Unterhaltung: Jugendarbeit und Anmache

Dag, 18. Dezember 2011, um 10:42

Ich mag das nicht so stehen lassen!
Mich schaudert es bei dem Gedanken, dass alles nur noch virtuell und steril statt finden soll.
Ich kann ja nur für mich reden, aber ich denke wenn Jugendliche hier Spaß haben und Skat als Hobby ergreifen möchten und sich dann noch intensiver damit beschäftigen wollen, muß man sich Gedanken zu einer Jugendarbeit machen, die Jugendliche anspricht!
Es geht nicht darum sie in Watte zu packen oder Puderzucker zu streuen, es geht um einen Rahmen, wo sie mit Spaß zum Skat spielen finden.
Außerdem glaube ich fest daran, dass das reale Zusammentreffen nicht zu toppen ist und die virtuelle Begegnung eine Lösung ist für den Moment ( weil gerade die Zeit zum Beispiel nicht reicht um sich 2 zu suchen).
Menschliche Begegnungen haben uns immer voran gebracht.

Ex-Stubenhocker #76024, 18. Dezember 2011, um 12:20

Ich denke, wenn man sich die momentane technische und gesellschaftliche Entwicklung anschaut, scheint es geradezu eine unabänderliche Folge dieser zu sein, dass sich alles, nicht nur das Skatspielen, in Zukunft eher virtuell abspielen wird. Sehr viele sind ja heute schon unheimlich fasziniert von den unzähligen Möglichkeiten, die sich da ergeben. Nichtsdestotrotz ist es eine Entwicklung, die man ändern KÖNNTE, wenn genug Menschen sich daran beteiligen würden.
Was das für unser Zusammenleben bedeutet...naja, das sei mal dahingestellt. Denn reale Zusammentreffen können von virtuellen "Treffen" weder überflüssig gemacht werden, noch natürlich in Bezug auf menschliche Nähe auch nur annähernd ersetzt werden.
Zu Chats Beitrag: Den finde ich sehr gut, denn ich habe selbst schon gesehen, wie Kinder sogar so extrem aufgezogen werden, dass peinlich genau darauf geachtet wird, dass sie nicht einmal hinfallen...und wenn das doch passieren sollte, ist das ein halber Weltuntergang.^^ Eine heile Welt kann und sollte man ihnen nicht vorspielen...denn sie haben ja eigentlich das Recht darauf, ihre Erfahrungen mit dem "gesellschaftlichen Scheiß" machen zu dürfen, wie ihr es so schön ausgedrückt habt. Und eine heile Welt wird es nie geben...wir können nur versuchen, aus unserer das Beste zu machen.
Wie ich schon letztens geschrieben habe: Mit solchen blöden Anmachen sollte man anders umgehen können, denn die hat man leider überall, nicht nur beim Skatspielen. Wenn einem dadurch der Spaß am Skatspielen genommen wird, tut mir leid, dann sollte man sich genauso wenig bei facebook, oder in irgendeiner Disco rumtreiben.

Ex-Stubenhocker #186, 18. Dezember 2011, um 12:23

Ach Dag, ich würde ja jetzt so gerne einen der menschlichsten und wichtigsten Sätze aller Zeitepochen zu dir sagen! :-))

Nur schade, dass wir uns nur virtuell und steril kennen.

Hoffentlich kommt nun nicht ein ganz Gescheiter, der das als "Anmache" abkanzelt.

Aber das Jugendschutzalter hast du ja knapp schon überwunden! :-)) Ich hoffe, mir ist die Schleife zu einem Kompliment einigermaßen gelungen, bin nämlich Spezialist für verschleierte Komplimente.

Ex-Stubenhocker #186, 18. Dezember 2011, um 12:27

Wieder einmal eine Stellungnahme, wie man sie leider in der heutigen Zeit so oft findet: nur analysierend, nicht wertend. Ja, sind wir denn als Menschen technischen und sozialen Entwicklungen genauso ausgeliefert wie denen, die von außerhalb kommen, also z. B. den Naturgewalten? Nichts, was mit der Tätigkeit, den Vorlieben und den Entwicklungen in der Gesellschaft zu tun hat, ist eine Naturgewalt. Wenn du, Watcher, immer den Weg des geringsten Widerstandes geht, dann bist das du. Und wenn das viele andere Menschen tun, sind das viele andere. Aber es ist kein Naturgesetz, dass der Mensch das tun muss.

Dag, 18. Dezember 2011, um 13:48

@ John irgendwann wird es live klappen und dann nehme ich dich ganz unsteril in den Arm!

