Unterhaltung: Mal was zum nachdenken

Ex-Stubenhocker #47171, 24. November 2011, um 18:37
zuletzt bearbeitet am 24. November 2011, um 18:38

@john
das mit dem gross und klein hab ich mir im internet bzw foren abgewöhnt genau wie auch viele andere.
komisch wird es nur wenn man sich das aus versehen auf rechnungen und anderer kundenkorrespondenz anwendet, ist mir neulich passiert und hab das echt net gemerkt, grins.

keine ahnung ob noch jemand von euch lochstreifen-schreibautomaten kennt.
auf solchen dingern fing mal meine maschienenschreiberei an, und glaubt mir wenn ich sage das dem ding so einige tasten total fremd waren.
zb, wt 100 von siemens zuzüglich verschlüsselungsapparat und breitbandfunkanbindung.

war schon abenteuerlich so manches mal...

übrigens können andere die fehler gern behalten die sie bei mir finden, gg

Andi0259, 24. November 2011, um 18:50

Meiner Meinung nach heißt in diesem Fall das Zauberwort Einfühlungsvermögen. Was ja bei äußerlichen Attributen außerhalb der "Norm" wohl auch noch am einfachsten ist, denn jemand "Häßlichen" oder "Übergewichtigen" (wie in Ottos Threaderöffnung beschrieben) wird man doch eher nicht vorverurteilen, sondern viel öfter dazu neigen, Mitgefühl zu haben (wie würde ich mich in seiner Situation fühlen, was hat er dadurch für Nachteile in der Gesellschaft etc.).
Schwieriger wird es dann schon, wenn es um Charakterzüge oder Ausstrahlung eines Menschen geht. Jeder von uns kennt das: du siehst jemanden und er/sie ist dir auf Anhieb unsympathisch. Mag sein, dass Derjenige irgendeine Ähnlichkeit mit einem Menschen hat, mit dem man schon schlechte Erfahrungen gemacht hat, schon kommen negative Emotionen hoch. Hier ist ein unvoreingenommenes Gegenübertreten dann doch schon um einiges schwieriger, wenngleich auch sehr lohnenswert.
Und dann gibt es natürlich auch die Generalisierung bestimmter Berufsgruppen, Bevölkerungsschichten, usw. , Sprichwort "alle über einen Kamm scheren". Beispiel: Man weiß, was die Banken in letzter Zeit so angestellt haben. Sagt jetzt jemand, er arbeitet bei der Bank, dann Habgierigkeitsschublade auf und rein mit ihm. Kann man gründlich daneben liegen, einer meiner besten Freunde arbeitet bei der Bank und ist ein Muster an Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit. Und so gibt es unendlich viele Beispiele, bei denen sich anfängliche Verdachtsmomente überhaupt nicht bestätigen.

Ich möchte aber auch mal die Diskussion in die andere Richtung anregen. Jemand macht einen sehr seriösen und sympathischen Eindruck, entpuppt sich aber nach kurzer Zeit als sogenanntes "Charakterschwein". Solche Blender gibt es leider massenweise. Sie wurden mit Vorschußlorbeeren (das genaue Gegenteil zu Vorverurteilungen) bedacht und haben dann letztendlich bitter enttäuscht. Hier hätte ich auch einige persönliche Beispiele aus meinem Leben parat...

@Träumerin
In diesem Forum gibt es aber auch genug an sehr umfangreichen Liebenswürdigkeiten, und dann auch noch auf den Zeilen und richtig fettgedruckt...^^

Ex-Stubenhocker #76024, 24. November 2011, um 19:00

@Runkel: Aber anscheinend gibt es einige, die noch nicht mal die ganz großen sehen können.^^

Andi0259, 24. November 2011, um 19:09

Die scheint es wohl zu geben, Susi. Leider kann man hier die Schriftattribute wie Größe und Fettdruck nicht frei wählen.^^

