Unterhaltung: Reime reimen für die Kleinen

Ex-Stubenhocker #159827, 07. September 2016, um 08:30

Des Rätsels Lösung:Schlag. 1-2. Handschlag. 3-4. Schlagfluß, 5-6. der „Schlag" bei Zuchttieren, z. B. beim Vieh. 7. Wetterschlag, 8. ebenfalls der Wetterschlag (heißer oder kalter Schlag des Blitzes), 9-10. der „Schlag" (gehauene Lichtung) im Walde. 12-14. der „Schlag" des Singvogels, z. B. der Nachtigall. 15-16. Schlaglicht. 17-18. Glockenschlag. 19-21. Herzschlag, Schlagschatten.

Die Nummern in der Auflösung verweisen auf die jeweilige Zeilennummer im Rätselreim.  

Ex-Stubenhocker #159827, 07. September 2016, um 08:32

An die Sterne

von Johann Valentin Neuffer  

Heilige Sterne, die ihr hoch und glänzend
Durch des ewigen Äthers Räume wandelt,
Und mit freundlich blickendem Strahl die nied’re
Erde begrüßet!

Ach, wie erweitert sich das Herz, wie fühlt sich
Groß und göttlich der Geist vor euerm Anschau’n,
Und wie klein und nichtig vor euch ist alle
Irdische Hoheit!

Wann, ihr erhabenen, darf, vom Staub entfesselt,
Euerm Glanze die freie Psyche nahen!
Wann in euern Höhen beseligt schweben?
Heilige Sterne!

Ex-Stubenhocker #159827, 07. September 2016, um 19:26

Enigma

Enigmatisch war des Schreibers Wort, 
Man sucht nach Wissen hier und dort, 
Versunken in Gedanken, 
Um sich zu bedanken,

Lehnt man sich zurück, 
Auf der Suche nach des Lebens Glück. 
Ausgestrahlt des Schreibers Geist, 
Uns den Weg nun weist, 

Meister Philosophos,
Drum bedankt seid Ihr, 
Belehrtet doch nur einfach Volk, 
Jetzt und hier.

© Frank Jürgens, 2016

Bine60, 08. September 2016, um 00:25

„Ein Mensch erlebt den krassen Fall, es menschelt deutlich - überall. Doch oft erkennt man weit und breit nicht eine Spur von Menschlichkeit.“
―Eugen Roth
Zitate und Aphorismen - http://gutezitate.com

Ex-Stubenhocker #159827, 08. September 2016, um 07:26

Rätsel des Tages

Ein Paar trug immer Huckepack
Den Vater, bis es, als er schlief,
Ihm grade wie zum Schabernack
Im Übermute hier entlief.

Du siehst es hier, ich weiß gmau,
Gerade jetzt mit einem u,
Drum fasse es und führe schlau
Es wieder seinem Vater zu! -

Trägt es ihn nicht, du liebe Zeit!
Bekommt es nimmermehr den Mann,
Der oft im schönen Federkleid
So süße Lieder singen kann. -

© Friedrich Schaefer

  

Ex-Stubenhocker #159827, 08. September 2016, um 07:27

Des Rätsels Lösung:Papagena. Das Paar (Silbenpaar) sind die Silben „gena", die „mit einem u" im Worte „genau" in der fünften Zeile stehen, wo es heißt: „Du siehst sie (d.h. die beiden, gesuchten Silben, die sonst ihren Vater [Papa] huckepack tragen) gerade jetzt mit einem u." -

Die Nummern in der Auflösung verweisen auf die jeweilige Zeilennummer im Rätselreim.

Ex-Stubenhocker #159827, 08. September 2016, um 07:30

Flotter Dreier beim Essen

Drei Nudeln liegen auf der Gabel.
Die vorn heißt Kain,
die hinten Abel.

Doch wie heißt jene in der Mitte?
Wer weiß, wer weiß.

Vielleicht Brigitte?

© Andreas Kley, 2014

Ex-Stubenhocker #159827, 08. September 2016, um 07:49

Paradies

Es leben im Garten Eden,
Nicht nur Schweden,
Es sind auch ein paar Finnen drin,
Doch, wo ist der Sinn?

Ist es die Kultur?
Gar, Humanismus pur?
So in Gedanken verloren,
Traf ich auch einen Mohren.

Er hat Asyl,
So Gott will,
Im Süden von Eden,
Im Garten Schweden.

Ich schaut mich um,
Und dacht bei mir,
Was mach ich denn hier?
Urlaub nur, sei es drum.

Ex-Stubenhocker #159827, 09. September 2016, um 09:20

Rätsel des Tages

In's Wasser setzt man's sich zu Hohn und Dank,
Zieht ihm ein e das runde Füßchen lang,
So machen's manche, aber um die Welt
Die meisten nicht! denn, ach, es fehlt das Geld!

