Skat-Strategien: Erlaubte oder unerlaubte Aussage?

Ramare, 03. April 2019, um 15:02

Mit Kartenverrat meine ich ja auch,
den Spielverlauf beeinflussen.

Ich hatte mal bei einem Turnier folgendes erlebet.

HH sagt null an.
VH spielte innerhalb gefühlten 0,1 Sekunden blitzschnell eine Karte auf den Tisch, bewegte sich dabei noch ein bisschen nach hinten und seine Hand zuckte noch kurz, als die Karte weg war.
Eindeutiger konnte man nicht vermitteln, dass diese Karte blank war.
Der AS holte den Schiri.

Ergebnis:
es musste weiter gespielt werden, da niemanden vorgeschrieben werden darf, wie er seine Karte auf den Tisch zu legen hat.
Dem Aufspieler wurde allerdings empfohlen, sowas nicht nochmals zu machen.
Nicht verboten, sondern empfohlen.

Ramare, 03. April 2019, um 15:05

Kartenvernichter:
vielleicht wollte er damit deutlich machen, dass er viele Luschen und wenig Volle hat.
(Was natürlich auch bei einem Null nicht unbedingt sein muss)
Ist jetzt nur so ein Gedanke.

Kartenvernichter, 03. April 2019, um 15:10

Mmhh....kann man das nicht? Ein Schiedsrichter meinte mal, das man eine "vielleicht" entscheidene Karte nicht auf den Tisch knallen darf, weil man es als Aufforderung zum schmieren nehmen könnte, vor allem dann, wenn es nicht üblichen aufspielweise des Spielers entspricht.
Das widerspricht der Aussage, das man aufspielen könne, wie man möchte.

JohnJohn, 03. April 2019, um 15:11

Das ist doch ein ganz normaler Vorgang. Beim Null wird oft eine blanke Karte ausgespielt. Das Andeuten des Gegenteils halte ich für viel brisanter und informativer.
Und zur Nullreizthematik: Warum denn nicht als Information gelten lassen, dass der GS eben KEINE lange Farbe führt? Abgesehen davon ist das ja sehr am Rande des Themas, finde ich.

Der Schiri hat hier in meinen Augen absolut richtig gehandelt und entschieden. Dass - theoretisch, vielleicht auch praktisch - eine solche Entscheidung durch andere Instanzen aufgehoben und ins Gegenteil verkehrt werden könnte, halte ich für sehr ungut. Vor allem aber, dass durch die andere MEINUNG dieser Instanzen das sinnvolle Urteil zu einem "Fehlurteil" gestempelt wird, ist das grundlegende Problem der mangelnden Schirifreiheit.

Warum ist das so? Weil für viele eben der - sowieso unerreichbare - Zustand der Einheitlichkeit bei Entscheidungen der "geistige Grand Ouvert" der Regelumsetzung ist.

JohnJohn, 03. April 2019, um 15:14

Kartenvernichter, bleib doch bitte mal bei der Praxis.
Realskat ist nun mal kein Online-Skat und auch kein Roboterskat. Da wackelt halt mal ein Nasenflügel und es wird eine Karte mit 0,03 db auf den Tisch gebracht und die nächste mit 0,04 db. Der arme Schiri, der sich solch "findigen" Skatfüchsen auseinandersetzen muss.

picco, 03. April 2019, um 15:18

Ramare ...das sind doch 2 versch.Dinge ...wie und in welcher Zeit ich eine Karte hinlege, bleibt jedem selber überlassen, da wird kein Schiri einschreiten ..wenn ich aber beim null sage "ich zeige Dir Karo 10" frage ich mich doch warum sagt er das ? beim Farbspiel zusagen, ich leg Herzlusche, ist doch kein Kartenverrat ..da kann doch niemand etwas mit anfangen ..bei dieser Ansage aber beim null ,denk ich schon ...

Ramare, 03. April 2019, um 15:20

Gibt doch noch ein weiteres interessantes Beispiel:
HH spielt Karo
VH spielt Herz auf. (Egal welches)
MH schaut sich seine 10 Karten an, überlegt, berührt eine Karte, überlegt weiter und legt eine andere Herzkarte dazu.
Soviel ich weiß, war das mal für kurze Zeit verboten.
Wegen Kartenverrat.
Er signalisiert ja damit, dass er mind. ein weiters Herz führt.
Wurde aber doch wieder aufgehoben. (Glaube ich jedenfalls)

Ramare, 03. April 2019, um 15:24

Picco:
klar, sehr unterschiedlich.
Ich wollte damit auch nur verdeutlichen, wie kompliziert das Ganze sein kann.
Wollte damit auch nicht die eine Situation rechtfertigen, indem ich eine andere anspreche.