Ex-Stubenhocker #186, 24. November 2011, um 19:15

um aber gleich bei deinem Beispiel zu bleiben, Runkel: "Häßlich" ist sowieso relativ, aber was geht mich zum Beispiel die Übergewichtigkeit eines Menschen an? Nichts, aber schon gar nichts, außer, sie wäre für mich deswegen wichtig, weil ich mit diesem Menschen "etwas vorhabe", bei dem das Gewicht eine Rolle spielen könnte. In diesem Fall, aber nur in diesem Fall, darf ich mir ein Urteil im wahrsten Sinne des Wortes darüber erlauben. Die Sache mit der Bank: Solche Generalisierungen sind natürlich normalerweise Blödsinn, wenngleich ich viel Verständnis dafür habe, dass man kein Vertrauen in die Spekulantenbranche hat. Aber: Hier nicht zwischen einem Beruf und einem Menschen zu differenzieren, macht keinen Sinn. Zu den Vorschußlorbeeren (meiner Ansicht nach kein Gegenteil von einem Vorurteil): Charakterschwein und Blender sind Wertungen einer Person, die man erst treffen sollte, wenn man sie wirklich stichhaltig begründen kann. Aus einem seriösen und sympathischen Eindruck kann man eben nur schließen, dass der Mensch einen seriösen und sympathischen Eindruck macht, nicht mehr und nicht weniger. Kann man nur und sollte man nur.

Klingt etwas oberlehrerhaft, ich weiß. Daraus aber nun bitte eben nicht den Schluss ziehen, dass ich ein Oberlehrer wäre!

Andi0259, 24. November 2011, um 19:28

Das war meine Sichtweise, John, und du hast deine. Kein Problem damit, wenn sie sich unterscheiden.
Und natürlich werte ich Personen erst in negativem Sinne, wenn eine stichhaltige Begründung (aus meinem Verständnis heraus) vorliegt. Sonst wären wir ja wieder bei der Vorverurteilung...

nico2005, 24. November 2011, um 21:23

finde man sollte sich auch immer selber sein urteil bilden und nicht immer nur auf andere hören.ich finde es auch schrecklich wenn hier zwei streit haben das man als freund beider sich dann auf eine seite stellen soll , nein ich denke der dritte hat nix damit zu tun .schönen abend euch

Bettek, 24. November 2011, um 22:18

otto - alle achtung

Ex-Stubenhocker #16680, 24. November 2011, um 22:43

Ich habe am 19.11.2011 in Cottbus beim Karateturnier (Ostdeutsche Meisterschaft) Chrissy kennengelernt, ne Walze von Frau, mindestens 130 kg !!!
Und sorry, die hat ein Popo dick wie ein Sessel .
Chrissy :
4. Dan - Shotokan-Karate
2. Antas - Combat-Arnis
1. Dan - Oyama-Karate
2. Dan - Bo-Jutsu
Das zum Thema Vorurteil !!!
Chrissy super Mensch, hab mit Ihr geredet ☺

marco1707, 24. November 2011, um 22:50

mir ist scheissegal ob ein mensch dick,dünn,gross,klein,pickelig etc. wenn dieser mensch ehrlich ist hat er/sie meine volle unterstützung.
ist jemand egal wie gut aussehend oder perfekt gebaut zu mir unehrlich hat er/sie bei mir verschissen!

Ex-Stubenhocker #47171, 24. November 2011, um 23:40

kann man vorurteile auch im nachhinein bekommen?
ja, ich hab sie bekommen und es werden im laufe eines lebens immer noch mehr dazu kommen.
vorurteile werden nämlich erlernt und warnen beim nächsten mal instinktiv einen vor.
dieses erlernen kann durchaus auch von der elterlichen erziehung mit eingeprägt sein sowie durch entäuschungen die man am eigenen leib erfahren hat.
beispielsweise haben mich mal einige araber mal fürchterlich übers ohr gehauen, und obwohl ich früher mit vielen verschiedenen ausländern in schule und beruf echt super ausgekommen bin werde ich vermutlich nie wieder mit denen geschäfte machen.
andere sogenannte abwehremotionen wurden uns auch von mutter natur direkt eingeflanzt.
beispielsweise ist es normalerweise dem mann nicht dienlich sich eine spindeldürre frau zu nehmen, denn mutter natur sagt da doch eindeutig das diese frau nicht die optimale mutter seiner nachkommen sein kann.
erst modemagaziene und fernsehen haben den mann weitgehenst in dieser beziehung umprogrammiert.
ebenso sind frauen auf grosse kräftige männer fixiert da sie der bessere jäger ist und besser für ihre nachkommen sorgen kann als dicke oder gar behinderte männer.
da allerdings hat sich scheinbar auch durch medien nichts drann geändert.
in der tierwelt töten sogar die eigene spezies behinderte oder zurückgebliebene nachkommen.

