Unterhaltung: politik

AlbrechtDerArme, 05. Oktober 2017, um 14:52

Ok ... ein Zitat eines "Experten", der Fairness halber wieder aus der Welt vom 22.6.2015 (um der Lesbarkeit willen stark gekürzt)

Kaum einer kennt die Bedrohung durch Nordkorea so gut wie Lee Chung-min. Der Professor für Internationale Beziehungen ... Botschafter für nationale Sicherheitsfragen am Außenministerium und berät die südkoreanische Präsidentin Park.

Die Welt: Was macht Nordkoreas Diktator so bedrohlich?

Lee Chung-min: ... Kim Jong-un ... hat er konstant Schlüsselfiguren um sich herum eliminiert, hingerichtet oder degradiert. Ironischerweise hat er zwar die volle Kontrolle, aber psychologisch ist er sehr, sehr unsicher.

Die Welt: Einen Verrückten an der Spitze zu haben?

Lee: Jemanden, der tiefe psychologische Probleme hat.

Die Welt: Mehr als sein Vater?

Lee: Viel mehr als sein Vater!

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einen hab ich noch ... das Zitat aller Zitate kommt gleich - schnallt Euch an!
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Quelle:
https://www.google.de/amp/s/amp.welt.de/amp/politik/ausland/article142829753/Kim-Jong-un-ist-noch-verrueckter-als-sein-Vater.html

AlbrechtDerArme, 05. Oktober 2017, um 14:55

John (Opa)

Wenn man Menschen nicht beeinflussen könnte, dann könnte man die Werbeindustrie komplett einstellen. Trotzdem finde ich es gut, daß Du so optimistisch Deine Ratio gegen Fremdbeeinflussung abschirmen kannst. 👍

JohnJohn, 05. Oktober 2017, um 15:04

Ada, das liegt halt daran, weil eine Meinung, ob ich sie nun höre oder nicht, für mich nichts anderes ist als eine Meinung, nicht mehr und nicht weniger.

Ein Intervieuw mit wem auch immer, kann MEINE Meinung beeinflussen, wenn der Intervieuwte etwas ÜBERZEUGENDES als SEINE Meinung von sich gibt, das mich dann veranlassen kann, meinen Standpunkt zu revidieren und seinem ggf. anzupassen.

Was sonst könnte meine Meinung ändern?

Parolen und Schlagworte? Phh!

Fakten? Ja, wenn erstmal Interpretationen herausgefiltert sind.

JohnJohn, 05. Oktober 2017, um 15:06

Werbung? Meine liebst Werbung war immer das HB-Männchen "Wer wird denn gleich in die Luft gehen, rauch lieber eine HB!" Bin aber Nichtraucher geblieben.

Ich hab mal gelesen, 50 % aller Ausgaben für Werbung sind sinnlos. Man weiß nur leider nicht, welche 50 %.

An mir jedenfalls prallt sie ab.

AlbrechtDerArme, 05. Oktober 2017, um 15:08

Und nun wie angekündigt: Ich bitte um Applaus und Bühne frei für die Mutter aller Zitate!

Bild 14.01.2014 - 15:00Uhr

Drei Tage lang wurde ihnen das Futter verweigert, dann waren die 120 Jagdhunde zu mordgierigen Bestien geworden. Sie stürzen sich ausgehungert auf Jang Song Thaek, rissen ihn in Stücke. Und einer sah genüsslich zu, wie sein in Ungnade gefallener Onkel zerfleischt wurde: Kim Yong Un, Nordkoreas verbrecherischer Diktator.

🤔 Die Bild hats drauf ... und zum Abschluß der Kracher:

"Niemand weiß bis heute, ob nur ein einziges Körnchen Wahrheit in dieser obskuren Schauergeschichte steckt, die erst Zeitungsleser in Hongkong und Singapur erschreckte und dann wie ein Lauffeuer um die Welt ging."

