Skat-Strategien: Unfaires Reizen oder einfach trickreich?

MidnightLad, 22. August 2018, um 11:05

hallo fun,
nur wer 3 buben hat, gewinnt nicht automatisch und bei min. 5 abgebern schon gar nicht. hätte ich das spiel bekommen wollte ich mir bei ungünstiger findung einen null offen halten, aber wer im glashaus sitzt sollte nicht mit steinen werfen, denn dein reizverhalten ist manchmal auch sehr merkwürdig

Bernadette, 22. August 2018, um 11:44

Hm. Gruß und Spiel überfordern so einige:
#251.586.363

AlbrechtDerArme, 22. August 2018, um 11:44
zuletzt bearbeitet am 22. August 2018, um 11:45

☝️😆🤣🤪 ... nunu ...
und wir sind die BORG und wir ergeben uns!

(@ uropapa)

sylerl, 22. August 2018, um 12:10
zuletzt bearbeitet am 22. August 2018, um 12:17

Werter Uropapa,

deine Einschätzung meiner Skatfähigkeiten kann ich noch irgendwie teilen, deine Einschätzung zum Schach allerdings nicht. Beim Schach behaupte ich mal, dass ich für Dich nicht besiegbar wäre :o).

Auf niedrigem Niveau werden Schachpartien fast ausnahmslos durch Taktik gewonnen und viele Eröffnungen auf Clubniveau (z.B. zweifelhafte Gambite) sind darauf ausgelegt, dass der Gegner die Theorie nicht kennt und durch mangelnde Vorbereitung oder schlichtes Übersehen die Partie verliert. Auf höherem Niveau ändert sich das, die Partien werden zunehmend positioneller und auf langfristige Vorteile ausgelegt. Ein Beispiel ist hier z. B. die in letzter Zeit sehr populäre "Berliner Mauer", eine Variante der spanischen Verteidigung.

fun-junkie, 22. August 2018, um 13:21

Auch hier nochmal:
MidnightLad ist ein sehr guter Spieler und ich spiele deswegen auch sehr gerne mit ihm. Es war nur ein Beispiel, was mir auch Monate danach immer noch in Erinnerung war, da es für mich in meiner Situation komplett verwirrend war.
Es gibt wesentlich schlimmere Spieler, aber dieses Spiel war es jetzt, was mir in Erinnerung geblieben ist.

Was mein Reizverhalten angeht:
Ich spielte früher sehr defensiv (siehe Statistik, die ich nicht mehr loswerde) und versuche seit einiger Zeit Stück für Stück offensiver zu werden. Da kann es allerdings sein, dass ich hin und wieder in alte Gewohnheiten zurück verfalle und dadurch ein sehr inkosequentes Reizverhalten entsteht. Das müssen dann gute Spieler wie MidnightLad (oder jeder, der versucht, das Reizverhalten seiner Gegner zu interpretieren) bewerten, ob man mein Reizverhalten interpretieren kann oder nicht. Ich versuche, offensiver zu reizen ohne wegzureizen und auch auf Siegchancen zu achten, aber offensichtlich gelingt mir das nicht immer.

Ex-Stubenhocker #214662, 22. August 2018, um 13:43

Schach ist was für Könige...bist Du etwa einer?😃

AlbrechtDerArme, 22. August 2018, um 13:49

na sicher 😳 noch Fragen?

sylerl, 22. August 2018, um 13:57

Uropapa, ich spiele auf playchess.com aufgrund meiner Chessbase-Database, da wurde der Account zu dieser Seite sozusagen "mitgeliefert", aber ich denke, dass wir die Schach-Diskussion eher nicht in einem Forum führen sollten, in dem es um Skatstrategien geht, da wohl für die meisten anderen Leser uninteressant. Schreib mir einfach eine Privatnachricht und dann spielen wir eine Partie.

AlbrechtDerArme, 22. August 2018, um 14:02

Das Ergebnis wird sicher viele hier interessieren. 👍

sylerl, 22. August 2018, um 14:11

:o) Ich kann mit dem Druck umgehen

sylerl, 22. August 2018, um 14:36

@Uropapa, überhaupt kein Problem, würde mich sowohl freuen, gegen Dich Schach zu spielen als auch von Dir etwas zu lernen, um mein relativ schwaches Skat zu verbessern.

Bernadette, 22. August 2018, um 15:02

Fun-junkie, nebenbei angemerkt, es gibt hier meines Erachtens die Möglichkeit, den Account auf Null setzen zu lassen.