gibt noch viel mehr beispiele die auch natürlich sind und uns nicht umbedingt einen schlechten karakter bescheinigen müssen wenn man auch mal so gehandelt hat......

Ex-Stubenhocker #186, 25. November 2011, um 00:55

Watcher, natürlich gibt es so etwas wie ästhetische Normen, die sich rein auf einer emotionalen Ebene abspielen. Mit "relativ" meine ich aber, dass - gerade was Schönheit von Menschen anbetrifft - Schönheitsideale angeboten werden, die sehr viele Menschen emotional ablehnen, Beispiele: superdünne Frauen (wo liegt die Grenze zwischen Riesenfigur und magersüchtigem Hungerhaken - bitte einmal nur vom Blickwinkel der Ästhetik betrachten), aufgespritzte Lippen, überantrainierte Muskelpakete bei Männern und Frauen. Von der Kleidung als Hilfsmittel für Schönheit ganz zu schweigen.

Es geht aber doch eigentlich bei dem Thema darum, dass es gar nicht so wesentlich ist, wann und ob man diese Erscheinungsformen als schön oder hässlich bezeichnet, sondern darum, dass man dieses persönliche emotionale Urteil als solches annimmt, sich aber klar darüber ist, damit nicht den ganzen Menschen zu meinen, sondern nur eine äußere Erscheinungsform. Also bewusst zu urteilen.

Diese Umprogrammierung, von der du sprichst, Olly, ist ein interessanter Gesichtspunkt. Allerdings sollten wir Menschen uns für fähig halten, eine Beeinflussung unseres Urteilsvermögens durch Natur oder durch Medien zu erkennen und darüber bewusst zu reflektieren. Wir töten eben keine behinderten Nachkommen und unsere Frauen sind auch nicht darauf angewiesen, dass ihnen ein sportlich gestählerter Typ täglich den erjagten Hirsch zu Füßen legt. Und wer beim Geschäftemachen mit irgendeiner Spezies Mensch vorsichtig ist (oder wie ich mit allen Menschen), trifft eine bewusste Entscheidung und ist nicht von einem rein emotionalen Vorurteil abhängig.

Wir sollen einfach Herr (oder Frau) über unsere Urteile sein und wir können es auch, wenn wir die gegebenen Beeinflussungen bewusst erkennen und darüber reflektieren!

Ex-Stubenhocker #186, 25. November 2011, um 14:32

ein typisches Beispiel für subjektives und objektives Schönheitsempfinden ist doch der kleine Kerl links neben dieser Sprechblase. Für mich gibt es keinen schöneren Hund auf der Welt, aber dieses Empfinden wird wohl nicht jeder teilen. Oder passt der Spruch: Wahre Schönheit sieht man nur mit dem Herzen?

Ex-Stubenhocker #47171, 25. November 2011, um 15:20

Lach, ja. Ein total komplexes Thema da niemand merkt das er umprogramiert wurde.
dieses findet meisst weit hinter dem normalen bewusstsein statt.
ein beispiel dafür möcht ich mal an der reaktion anderer einem gegenüber benennen.

geh ich normal langhaarig (naja bin inzwischen schon weniger langhaarig) und mit angewetzter lassiger jeans und lederjacke, eventuell 3 tage bart, egal wo hin werde ich überwiegend in der DUFORM angesprochen und irgendwie auf kumpelbasis behandelt.