😳 so gehts auch ...
ihr erinnert Euch was heute zu lesen ist - es geht um die gleiche Person? Ich stell nur mal die Adjektive nebeneinander:

bisher:

ausgehungert
mordgierig
genüsslich
verbrecherisch

seit gestern:

vernünftig
konservativ
(blüht in der Konfrontation auf)

Quelle:
https://www.google.de/amp/m.bild.de/politik/ausland/kim-jong-un/phaenomen-kim-34126264,view=amp.bildMobile.html

mmaker, 05. Oktober 2017, um 15:14

Ada,

die Bedrohung "Irgendjemand wie Trump, Putin, May, Macron haben morgens schlecht geschissen (aka Morgendepressionen) und drücken irgendwelche roten Knöpfe" haben wir seit spätestens 1960 - ein Herr Trump macht mir da mindestens genausoviel Sorgen. Darüber kann man prima lamentieren aber momentan kaum etwas dran machen.

Was mich vielmehr umtreibt sind die realen "vernünftigen" militärischen Optionen, die im Raum stehen. Nordkorea ist nicht mehr weit davon entfernt, einen erfolgreichen konventionellen Angriffskrieg unter dem Schutzschild der atomaren Drohung bei Gegenaktionen führen zu können.

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Drohung eines eigenen atomaren Erstschlags durch Nordkorea genau die Ablenkung ist, die in dieser Situation nützlich ist.

Bitte einfach über den Geisteszustand von Kim nicht vergessen, dass es auch Gefahren gibt, die einer "vernünftigen" militärischen Doktrin entsprechen. DInge für die man nicht mehr als durchschnittlich wahnsinnig sein muss... ;)

MM

JohnJohn, 05. Oktober 2017, um 15:21

Tut mir Leid, AdA, ich verstehe dein Problem immer noch nicht ganz.

Ich versuche mal, Fakten aufzuschlüsseln:

Du bringst hier in deinem "bisher" 4 Adjektive, die in einer Geschichte vorkommen, von der niemand weiß, ob sie sich ereignet hat.

Hat sie sich ereignet, dann ist es in jedem Falle absolut gerechtfertig, zwei dieser Adjektive auf die Charakterbeschreibung von Kim anzuwenden "genüsslich zuschauend........" und "verbrecherisch".

Hat sie sich nicht ereignet, ist sie irrelevant hinsichtlich einer Charakterbeschreibung.

Es ist davon auszugehen, dass der von dir zitierte Experte der MEINUNG ist, sie beruhe NICHT auf Fakten, sonst würde er kaum ein positives Urteil fällen. Dann wäre er ja kein Experte, sondern ein Vollidiot.

"Die Bild hats drauf ... und zum Abschluß der Kracher:"Niemand weiß bis heute, ob nur ein einziges Körnchen Wahrheit in dieser obskuren Schauergeschichte steckt, die erst Zeitungsleser in Hongkong und Singapur erschreckte und dann wie ein Lauffeuer um die Welt ging."

Was an einem sogenannten Irrtumsvorbehalt oder an der Relativierung des Faktencharakters einer Geschichte nun ein Kracher sein soll, kann ich nicht erkennen.

AlbrechtDerArme, 05. Oktober 2017, um 15:22
zuletzt bearbeitet am 06. Oktober 2017, um 16:06

John:
Ich persönlich halte nichts von dem Bonmot der Henry Ford oft untergeschoben wird:

"I know at least half of my advertising budget works; I just don’t know which half."

Aber selbst wenn es so wäre, (wie Du diesen Satz scheinbar interpretierst (?)
... externe Beeinflussung durch Bild und Text prallen an Dir ab), bedeuted es doch zumindest, das 50% der Bemühungen Menschen zu beeinflussen wirksam sind.

JohnJohn, 05. Oktober 2017, um 15:23

Ist das nun positiv oder nicht, diese Beeinflussbarkeit?

AlbrechtDerArme, 05. Oktober 2017, um 15:27

Irrtumsvorbehalt ... na Klasse, da kann ab sofort Jeder Alles publizieren und darunterschreiben, daß es noch nich ganz klar ist ob es stimmt.

Ich bin der Meinung, daß Menschen eine andere Erwartungshaltung den Medien insb. Presse und Funk haben.

AlbrechtDerArme, 05. Oktober 2017, um 15:32
zuletzt bearbeitet am 05. Oktober 2017, um 15:39

John:

Beeinflussbarkeit ist weder positiv noch negativ ... es ist eine Eigenschaft und mit Verlaub ein alter Hut. Wir sind alle Produkte unserer Erfahrungen und geprägt von unserer Umgebung.