Noch mal zu bequem und unverbindlich
klar ist das Internet so, aber deswegen wird doch niemand reale Freundschaften aufgeben!
Ich habe hier in der Stube Menschen erst virtuell , dann real kennen gelernt und viele wunderschöne Momente mit ihnen erlebt.
Aber meine wichtigsten Verbindungen im Leben sind meine echten Freunde die mit mir geweint, sich gefreut und so einige Stürme im Leben getragen haben. Ich mag es nicht bequem und unverbindlich, sondern Herz pur oder Freunde die mir mal so richtig die Meinung geigen und mich wieder auf den Teppich holen.

Um nochmal auf unsere Jugend zu kommen, die Stunden an die man sich am liebsten erinnert sind die, in denen man gemeinsam was erlebt hat, ich nenne sie mal Herzensstunden, solche an die man gerne zurück denkt und noch mit 80 davon schwärmt.
Und jetzt denkt mal ehrlich darüber nach, welches Erlebnis bleibt denn eher hängen 2 Std. am Tisch in der Stube oder ein Treffen mit realen Gerüchen, Lachen, Gemoser und sonstigem.
Und solche Stunden sind für Jugendliche genauso wichtig wie für uns alle und dafür müssen wir alle uns überlegen, WIE wir sie ins Boot holen und solche Erlebnisse schaffen wollen.

Dag, 18. Dezember 2011, um 22:08

Irgendwie ist es aber so dass ich mich frei entscheiden kann, ob ich mich mittags vor die Klotze hocke und mir den Müll rein ziehe oder ob ich lieber etwas Sinnvolles mache.
Ich kann als Mutter entscheiden ( noch) wie mein Kind die Nachmittage verbringt und ob ich ihr aus lauter Leistungsdenken die Kurse hinknalle bis sie einen Terminkalender braucht um sich zu verabreden, mein Kind braucht das nicht Gott sei Dank.
Und ich schaue mir jetzt noch gerne Dokos an, willst du uns mit deinen Ausführungen sagen, dass wir alle langsam verblöden oder nichts dagegen tun?
Tut mir (gar nicht) leid, aber diesen Schuh kannst du nicht jedem überstülpen Watcher.
Es mag zwar sein, das es Menschen mit diesen Handeln gibt, aber ich glaube nicht daran, das sowas auf Dauer ist oder den Fortgang der Weltgeschichte bestimmt!

Ex-Stubenhocker #186, 18. Dezember 2011, um 22:10

"Verblödung steht im Vordergrund weil es die grosse Masse befriedigt und Einschaltquoten bringt." Solange man noch solche Sätze finden kann, ist ja noch nicht alles verloren. Und solange das Skatspiel auch real betrieben wird (ob man sich nun hierzu über die Skatstube oder anderswie findet, ist egal) auch noch nicht.
Und solange es nicht als Selbstverständlichkeit betrachtet wird, die Anonymität für Anmache einerseits auszunützen, andererseits der freizügige Umgang mit seiner Identität (oder die damit verbundene Geheimdiplomatie - nur ein scheinbarer Widerspruch!) nicht als das Non-Plus-Ultra betrachtet wird, solange es also überhaupt noch möglich ist, ein ehrliches Geburtsdatum und den Mann/Frau-Status anzugeben, ist noch nicht alles verloren.

Solange Trends noch kritisiert werden, besteht Hoffnung!

Simbana, 18. Dezember 2011, um 23:40
zuletzt bearbeitet am 20. Dezember 2011, um 01:01

@all: Sorry; es sollte sich jetzt niemand von Euch 3en auf die Füße getreten fühlen: Ich bin stolz auf Euch; Ihr habt absolut fundierte Argumente. Jugendschutz ist absolut wichtig!!!
Wo fängt der aber an?

Stellt Euch folgende Situation vor: Mama und Papa haben Ihr 1. Kind. Es ist ca 3 Jahre alt, vielleicht auch älter, es ist "stubenrein", kann laufen und sprechen. Es hat ein eigenes Zimmer (ganz wichtig), kennt also den Weg zum WC. Was passiert?

Es ist eine besondere Nacht für Mama und Papa.

Vielleicht wollen Mama und Papa noch ein zweites Kind? Was passiert also?

"Mama, ich muß auf´s Klo."

Dieser Satz fällt natürlich genau in dem Augenblick, wo es Mama und Papa sch...-egal ist.