geh ich irgendwie auf ein konzert oder zu vorlesungen oder auch nur normal irgendwohin wo ich einen anzug, smoking oder designerklamotten an habe, ev noch meine haare zum zopf gebunden habe werde ich mit sicherheit nicht GEDUZT und eher respektabel in den gesprächskreis eingebunden.

stell ich mich namentlich auch noch samt titel vor statt einfach nur als olly, hab ich eine regelrechte schneise von leuten vor mir die man grad noch vom letzten urlaub oder über das wetter von gestern reden aber oftmals selbst kein vernünftiges thema mehr zusammen bekommen.

das nenne ich aber auch mal angelerntes verhalten denn nur die 3 gruppen haben untereinander nur wenig aneinander gemeinsam (glauben sie) und schon sind sie wieder in einer einprogrammierten verhaltenskiste gelandet die sie mit ihren normalen verstand einfach nur so hinnehmen.

oder beispielsweise ein guter freund von mir der mit abgewetzten lederklamotten, langen haaren und 3 tage bart mit seinem rolls royce
mal bei aldi geparkt hat und irgendwer die polizei gerufen hat weil alle dachten er hätte den geklaut.
lange haben wir darüber gelacht.

ich hab auch noch so einen grösseren vw bus mit getönten scheiben usw.
und glaubt es wenn ich euch sage das wenn simbana damit mal unterwegs war, was die schon deshalb allein für ominöse geschichten zu erzählen hatte.

was um himmels willen wurde bei denen unterbewusst einprogrammiert...........

Dag, 25. November 2011, um 15:43

Ihr kennt bestimmt alle das Projekt einer Dunkelbar.
Wir waren in so einer Blindenausstellung, dort wurden verschiedene Formen des normalen Alttags in völliger Dunkelheit "gezeigt".
Wir wurden mit einer blinden Führerin, durch die " Stadt, Land, Einkaufszentrum und eine Baustelle" gelotst. Es endete in einer Dunkelbar, dort unterhielt ich mich sehr angeregt mit einer sympathischen männlichen Person, ziemlich lang.
Nach einiger Zeit verliess meine Gruppe die Dunkelbar und ich hörte die Stimme dieser Person im hell erleuchteten Flur, was soll ich sagen, im normalen Leben hätte ich mich mit diesem Typen nie so angeregt unterhalten.
Meine Augen, meine Erfahrungen, hätten diesen Menschen "aussortiert". Bis dahin dachte ich eigentlich von mir vorurteilsfrei zu sein, oder wenigstens so gut wie möglich, naja so kann man sich selbst in der eigenen Person irren.
Was ist damit sagen will ist: keiner ist frei von Vorurteilen, aber es steht einem immer wieder zu sie zu erkennen und zu überdenken.

marco1707, 25. November 2011, um 15:46

olly das meine ich,mir persöhnlich ist scheissegal wer du bist ob du nun multimillonär bist oder sozialhilfe empfängst,ob du behindert bist oder kerngesund,nur eins ist mir extrem wichtig ehrlich musste sein dann kannst von mir alles erdenkliche bekommen!

Ex-Stubenhocker #47171, 25. November 2011, um 16:18

@Dag,
echt fies sich selbst bei so etwas zu erwischen aber auch gut dann doch noch zu merken
"halt das wusste ich von mir garnicht"
und seine programmierung mal überprüft^^

@marco
ich gehe liebendgern als einfach nur olly durchs leben und hab keine hemmungen von mir oder meinem empfinden zu erzählen.
ich würde mir schäbig vorkommen etwas unwahres einem freund/freundin vorzumachen.
allerdings gibt es auch situationen wo man auch bewusst lügen muss, sei es aus eitelkeit oder auch nur darum ein wohlbefinden vorzugaukeln um dem freund oder freundin nicht in persöhnliche konflikte oder probleme einbeziehen zu müssen.

oft wird gefragt, "wie geht es dir"
antwort meistens "gut", auch wenn ich grad scheiss krank im bett bleiben müsste.
lautet meine antwort anders "ach so lala"
hab ich dann das problem eine kummerkiste zu öffnen und dann weiter überlegen wieweit demjenigen jetzt grade mein persönliches etwas angeht.

solange ich mit solch einer lüge niemanden schade find ich das noch durchaus vertretbar und hab damit nicht wirklich probleme wenn ich zufällig rausbekomme das jemand anders es mit mir auch gemacht hat.

ich glaube wenn dieser jemand es anders wollte würd er auch nicht diese lüge benutzen.

jedoch darf so eine lüge niemals bei einem freund zu einem schaden führen, das beendet sofort jede beziehung................