Mich ärgert nur, daß diese Wirkmechanismen der Werbung in industiellem Maßstab genutzt werden.

MM:
Genau so sieht es aus. Damit wir das auch alles gut einordnen können, wird vorab schon ein emotionales Bild der Lage gezeichnet. Jetzt stehen die Zeichen auf Entspannung ... also: "vernünftig". Man darf gespannt sein, welche Geschichtchen kolportiert werden, wenn die Eskalationsspirale wieder einsetzt.

JohnJohn, 05. Oktober 2017, um 15:38
zuletzt bearbeitet am 05. Oktober 2017, um 15:40

Welche denn?

Ich jedenfalls habe die Erwartungshaltung, dass sichere, unstrittige FAKTEN als solche gemeldet werden und Gerüchte als Gerüchte. Beispiel: In München erschießt in einem McDonald jemand Leute, das wird als Fakt gemeldet. Es soll auch am Stachus geschossen worden sein, wird als Gerücht gemeldet. Wenn also das Wort "angeblich" passt, MUSS es in die Meldung, wenn nicht. DARF es NICHT rein.

Und bei einer Meinung erwarte ich, dass sie als Meinung erkennbar ist, sei es durch Zitierung, einem Interview oder einem Kommentar.

AlbrechtDerArme, 05. Oktober 2017, um 15:53
zuletzt bearbeitet am 05. Oktober 2017, um 15:54

Johnny:
Da hasde Recht - ich müh und plack mich 😖.

John:
Na bitte: da sind wir doch einer Meinung. Das kennzeichnen von Quellen und jounalistischen Kategorien ist ein Mindestmaß an Qualität. In keinem einzigen Artikel heute fand ich den Hinweis darauf, daß der Inhalt 1:1 von dpa (?) übernommen wurde.

Schön wäre noch wenn die Artikel auf Objektivität und Plausibilität geprüft würden. Wie kann es sein, daß eine Person heute als ein bestialischer Menschenschinder beschrieben wird, und morgen ein netter vernünftiger Politiker sein soll?

Das fällt auf ... insbesondere Menschen, die schon einmal erlebt haben, wie ein Propagandakartell in sich zusammengebrochen ist. Da bleibt nur wenig Substanz. Was passiert wenn diese Menschen anfangen "selbst" zu denken, sieht man an der derzeitigen innenpolitischen Lage.

... und nun ist bei mir fürs erste Schluss ... muss auch was für's Bruttosozialprodukt und John's Rente tun.

mmaker, 05. Oktober 2017, um 16:16

Ada,

nur soviel: nach Südkorea würd ich in nächster Zeit nicht Reisen.

Und die "Eskalationseskapaden" sind mindestens nur Säbelrasseln wahrscheinlich aber (so meine Befürchtung) Verschleierung.

Trump spielt das hier eher mit. Was ich ihm garnicht so richtig verübeln kann, da ich an seiner Stelle auch nichts besseres wüsste. Rein militärstrategisch wirds schlecht, ganz schlecht oder extrem schlecht ... ;)

Wieder mal ein Hoch auf die Obama-Administration, die den Iran-Atom-Deal (eine durchaus vergleichbare Herausforderung) hingekriegt hat (ich frage mich immernoch ersthaft, wie). Aber auch der wird ja jetzt Zug um Zug demontiert.

MM

SKATVATER, 06. Oktober 2017, um 11:24

Nun ich für mich selbst, der mit Interesse diesen "thread" immer wieder mal gerne nachlese. Kann die Schlussfolgerung von "Alda" komplett nachvollziehen und nur zustimmen.
Bezüglich, in den Medien „Heute eine Bestie, Morgen die gute Seele„!
Man kann in der Angelegenheit Turkey - Deutschland, und das momentanen Zweigen genau diese Entwicklung zur Zeit erkennen! Denn bald sind diese beide nach meine Meinung, wieder die Besten "Freunde" natürlich wirtschaftlich gezwungener Maße, und medial verkündet! GB.