© Friedrich Schaefer

Ex-Stubenhocker #159827, 09. September 2016, um 09:21

Des Rätsels Lösung:Reis, Reise. 1. Man „setzt" (pflanzt) den Reis in's (im) Wasser. 4-5. denn eine „Reise um die Welt" ist leider teuer! -

Die Nummern in der Auflösung verweisen auf die jeweilige Zeilennummer im Rätselreim.  

Ex-Stubenhocker #159827, 09. September 2016, um 09:23

Flügelleicht

Alles, was das Herz beschwert,
kann im Meer versinken,
kann auf Nimmerwiederkehr
in der Flut ertrinken.

Sonnenschimmer auf dem Meer
funkelt wie Geschmeide,
wolkenlos das Himmelszelt
wie azurne Seide.

Und das Herz wird froh und frei,
möchte sich erheben
wie die Möwen flügelleicht
durch die Lüfte schweben.

Hildegard Pranckel, 2010

Ex-Stubenhocker #159827, 10. September 2016, um 08:59

Rätsel des Tages

Hier geschlagen, dort geputzt
Und mit Fleiß zurechtgestutzt. -

Oft mit einem runden Kopf,
Eigen manchem stolzen Tropf! -

Bald in Seide, bald in Socken,
Bis zum letzten Tropfen trocken.

© Friedrich Schaefer

Ex-Stubenhocker #159827, 10. September 2016, um 09:00

Des Rätsels Lösung:Nagel. 1-2. Eisen- und Fingernagel. 3. Eisennagel. 4. der „Nagel" im Kopfe, als Zeichen dummen Stolzes, 6. der Fingernagel bei der „Nagelprobe", wo er den letzten Tropfen, der im Glase ist, auffängt.

Die Nummern in der Auflösung verweisen auf die jeweilige Zeilennummer im Rätselreim.

Ex-Stubenhocker #159827, 10. September 2016, um 09:04

Wie der Glanz in die Kinderaugen kommt

Du siehst den Stern, du siehst sein Licht,
wohin es zieht, das weiß man nicht.
Man  weiß, es seinem Stern entflieht,
wie Wasser seiner Quell entfließt.
Das Licht rast durch den Weltenraum,
man sieht es nie, vielleicht im Traum.
Der Raum ist leer, du hast´s gehört,
fast gar nichts seine Fluchtbahn stört.
Die Erde ist ein winzig Ziel,
dass Licht uns findet, bedeutet viel.
Durch Licht, mein Kind, nur leben wir,
käm´ Licht nicht, wären wir nicht hier.

Dein Aug´, mein Kind, zeigt deutlich mir:
Das Licht, es war schon hier, bei dir.
Denn so ein kleiner Sternlichtstrahl
trifft jedes Säuglingskind einmal,
bringt so den kleinen Kinderlein
den Glanz in ihre Äugelein.

© Willi Grigor, 2016

Ex-Stubenhocker #159827, 10. September 2016, um 09:09

Ziele

"Jungens", sagte oft der Lehrer,
"was ihr braucht, das ist ein Ziel.
Wer keins hat, der hat es schwerer,
das Leben ist kein Lottospiel!"

Ziele nannten wir ihm alle,
(dies freute unsren Lehrer)
einer nicht, der kleine Kalle,
der Sohn vom Straßenkehrer.

Wir zogen in die Welt hinaus,
versuchten uns am Leben.
Die Ziele ließen wir zuhaus.
"Was sollten die uns geben."

So langsam kamen wir zurück,
die Ziele war´n vergessen.
Der Ausflug brachte uns kein Glück,
wir waren zu vermessen.

Ziele hatten wir ja alle,
erkannten wir ganz düster.
Nur nicht dieser kleine Kalle!
Er war jetzt ein Minister.

© Willi Grigor, 2016

Ex-Stubenhocker #159827, 11. September 2016, um 08:32
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Ex-Stubenhocker #159827, 11. September 2016, um 08:43

Ende

Was ist die Erde, deren die Freuden dem Hüpfen der Amsel gleichen.
Sehnend lebe der Mensch der Sonne und dem unmöglichen Tode zu.

Nicht allein wird er geboren, noch stirbt er allein; ihm folgt die
Gerechtigkeit; und zu Helden macht uns alle das Unvollkommene.

Durch das Trübe schauen, zur Reinheit dringen, das ist das Leben,
Dessen die Erde uns würdig hält; selber hält sie dem Himmel stille.
Wohlachte der Mensch, wem er Gebete sendet, denn sie sind gut den Göttern,
[?] sie reizen die Gier der Geisterrauch, die unter dem Himmel herrschen.

Zu den Göttern rede; dem Betenden
Gibt Dank und Antwort sein eigenes Herz.

Alfons Paquet
Aus der Sammlung Held Namenlos

Ex-Stubenhocker #159827, 11. September 2016, um 08:45
zuletzt bearbeitet am 11. September 2016, um 08:46

Rätsel des Tages

Auserlesene Köpfe

Hast du Eile mal am Ende,
Rühre hurtig deine Hände!
Doch du sollst nichts überstürzen,
Kürze mag die Arbeit würzen! -
Drum zum Punkt eingetunkt!
Nicht an's Ganze Zeit verschwenden,
Wo man kann den Kopf verwenden! -
Doch du siehst zum Zeitvertreibe
Ihn hier nicht am eig'nen Leibe,
Sondern mußt, es mag dir glücken,
Anderswo ihn dir erst pflücken!

