, 26. Dezember 2009, um 00:23

Danke Danke. Also ich denke das könnte schon gut gehen. Ich spiele ja auch im "echten Leben" viel Skat (also nicht hauptsächlich hier) sodass ich z.B.den Skat zwischendurch auf keinen Fall angucken werde :-)
Ist das mit den 50 cent pro verlorenem Spiel überall so?
Ich dachte meine 12 Euro Einsatz waren schon alles :-)

Ex-Stubenhocker #186, 26. Dezember 2009, um 00:29
Dieser Eintrag wurde entfernt.

Ex-Stubenhocker #186, 26. Dezember 2009, um 00:33

das mit dem Verlustspielgeld dürfte überall üblich sein. Davon "leben" ja die Veranstalter, bzw. die Verwaltung eines Clubs wird davon bestritten. Das Startgeld sollte ausgespielt werden (also 10 € davon, also falls es nur Geldpreise gibt). Das Verlustspielgeld(auch Abreizgeld genannt) hat auch den Sinn, dass nicht blind auf Angriff gereizt wird, weil es ja eh egal ist, wenn man schlecht steht, ob man nun mit 300 Pünktchen oder mit 500 Minus abschließt.

Ex-Stubenhocker #186, 26. Dezember 2009, um 00:35

Wenn du noch eine Frage hast, kannst du mir gerne auch direkt schreiben.

Gute Nacht!

Whiteshadow, 26. Dezember 2009, um 12:19

hallo drunken...
ich kann dir das nachempfinden....als ich hier anfang des jahres in unserem kleinem städtchen zum preisskat ging hatte ich wahnsinnige bauchschmerzen.....
alles männer, das durchschnittsalter war 55.....und ich mit meinen da noch 26 jahren.....oh ha.
aber augen zu und durch...spielen kann ich ja.....
zuerst kam dann noch der spruch...."hallo magst bestimmt zigaretten?" als ich dann klarstellte ich mag mitspielen...kam dann ein "aso"

und was soll ich dir sagen....nun ist nicht mehr vorzustellen das ich dort fehle ;-)

heute ist dort ein weihnachtstunier und darauf freue ich mich schon ;)

du schaffst das, genug hilfe hat dir ja der john schon gegeben....wann geht es denn bei dir zum preisskat?

lg

Ex-Stubenhocker #9177, 26. Dezember 2009, um 13:06

Morgen schon :-)

Ex-Stubenhocker #9177, 26. Dezember 2009, um 13:10

was mich nochmal interessieren würde ist, was man eigentlich unter einem "Profi" versteht. Zählt der wirklich alles komplett mit (sowohl trumpf, als auch alle Farben und die Punkte)? Ich zähle natürlich auch die trümpfe und meine Punkte, wenns knapp werden könnte, aber alles wäre mir dann doch etwas viel. Wie ist das eigentlich bei sonem Turnier. Wird da auch super schnell gespielt, wie beim üblichen Kneipenskat oder überlegen die "Profis" doch schonmal länger?

sprachlos, 26. Dezember 2009, um 13:36

ein "Profi" zählt alles mit.
ist aber kein hexenwerk,
das gedächniss kann man trainieren,
das kann jeder lernen.

mfg lothar

ps ich zähle nur bei tunieren,
oder wenn die mitspieler
sehr stark sind alles mit.

LieberTeufel40, 26. Dezember 2009, um 13:37

Sorry Drunken, aber Deine eigenen Punkte solltest Du IMMER wissen. Besonders dann , wenn Du Mitspieler bist. Nicht nur wenns knapp wird.
Wenn Du an einem Tisch sitzt und der AS gewinnt sein Spiel weil Du anstatt des König die Dame geschmiert hast, dann gibts aber fürchterliche haue. ;-))) Tritte vors Schienbein u.s.w. ;-)))))
Wobei das im Winter mehr schmerzt. Da haben alle dicke Schuhe an. Im Sommer sinds oft nur Sandaletten
Wenns knapp ist (als AS)solltest Du Deine eigenen und die von den anderen zählen.
Alles andere, wieviele Herz, Karo (oder welche)u.s.w das behälst Du mit der Zeit von selbst. Ohne bewusst zu zählen.

Ex-Stubenhocker #186, 26. Dezember 2009, um 14:00

es gibt kaum Profis, nur "Möchtegernprofis" der verschiedenen Ebenen. Wegen der Zeit mach dir keine Gedanken, manchmal soll die Zeit angeblich streng eingehalten werden, aber so schnell wie am PC gespielt wird, das reicht allemal.

Aber: pass beim Abkürzen auf! Hinlegen ohne Erklärung bedeutet alle Stiche machen. Ist anders als hier! Geht noch ein Stich verloren oder stimmt die Erklärung nicht, ist das Spiel verloren.