Ex-Stubenhocker #186, 25. November 2011, um 16:59

vielleicht noch ein Gesichtspunkt: wenn ich mir Olly einerseits mit abgewetzter Jeans vorstelle (bzw. irgendjemand, ich kenne ja Olly nicht) und andererseits mit Designerklamotten, dann kommen die Vorurteile letztlich nur von einem Vorurteil: Dass nämlich der Spruch "Kleider machen Leute" stimmt. Meiner Meinung nach stimmt er de facto nicht. Höchstens insofern, dass ich, wenn ich je eine Kravatte tragen würde, nicht mehr derselbe Typ wäre, weil mich die Einengung meines Halses so stören würde, dass sie sich auf mein Wesen auswirken würde. Das ist kein Vorurteil! Olly bleibt Olly, ob unbekleidet oder mit was auch immer und alles andere sind Vorurteile! Wer den Menschen hinter der Kleidung nicht sieht, sollte sich besser jeden Urteils, nicht nur der Vorurteile, enthalten.

Jonathan01, 25. November 2011, um 19:31

Dieses Thema ist nicht nur interessant, sondern zählt auch mit Sicherheit zu den Problemen, mit denen wir uns vergleichsweise relativ häufig auseinander setzen müssen. Wie oft kommt es, wie hier schon mehrmals beschrieben vor, dass wir jemanden sehen, und ohne noch ein Wort mit ihm gewechselt zu haben, uns "anmaßen", ein Urteil über ihn zu fällen. Wie oft stellen wir fest, dass jemand ganz anders ist, als wir ihn bei diesem ersten Blick eingeschätzt haben.
Der Satz "Kleider machen Leute" ist schon zutreffend...denn oft entscheiden wir nach dem äußeren Erscheinungsbild. Jedoch sollte man diesen Satz unbedingt mit einem Zusatz versehen, der einem klar macht, wie unsinnig solch ein Vorurteil ist. Wir sollten immer denken: "Kleider machen zwar Leute, aber keine Menschen!" Das heißt, wie John sehr schön ausgeführt hat, dass es absolut nebensächlich ist, wie eine entsprechende Person aussieht, wie sie sich kleidet....denn ich bin z.B. schon mehrmals Menschen begegnet, die man nach ihrem Äußeren leicht abschätzig ansehen könnte, die aber ganz tolle Menschen waren, oft mit einer ganz besonderen Ausstrahlung.
Natürlich gibt es niemanden, der ganz ohne Vorurteile ist. Manchmal ertappt man sich doch dabei, dass man zumindest im Begriff ist, jemanden vorschnell zu verurteilen. Das bezieht sich nicht nur auf Äußerlichkeiten, sondern auch auf den Charakter, die Fähigkeiten, oder die Möglichkeiten eines Menschen. Dann sollte man immer bedenken: Will ich dass irgendjemand mich nur nach meinem Äußeren beurteilt, ohne sich die Mühe zu machen, mich näher kennenzulernen? Nein! Andererseits kann man dann auch meist sehr schnell feststellen, mit wem man gerne näheren Kontakt halten würde. Denn wenn jemand nicht bereit ist, mein Äußeres wie z.B. einen originellen Kleidungsstil einfach zu akzeptieren, weiß ich dass dieser jemand sich dementsprechend auch nicht Mühe geben wird, meine Persönlichkeit kennenzulernen. Und auf einen "Freund", der mich nie mit den Augen des Herzens betrachtet, auf den kann ich auch verzichten.

Simbana, 26. November 2011, um 01:17

Vorurteile?