Schau, wenn es klein ist, weißt du gut,
Daß es im Katechismus steht,
Doch lüftest du vor ihm den Hut,
Ist's groß und voller Majestät! -

© Friedrich Schaefer

  

Ex-Stubenhocker #159827, 11. September 2016, um 08:48

Des Rätsels Lösung:sm, S.M. (Seine Majestät).

Die Nummern in der Auflösung verweisen auf die jeweilige Zeilennummer im Rätselreim.  

Ex-Stubenhocker #159827, 11. September 2016, um 18:56

Abgründe

Ein Bürger mit einem spanischen Pass 
verfolgte die eigene Tante. 
Verfolgte mit wahrhaft panischem Hass 
nur sie und nicht andere Verwandte. 

Verfolgte bei Tag und verfolgte bei Nacht, 
verfolgte bei Sonne und Regen. 
Ob morgens um vier oder abends um acht. 
Da fragst du nun sicher, weswegen. 

Doch das zu erklären, hat keiner versucht, 
er wäre denn völlig von Sinnen. 
Bedenke, dass auch Onkel Reiner, verflucht 
von zwanzig betrunkenen Finnen, 

sich mit einem Hobel - er war ja ein Schreiner - 
allmählich die Kehle zerschnitt? 
So auch bei der Tante, die ähnlich wie Reiner 
schon lang an Verfolgungswahn litt.

© Andreas Kley, 2008

Ex-Stubenhocker #159827, 11. September 2016, um 19:46
zuletzt bearbeitet am 11. September 2016, um 23:47

Jalousetten Ode

Als ich heute morgen meine Gardine abnahm,
Sie war schon sehr alt,
die Gardine,halt,
Überkam mich etwas Scham.

Seit Jahren hing sie dort,
An diesem Ort,
Dem Fenster in meinem Gartenhaus,
Geht nach Osten raus.

Nun denn, wie es auch sei,
Es ist mit ihr vorbei.
Frei geht jetzt der Blick,
Zum Nachbarn Heinrich Flick.

Die Scheibe ist auch ganz klar,
Dank Sidolin, wunderbar.
Das Einzige was mich jetzt stört,
Ist sein Dackel Gerd.

Der Köter rennt so dann,
und wann,
Zum Zaun,
Und pinkelt an den Birnenbaum.

Meine Frau findet das nicht schön,
Mit anzusehn.
Morgen kaufe ich eine Jalousett,
Dann wird es wieder nett.

Dann geht es rauf und runter,
Auf und zu,
Meine Frau ist zufrieden,
Und ich hab meine Ruh.

So kann sie dann nach Belieben,
Ein und Ausblick sieben,
Die Freude im Kleinen,
Konnte uns wieder einen.

Ex-Stubenhocker #163552, 11. September 2016, um 23:48
zuletzt bearbeitet am 11. September 2016, um 23:49

je est un autre.

libre, fumant, monté de brumes violettes,
moi qui trouais le ciel rougeoyant comme un mur
qui porte, confiture exquise aux bons poètes,
des lichens de soleil et des morves d'azur ...

Ex-Stubenhocker #159827, 11. September 2016, um 23:59

Seelenverwandte

Es schwamm einmal ein Krokodil,
Im Nil.
Es wollte in den Ganges rüber,
Doch das ließ es lieber.

Denn der Weg durch das Meer,
War weit und schwer.
So bleibt es nun im Nil,
Das Krokodil.

Mein Nachbar Klaus,
Bleibt auch zu Haus.
Was soll er auch am Nil ?
Nur weil seine Frau es will ?

Er meint, der Nil ist zu weit,
Er hat keine Zeit ,
zum Reisen,
Bummeln oder Pyramiden preisen.

Und das Ende der Geschicht,
Sie treffen sich nicht.
Klaus und das Krokodil,
Im Nil.

Ex-Stubenhocker #159827, 12. September 2016, um 00:12

Eisenbahn

Tief betroffen,
Von sich selbst besoffen,
Saß ein kluger Mann,
In der Eisenbahn,

Im Abteil,
Und eine kurze Weil,
Denkt er so bei sich,
Reisen ist gar fürchterlich.

Landschaft und Gedanken ziehen vorbei,
Im Rausch des Einerlei.
Und wie von Geister Hand,
Er sein Lächeln fand.

Ex-Stubenhocker #159827, 12. September 2016, um 07:11
zuletzt bearbeitet am 12. September 2016, um 07:12

Rätsel des Tages

In der Kapsel klein und lieb
Trägt man's in der Weste,
Aber, wie man groß es schrieb,
War es oft das Beste! -

© Friedrich Schaefer

  

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