Kartenvernichter, 02. Januar 2020, um 10:14
Bist du das Maß der Dinge? Oder bist du die Massen? Der Blickwinkel wird wohl auch dadurch bestimmt, welchen gefühlten Stellenwert man in der Gesellschaft genießt. Wenn ich mir jeden Tag Gedanken machen muss, wie ich über den Tag komme und nicht weiß was am nächsten Tag oder nächste Woche oder nächsten Monat ist, ob ich meinen Job noch habe usw., dann hat man sicherlich einen anderen Blickwinkel auf die Welt als jemand der wie eine satte Made im Speck sich keine wirklichen Gedanken über die Zukunft machen muss. Dann ist natürlich gut stinken mit solchen Sprüchen. Jemand mit extenziellen Nöten fällt es wohl erheblich schwerer, nicht das negative zu sehen. Und davon gibt es LEIDER viel zu viele Menschen auf der Welt, nicht nur in Deutschland. Und umso größer die Sorgen und Nöte werden, desto größer wird halt auch die Gewaltbereitschaft in der Welt.
JohnJohn, 02. Januar 2020, um 10:29
Ok, Kartenvernichter. Was mich anbetrifft und die Gründe meines positiv gefärbten Blickwinkels, magst du Recht haben. Aber dann oute dich mal selbst! Bist DU gewaltbereit? Wenn ja, warum? Sind deine Verhältnisse so, wie du die Ursachen dieser Gewaltbereitschaft beschreibst? Wenn ja, ok, dann kann ich deinem Beitrag viel Sinn abgewinnen. Wenn nein, wenn du eine mit meiner vergleichbare Lebenslage hast, gehst du dann für andere auf die Straße, um die Welt zu "verbessern"?
Kartenvernichter, 02. Januar 2020, um 10:51
Ich bin nicht gewaltbereit. Mein Leben ist sorgenfrei, auch in absehbarer Zukunft. Aber vielleicht bin ich es doch? Wenn ich mir vorstelle, das ich um mein Essen irgendwo auf der Welt kämpfen muss? Ich denke, jeder ist gewaltbereit. Kommt nur auf die Umstände und die Hemmschwelle an. Wachse ich auf, wo Gewalt den Alltag bestimmt? Oder bin ich gut behütet aufgewachsen? Und da die Schere zwischen "arm und reich" weltwelt immer weiter auseinander geht, die Weltbevölkerung immer weiter steigt, die Erde aber nicht in der Lage ist all diese Menschen auf natürlichem Wege zu ernähren, man den Bauern aber verbieten will um die Umwelt zu schützen mehr aus dem Boden zu holen usw. usw., wird sich diese Spirale wohl auf absehbare Zeit immer weiter drehen, die Gewaltbereitschaft noch steigen. Das Ende ist noch nicht in Sicht.
Auf die Strasse gehen, um die Welt zu verbessern? Wessen Welt soll ich denn verbessern? Stelle ich mich mit meinen eventuellen Forderungen nicht gegen andere Weltverbesserer, wenn ich fordere, mehr Glyphosat oder wie das heißt einzusetzen, um die Ernten zu erhöhen und den Hunger zu bekämpfen? Sind meine Forderungen mehr Wert als deren? Interessiert mich das überhaupt? Fragen über Fragen.
JohnJohn, 02. Januar 2020, um 16:09
Fragen über Fragen! Und berechtigte Fragen!
Doch es geht ja um den Blickwinkel. Soll dieser negativ sein? Soll es normal sein, dass man - selbstverständlich - auf die Straße geht und demonstriert, wenn man eine Entwicklung entdeckt, die einem nicht passt? Wer würde da nicht gehen, wem passt alles? Ist es normal, zu glauben, dass man mit Pflastersteinen oder Wasserwerfern eine bessere Welt schaffen kann? Oder dadurch, dass man - je nach Position der gewaltbereiten Menschen oder Institutionen - eine friedlichere Welt schaffen kann?
Doch da geht es schon los: Wer will überhaupt eine bessere und friedlichere Welt schaffen? Derjenige, der wegen einer Preiserhöhung bereit ist, Gewalt auszuüben? Oder diejenigen, die jede Entscheidung und Meinung eines Andersdenkenden (und das sind für solche Leute fast alle anderen) kritisieren?
ICH will jedenfalls anders sein als die.
Kartenvernichter, 02. Januar 2020, um 19:44
Keine Sorge...:.du bist anders
Ex-Stubenhocker #247283, 02. Januar 2020, um 20:39
zuletzt bearbeitet am 02. Januar 2020, um 20:39
super beitrag kartenvernichter
Kartenvernichter, 02. Januar 2020, um 21:20
Ich wette...ich schaffe da noch mehr von
JohnJohn, 03. Januar 2020, um 08:23
zuletzt bearbeitet am 03. Januar 2020, um 08:24
Na, da bin ich ja beruhigt. Danke! Übrigens ein toller Spruch aus dem gestrigen Tagesgeschehen: "Wir wollen das Beste aus beiden Welten vereinen." Im Rahmen der Koalitionsvereinbarungen. Ob's klappt? Jedenfalls ist der Wille dazu erstmal da. Endlich eine Koalitionsregierung, die sich nicht darin erschöpft, auf dem Partner herumzuhacken. Ein Grund zum Auswandern? Nein, denn ich bin gerne Deutscher.
JohnJohn, 03. Januar 2020, um 11:16
Krawallmacher im Recht, Staatsmacht im Unrecht!
Ansonsten: Polizeistaat.
JohnJohn, 03. Januar 2020, um 12:06
Oh! Ist das schlimm? Unsere Linken werden sich doch darüber freuen, dass ich endlich "bekehrt" bin! Oder vielleicht doch nicht?
JohnJohn, 03. Januar 2020, um 13:38
Es passt halt so vieles nicht auf dieser Welt. Und wo liegt die Schuld?