Für mich heißt dieses Wort: Ich URTEILE über jemanden oder etwas beVOR ich hinterfrage, bzw. kennen gelernt habe.

Warum tue ich das?

1. Instinkt?!
2. Erfahrung?!
3. Weisheit?!
4. Wissen?!
5. Philosophie des Lebens?!
6. Glaube?!
7. Einfühlungsvermögen?!
8. Menschenkenntnis?!

Mal abgesehen davon, toller Thread, Heiko.

Ich glaube, die meisten, die diesen Thread lesen, sind schon mindestens 3x7 Jahre alt. Ich meine damit, von diesen 8 Punkten, die ich angesprochen habe, können wir alle mehr oder weniger berichten, oder gar ein Lied von singen.

Vorurteile begründen sich meiner Meinung nach in erster Linie auf die sogenannten "Antipathien und Sympathien".

Ich arbeite zum Beispiel im Verkauf (meistens allein). Das heißt:Ich muß innerhalb von 5 Sekunden entscheiden, vertraue ich oder vertraue ich nicht! Auch das ist ein Vorurteil! Eine verkehrte Einschätzung (am eigenen Leib gespürt) kann sehr ausschlaggebend sein.

Das heißt: Ich habe fast jeden Tag mit Vorurteilen zu tun, die sind für mich persönlich mit ziemlichen Konsequenzen verbunden, weil es sich dabei für mich um Leib und Leben drehen könnte.

Ok, das ist jetzt vielleicht für manche Menschen nicht nachvollziehbar, denn ich bin kein Banker, habe nicht wirklich mit viel Geld zu tun, aber das wissen die Leute nicht, die es trotzdem versuchen.

Ich möchte damit eigentlich nur sagen, das ich in meinem Arbeitsbereich absolut mit Vorurteilen zu tun habe. Gott sei Dank betrifft dies aber nicht mein Privatleben, weil ich dort nämlich von den Vorurteilen, die ich während meiner Arbeitszeit mache und habe, absolut nur profitiere!

Also, denkt gut nach: Sind es Vorurteile oder eine Art von Selbstschutz?

Liebe Grüße @all

Sandra

giulie, 27. November 2011, um 01:26
zuletzt bearbeitet am 27. November 2011, um 04:02

"Herr von Humboldt damals in Paris haben Sie doch den Meter mitdefiniert" (das stimmt zwar nicht, aber die meisten, jedenfalls die Männer, sind eitel und wenn du mit ihnen im Gespräch bleiben willst, mußt du ihnen schmeicheln):

"Herr von Humboldt:
Der Meter

1. Definition (1842?) Vermessung des Längengrads Nordpol/Äquator (10.000 km) Der Meter wurde definiert als Ein Zehn-millionstel dieser Strecke.
Er wurde in Metall (eine Platin - Iridium - Legierung) gefaßt, das ist der Urmeter in Paris im Bureau International des Poids et Messures gestellt.Dieses Metallteil ist 2 mm zu kurz, weil die Legierung nicht stimmt.

2. Definition (1983) Die Länge der Strecke, die das Licht in einem Vakuum in 1/299 792 458 Sekunden zurücklegt.
Eine Sekunde ist definiert als das 9.192.613.770-fache der Periodendauer der dem Übergang zwischen den beiden Hyperfeinstrukturniveaus des Grundzustands des Cäsium - 133 - Atoms entsprechen den (sic!) Strahlung.
(...")
Er nuschelt:"Ich habe das große Latinum".

Ich frage mich, wie die damals in Kilometern gemessen haben könnten, obwohl der Meter noch nicht definiert war.
Ich denke, dass die in Meilen (Seemeilen, Landmeilen? - na, egal) gemessen und das Meßergebnis Nordpol/Äquator in Meilen nach 1000 Metern = 1 Kilometer umgerechnet haben.
Es gibt größere Sorgen.
Die eine hab ich jedenfalls nicht: Wie komme ich hier raus?

aus: Thomas Wollny "Irrenhaus und Einstein" (S.6-7) 911/09, Eigenverlag, FFM (2011)

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