Wißt Ihr,wie lange das Kind gebraucht hat, bzw. in der Schlafzimmertür stand, um zu sagen: "Mama, (oder auch Papa) ich muß auf´s Klo."

Ist das jetzt ein Fall für den Jugendschutz??

Vielleicht schweife ich jetzt mächtig vom Thema ab!

Ich möchte damit einfach nur zum Ausdruck bringen, die "Kinder" in der heutigen Zeit sind völlig anders, als wir es einmal waren.

Wir haben den Respekt noch irgendwie verinnerlicht. Die Kids von heute haben das wohl nicht mehr wirklich nötig.

Die Kid´s von heute können das ja auch nicht mehr.

Welcher Mensch (außer mir) hat noch reale Freunde?
Ich weiß, sehr überheblich! Aber für mich gibt es noch ABSOLUT reale Freunde, denn ich nehme mir die Zeit, ganz speziell für die reale Welt.

Im Gegensatz zu vielen anderen "Stubenhockern", habe ich als reale Verkäuferin jeden Tag mit "realen" Menschen zu tun.

Es ist nicht immer leicht, aber ich möchte das auf gar keinen Fall missen.

Was ich hier sehe, ist, das sich viele "Skatstuben-Freunde" im virtuellen Netz total verstecken! Würden Sie das nicht tun, hätten auch Ihre Kinder den "Jugendschutz" nicht wirklich nötig, weil diese nämlich Ihre Eltern hätten.

Bitte nicht falsch verstehen: Ich liebe das virtuelle, aber: Das reale Leben und unsere Bereitschaft, das Reale anzunehmen, das müßen wir unseren KINDERN BEIBRINGEN!

Denn ein Leben zu leben ist nicht einfach.

Bitte bringt Euren Kindern bei, das es noch mehr gibt, als das virtuelle Leben!

Liebe Grüße @all

Sandra

Simbana, 19. Dezember 2011, um 00:30

@watcher: herzlichen Glückwunsch, die Pharma-Industrie wird es Dir danken!

Wir haben alle unsere Depressionen, aber nicht jeder brauch dagegen Medi´s.

Wenn es Dir möglich ist, gehe einfach nach draußen an die frische Luft und genieße den Wind, der Dir um die Nase wehen wird!

Mist, der ist ja real, macht nichts, er wird Dir nichts schlimmes tun.

Ich verspreche Dir eins: Du bist dann glücklich, die Pharma-Industrie nicht!!!

Viel Spaß bei dem Spaziergang

Sandra

Ex-Stubenhocker #67877, 19. Dezember 2011, um 10:12

@John2: warum soll man das Skatspiel vor dem Aussterben retten, wie du es schreibst?
Wer hat die gute alte Dampflock und die Postkutsche vor dem Aussterben gerettet? Niemand, denn es ist nicht notwendig, etwas "totes" retten zu wollen.
Skat kommt aus uralten Zeiten, wo die Menschen noch kaum andere Freizeitvergnügungen hatten. Kein Fernseher, kein Laptop, heine Halfpipe, usw.........
Ich persönlich rate jungen Manschen eher, sich moderneren Zeitvergnügungen zuzuwenden als ausgerechnet dem Skatspiel.
Ich würde auch niemandem empfehlen zu heiraten, blos weil ich selber 40 Jahre verheiratet bin.
Fazit: keine Missionierungsgedanken bitte. Bringt nämlich nix.

Ex-Stubenhocker #186, 19. Dezember 2011, um 13:56

Ein interessanter, auch für mich neuartiger Gedankengang. Werde mich mal näher damit beschäftigen. Was den Missionierungsgedanken anbetrifft, stimme ich schon mal zu. Allerdings weigere ich mich - aus Gründen, die mit dem Skat nun gar nichts zu tun - mich in irgendeiner Richtung mit diesem "Missionierungsgedanken" in Verbindung zu bringen. Lass bitte der Kirche das "Missionierungsmonopol", wobei es besser wäre, ihr das wegzunehmen.

Ex-Stubenhocker #67877, 19. Dezember 2011, um 14:00

ok John2, einverstanden :-))
Nachschlag: Zum Beispiel Sackhüpfen war tatsächlich mal Olympia-Disziplin. Aber wer will das heute noch im Sportfensehen sehen oder gar im Stadion???