Plissken, 18. September 2018, um 12:43
zuletzt bearbeitet am 18. September 2018, um 12:46

Hier mal ein schönes Beispiel - zwar nicht aus Skatstube sondern aus einer Skatapp gegen den Computer aber gerade deswegen doch auch interessant. Zur Erklärung: Die Computergegner spielen in dieser App relativ realistisch und mit wirklich ansehbarer Spielstärke. Man wird durchaus heraus gefordert und der Computer reizt MEIST sein Blatt aus. MEIST deswegen:

Mein Blatt: Herz-AssHerz-KönigHerz-NeunHerz-AchtHerz-SiebenKreuz-AssKreuz-KönigKreuz-DamePik-KönigPik-Sieben
- klar hier bis auf 20 zu reizen ist gewagt. Was der Computergegner allerdings dann machte ist wirklich eine Schau: Kreuz-BubePik-BubeHerz-BubeHerz-ZehnHerz-DameKreuz-SiebenKaro-AssKaro-KönigKaro-NeunPik-Ass - 18, bei meiner 20 (Hinterhand) dann weg.

Was ich im Skat hatte weiß ich nicht mehr genau (Screenshot nach dem Spiel) - ist aber auch irrelevant. Spiel natürlich verloren. Ehrlich gesagt schon ein starkes Stück, das Ding so zu programmieren... in jeder echten Skatrunde bei der Offensive mit meinem Blatt Hinterhand durchaus auf 20 gehen und dem Spielverlauf anschließend hätte der kein Spiel mehr gemacht - weil sich die Karten mit gebrochenen Händen dann doch nicht so gut halten lassen...

Plissken, 18. September 2018, um 12:56
zuletzt bearbeitet am 18. September 2018, um 12:57

Kleine Ergänzung - auch dem letzten hier dürfte aufgefallen sein - völlig egal was da im Skat liegt - JEDE Aufnahme verstärkt sein Blatt (Computergegner). Die absolute Krone hat dann der Sache allerdings der sogenannte "Support" der App aufgesetzt - sie haben gemeint, dass meine Spielstärke offensichtlich nicht ausreicht, um gegen den Computer in der Einstellung "stark" bestehen zu können und ich sollte doch die Spielstärke des Computers runter setzen... OHNE WORTE...

Pitti_Platsch, 18. September 2018, um 14:48
zuletzt bearbeitet am 18. September 2018, um 14:49

...in einem gewissen maße gehört doch auch das taktieren zum skat. Einem spieler hoch zu reizen, so das er eventuell Hand spielen muss, empfinde ich nicht als unfair. Gerade in einem Turnier. Warum sollte ich dem alleinspieler mein wirkliches reizspiel offenbaren?
ich denke es kommt immer auf die spielsituation an und da gibt es im skat bekanntlich ja sehr viele.
Manchmal lohnt es eine Finte zu legen^^
...in der kneipe wird zb. oft auch mal sehr defensiv gereizt, also nur die 18 um natürlich einen kontra hinterher zu schicken.
Wer 18 sagt hat auch ein spiel.

Das Skatspiel ist nunmal sehr vielfältig und macht den Reiz mitunter ja auch aus.

Kartenvernichter, 18. September 2018, um 15:29

Manche machen Sprungreizen, um eine Farbe anzuzeigen, die sie nicht haben. 18,22,23,24,27,33...oder man reizt direkt 40, damit die evenuellen Gegenspieler keine Reizinformationen über das Blatt des jeweiligen Mitspielers bekommen. Auch beim reizen fliessen Informationen und auch da wird schon taktiert

Pitti_Platsch, 18. September 2018, um 16:10
zuletzt bearbeitet am 18. September 2018, um 16:15

...dieser Aspekt der Sprungreizung ist mir ja noch gar nicht so richtig bewusst gewesen.
Lieben Dank für die info

Plissken, 19. September 2018, um 06:38

@natural - hm. Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann findest du die von mir beschriebe Situation also völlig ok. Wenn ein Spieler eine Starthand hatt, mit der er in 19 von 20 Fällen nur gewinnen kann und jede Skataufnahme daran nichts ändert taktisch kalkuliert bei 20 weg sagt, weil er weiß, dass er so gut wie jedes Spiel des Gegners gewinnen würde, außer Null, was er halt riskiert. Nur so hat das beschriebene Reizverhalten nämlich einen Sinn. Alles andere ist keine Taktik, sondern Schwachsinn, ein sicheres Spiel mit mindestens 36 weg zu werfen - das wäre also für dich völlig ok - interessant. Da glaube ich gibt es nicht viele, die das so sehen würden.

Plissken, 19. September 2018, um 06:45
zuletzt bearbeitet am 19. September 2018, um 06:47

Übrigens scheint sich der Support von der App im diesem Punkt - also dass sowas auch Taktik sein kann nicht ganz eins zu sein. Bei einem anderen Spiel lief es nämlich exakt gleich ab wie oben Beschrieben (Spieler reizt bis 18 und is dann weg):Kreuz-BubePik-BubeHerz-BubeKreuz-AssKreuz-SiebenPik-AssPik-SiebenHerz-ZehnHerz-DameHerz-Acht - diesmal sogar Hinterhand - da hieß es dann plötzlich, ich wäre auf einen Fehler in der Programmierung gestoßen.

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