Ex-Stubenhocker #3295, 26. Dezember 2009, um 17:51

ich versuche auch immer alles mit zu zählen und zu merken welche Karten der Farben bereits draussen sind, damit ich abschätzen kann, was noch drin sein muss.

In letzter Zeit aber klappt das nicht mehr so als früher. Vermute mal dass es an meine Gedächtnisleistungsfähigkeit liegt, der im Laufe der Jährchen natürlich auch nicht besser wird. Manchmal merke ich, dass ich nach einem Begriff oder Fachwort suche, oder einen Namen von dem ich genau weiss, dass sie irgendwo in den Weiten meines Gehirnes gespeichert ist, dennoch weigert sich das Jehirn die entsprechende Datei oder Verknüpfung zu öffnen, sodass ich oft ne Alternativweg wählen muss, um an die Info zu kommen.

Ähnlich ist es beim Skat, ich eigne mir immer mehr "Eselsbrücken" an z.b. wenn alle "Zählkarten" einer Farbe draussen sind, sinds 28 Augen und versuche so mein Gedächtnis etwas zu entlasten und man kann sich das ebenfalls an trainieren.

So ist in den USA kürzlich der "rainman" gestorben ein autistisch veranlagter Mann, der fast die halbe bibliothek seines Ortes mit einige 100.000 Einwohner auswendig konnte, zum Lesen einer Seite 2 bis 3 Sekunden benötigt hat und diese zusätlich im Gehirn gespeichert hatte. Unser Jehirn ist also durchaus zu solche Leistungen fähig.

K1, 26. Dezember 2009, um 21:38

Also zählen sollte man auf jeden Fall. Jedenfalls versuchen.Leider gehts mir auch schon so wie meinem Vorredner und ich vergess schon mal was.Passiert halt. Aber ich glaub,du brauchst dir da nicht so viel Sorgen machen.Wenn ich mir so dein Foto anschaue,bist du sowieso die Königin im Saal und man verzeiht dir vieles(alles?)

Whiteshadow, 26. Dezember 2009, um 22:36

vielleicht solltest du vorher mal klären das dies dein erstes tunier ist...hilft dann meist auch ein wenig ;-)

un ja zählen is wichtig....jemehr du kannst desto besser ;-)

good luck

Ex-Stubenhocker #9177, 26. Dezember 2009, um 22:47

Danke danke für die ganzen tipps :-)
Ich bin gespannt wie es wird...und das mit dem Zählen wird schon klappen :-D

Ex-Stubenhocker #186, 26. Dezember 2009, um 22:58

hoffentlich verwirrt dich eine Erkenntnis nicht noch, aber psychologisch kann das ganz wichtig sein: Je mehr man weiß ( gefallene Karten, eigene Augen, Augen des Gegners usw.) desto besser, irgendwas soll man aber wissen. Und daraus folgt zum Beispiel: Sich eine Karte, mit der man im Gegenspiel noch sicher (oder 99 %) stechen würde, nicht aufzuheben, um dann am Ende 59 Augen zu haben, mag in den Augen dessen, der nicht mitzählt, ein Katastrophenbock sein. :-((

Für einen Augenzähler ist es aber durchaus ok, nur 31 statt 59 zusammenzubringen! Auch wenn es Spieler gibt, die anderer Meinung sind, weil sie sich eben andere Dinge als die Augen merken.

Übrigens versuche ich auch, mich, wie Skatpfeife, auf Eselsbrücken umzustellen; ob dies am Alter liegt und an einer gewissen Funktionsreduzierung oder zu einer Wissenserweiterung führt, wird sich zeigen :-))

Und K1 hat natürlich Recht! Wenn es nicht so weit weg wäre, würde ich morgen teilnehmen :-))

Ex-Stubenhocker #3295, 27. Dezember 2009, um 01:33

Jetzt versteh ich auch so langsam weshalb die sogn. alten Haudegen beim Skat oft das Spiel mit Aufschlag einer Lusche eröffnen, was oft promt mit dem Bedienen einer Lusche und selbst der dritte Mann/Frau scheut sich nicht, ebenfalls ne Lusche zu zu geben. Die schonen nur ihr Gehirn, damit sie noch keine Augen zählen müssen.

Wenn danach dann aber der eine Paukenschlag nach der Andere auf den Tisch kommt und an dessen Ende der AS oftmals ein ziemlich zerknirschtes Gesicht hat, frage ich mich, woran das wohl gelegen haben mag.

Ex-Stubenhocker #9177, 27. Dezember 2009, um 01:48

Hast du ein paar Beispiele für solche Eselsbrücken? Ich kann mir Dinge ja eigentlich gut merken aber beim Skat wird mir ALLES mitzählen ohne Eselsbrücke zu viel!

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