Ex-Stubenhocker #186, 19. Dezember 2011, um 14:08

ok, die "gute, alte" Dampflok vor dem Aussterben zu retten, erschien niemandem notwendig, ebensowenig wie die Postkutsche.
Warum auch? Effizienz bei der Energieumwandlung und Schnelligkeit waren die überzeugenderen Trümpfe. Wer kann schon den Fortschritt aufhalten? Wer will es? Das Problem ist jedoch, dass man sich leider so gar keine Gedanken darüber macht, was wirklich ein Fortschritt ist. Effizienz bei der Energieumwandlung wohl zweifellos, die Möglichkeit, sich schneller von einem Ort zu einem anderen zu bewegen, auch so zweifellos?
Ist es ein Fortschritt im Sinne des Wortes, die Geselligkeit einer Skatrunde wegen der heutigen Freizeitmöglichkeiten aufzugeben? Sind die "besser"? Ich bezweifle es. Oder wertet man Freizeitmöglichkeiten gar nicht mehr, sondern betrachtet einfach das Moderne als das automatisch Bessere?

Ex-Stubenhocker #67877, 19. Dezember 2011, um 14:47
zuletzt bearbeitet am 19. Dezember 2011, um 14:56

Fortschritt bedeutet nicht automatisch, dass es besser wird. Wenn z. B. eine unheilbare Krebserkrankung fortschreitet, wirds auch nicht besser, ist aber dennoch kaum aufzuhalten.
Die Vielfalt der Freizeitmöglichkeiten ist der Fortschritt gegenüber früher. Man hat dadurch mehr Wahlmöglichkeiten.
Was hatten wir früher? fast nix, Rollschuhe, Spielzeugautos, Lederfußball, Bücher.
Und heute? Heute kann man zwischen althergebrachten und modernen Freizeitgestaltungsmöglichkeiten wählen, das ist der Fortschritt.
Und es gibt viele neue moderne gesellige Gesellschaftsspiele, die nach Monopoly entwickelt wurden........
Man könnte das Skatspiel auch modernisieren, indem man noch mehr Spielvarianten einführt. Der "Null" zum Beispiel war ja auch nicht von Anbeginn eine Spielvariante im Skat, usw.....
Ich würde z.B auch Spiele unterschiedlicher bewerten mit Punkten. Z.B. "Omas" mit einem niedrigeren Grundwert, und riskante Spiele mit einem höheren. Grand ohne 4 könnte dann durchaus 50 als Grundwert haben, Grand mit 4 dann nur 20 oder so. Einen Grand ouvert würde ich mit 10 bewerten, einen riskanten Grand ouvert mit 70.
Da käm doch dann Stimmung in die Bude, oder?
Der DSKV ist genauso wie der DFB: alt und verknöchert und unwillig sich zu modernisieren.
Daher Probleme mit dem Nachwuchs.

Ex-Stubenhocker #67877, 19. Dezember 2011, um 16:21

@watcher: ok. was das "moderne Leben" noch mit uns macht ist folgendes: es werden Bedürfnisse erst geweckt durch das Erfinden neuer Produkte, die es vorher nicht gab.
Früher wars so: der Mensch brauchte was, z.B. ein Werkzeug, also hat er es sich erfunden und gebaut. Heutztage wird eine Idee umgesetzt, und dann durch Werbung beim Konsumenten das Bedürfnis dafür geweckt (psychologie).
Andere Welt.
Wir kommen vom Thema ab :-))

Ex-Stubenhocker #67877, 19. Dezember 2011, um 16:28

hallölü!
ich mach beides!
das gönne ich mir einfach
immer geschmeidig bleiben :-))

Ex-Stubenhocker #80703, 19. Dezember 2011, um 21:41

lieber "watcher",

weil ich heute so gelassen und frei bin:

1) da dein verhältnis zur "masse" noch von einigen ungereimtheiten geprägt ist, empfehle ich dir ortega y gasset: "der aufstand der massen" als erbauliche lektüre zwischen den jahren.

2) da du auch den begriff "qualität" noch nicht recht erfassen magst, empfehle ich einerseits robert m. pirsig: "zen oder die kunst ein motorrad zu warten"; andererseits täte es auch ein bummel über den wochenmarkt ...

3) im advent gibt es gerne selbstgebackenes - aber bitte keine allgemeinplätzchen!

mfg.: pflanze

Ex-Stubenhocker #80703, 19. Dezember 2011, um 23:17

... ins allgemeine gerichtet:

es schleicht verdacht um's haus!
innen - männerecho: "ei, der daus!"
diese jugend ging perdu ---
man macht auf parvenü,
zählt täglich seine münzen!
die moneten kneten? grinsen!
der fehler liegt im blick auf tugend...
meine jugend, deine jugend,
geschichten gibt's im winter ...

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