JohnJohn, 06. Oktober 2017, um 13:17
zuletzt bearbeitet am 06. Oktober 2017, um 13:19

Auch der Moniteur, das offizielle Blatt der französischen Regierung, wurde von der Rückkehr des Exkaisers überrascht. Die Herausgeber des Moniteur wussten nicht so recht, wie sie die Landung Napoleons und seinen Marsch auf Paris kommentieren sollten. Es ist spannend zu verfolgen, wie sich die Schlagzeilen des Moniteur in den ersten Märztagen des Jahres 1815 entwickelten, und wie sich die Bezeichnungen für den aus dem Exil zurückkehrenden Kaiser der Franzosen von Tag zu Tag änderten (4):1) Der Menschenfresser hat seine Höhle verlassen.2) Der Wehrwolf von Korsika ist soeben bei Cap Juan gelandet.3) Der Tiger ist zu Gap angelangt.4) Das Ungeheuer hat zu Grenoble übernachtet.5) Der Tyrann ist durch Lyon gekommen.6) Der Usurpator ist sechzig Lieues#1 von der Hauptstadt gesehen worden.7) Bonaparte rückt schnell vorwärts, aber er wird nie in Paris einziehen.8) Napoleon wird morgen unter unseren Mauern sein.9) Der Kaiser ist zu Fontainebleau angelangt.10) Seine Kaiserliche und Königliche Majestät hielten gestern Abend Ihren Einzug in Ihr Tuilerien-Schloss, in der Mitte Ihrer getreuen Untertanen.Was soll man über die Schlagzeilen von damals sagen, die politisch korrekte Berichterstattung sein sollten? Sind sie nicht ein gutes Spiegelbild auch für den praktizierten Journalismus von heute?

Dies spricht ja eigentlich für sich. Allerdings stellt sich für mich doch die Frage: Wo liegt die Wahrheit? Dass die Leser beeinflusst werden, ist klar. Für mich und meine Denkweise wäre damals wohl lediglich angekommen
Napoleon kehrt zurück.

JohnJohn, 11. Oktober 2017, um 21:13

Das stimme ich dir absolut zu. Drum ist für mich ja lediglich Napoleon zurückgekommen.
Und eben nicht einer, der von unobjektiv schreibenden Journalisten als Menschenfresser, bzw. Königliche, Kaiserliche Hoheit bezeichnet wird.

Kurdt, 15. Oktober 2017, um 19:02

In Niedersachsen hat die AfD ja schon fast die Hälfte im verloren im Gegensatz zur Bundestagswahl.

Zeichen der Hoffnung :)

AlbrechtDerArme, 15. Oktober 2017, um 19:35

Ja Kurdt, so kann man das Ergebniss lesen.
Man könnte das Ergebniss jedoch auch so interpretieren, daß die AFD keine originär landespolitischen Themen besprochen hat, und außschließlich mit dem bundepolitischen Asylthema punktet.

Abschreiben würde ich die Protestler noch lange nicht - die Themen sind auch noch nicht bearbeitet.

JohnJohn, 16. Oktober 2017, um 00:29
zuletzt bearbeitet am 16. Oktober 2017, um 00:30

Egal, wie man das Ergebnis interpretiert. Das wichtigste am Wahlergebnis ist doch, dass es sonst keine Partei gibt, die gegenüber der Bundestagswahl mehr als 50 Prozent verloren hat. Ja nicht vergessen, das oft genug bei jeder Gelegenheit zu betonen. Wenn das noch einmal passiert, dann sind sie draußen! Und es kann dann mit der Politik in Deutschland endlich wieder aufwärts gehen. Goldene Zeiten stehen uns bevor. Hoffentlich vergessen dann unsere demokratischen Parteien vor lauter Siegesfeiern nicht, ordentliche Politik zu machen. Damit nicht in wenigen Jahrzehnten eine neue "Alternative" an die Parlamentstüren klopft. Denn die Feinde der Demokratie lernen! Hoffentlich nicht besser als die Freunde!

AlbrechtDerArme, 16. Oktober 2017, um 01:53

Kurdt hat explizit von der Landtagswahl gesprochen.

Was hat das bitte mit der Bundestagswahl zu tun?
Was hat das bitte mit der Wahl in Österreich zu tun?
Und was hat Landespolitik mit den offenen Binnengrenzen zu tun?

Nichts! Nichts! Nichts!

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