Ich erkenne bei der Aussage nur halt keinen Kartenverrat.
Allerdings kann kann ich da sicher auch falsch liegen.

picco, 03. April 2019, um 15:38

lächel ...bist wenigstens ehrlich ...hab grad mit unserem Schiri-Obmann tele ...er sieht die Sache auch so...
und nun zu deinem anderen Beitrag …
wenn einer eine Karte berührt oder antippt...das ist nicht verboten ..nur ein vorziehen ist verboten ..
As darf es ..

Kartenvernichter, 03. April 2019, um 15:42

JohnJohn....das ist ja nun mal aus der Praxis.

Mir selbst ist das meist völlig egal, ob einer mit dem Kopf schüttelt, eine Karte knallt oder sonst was macht, solange es nicht eklatande Vorkommnisse sind. Ich will eigentlich in Ruhe spielen. Ich habe keine Lust auf große Diskussionen oder fadenscheiniges Recht. Ich denke, das ich ein sehr angenehmer, wenn auch kein sehr guter Spieler bin. Ich will meine Spiele durch spielen gewinnen, nicht durch "Fehler" anderer und lass auch mal Fünfe gerade sein. Aber auch bei mir gilt....wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus. Wenn ich ein "Arschloch" am Tisch habe, dann kann ich auch zu einem werden.

Ausserdem wollte ich mit meiner Beschreibung auch darauf hindeuten, das manchmal auch Symphatie der Spieler untereinander eine Rolle spielt. An einem Tisch, wo sich alle gut leiden können, sind solche Vorkommnisse seltener als anderen Tischen. Da wäre über eine solche Aussage vielleicht hinweg gesehen worden.

Das Skatspiel real ist genauso vielfältig wie die Bevölkerung allgemein. Nur hab ich manchmal das Gefühl das die Ansammlung schräger Vögel beim Skat dann doch manchmal überproportional hoch ist.

picco, 03. April 2019, um 15:48

👍

JohnJohn, 03. April 2019, um 17:00

Nur die schrägen Vögel bleiben im Gedächtnis.

GimmeGimmeGimme, 03. April 2019, um 18:28

ich find auch, dass "ich zeige[dir]karo 10" zu weit geht... sicher per se kein verrat, im rommee, mau mau oder sonstwo zumindest...aber hier ging es ja um skat - und jeder skatler, der wenigstens mal 10 nullspiele erlebt hat, dürfte+sollte bei so einer aussage wissen, was los ist... jede form der kommunikation -verbal wie hier, paraverbal (z.b. krass betonung einsetzen...was spielst du? karooooooo? echt??..^^) oder auch nonverbal (meintewegen auch mit fußstampfen)- sollte unterlassen werden, solange sie zu verrat geeignet sein KÖNNTE(egal also ob direkt erkennnbar oder indirekt..)!! und das ist mmn weit und eindeutig überschritten hier...heißt AS hätte bei mir gew!

wenn man sowas durchgehen ließe, würde es -denk ich- doch langfristig auch wenig spaß machen skat zu spielen...

nixxx gegen geselligkeit und sprüche,aber das spiel als solches sollte fairerweise aufm tisch stattfinden und letztlich auch dort entschieden werden...nicht durch räusper rülpser stampfer oder sonstiger mehr oder weniger"codierter" hinweise...alles andere wäre nicht im sinne des erfinders/mithin nicht der spielsinn =) oder?!?

Grüße

Boldor, 03. April 2019, um 21:08

Also darf/sollte man die blanke 10 nicht spielen?Aber man spielt ja mit seinem Partner gegen den Spieler;oder sehe ich da etwas falsch?

picco, 03. April 2019, um 21:21

Boldor ..lies mal von Anfang an ...man darf sie natürlich spielen...darum geht es doch nicht

moshpit84, 03. April 2019, um 22:24

Hmmm...
Also wäre ich Schiedsrichter, dann würde ich VH verwarnen, weil er als GS gefälligst den Rand zu halten hat. Und den AS (insofern er auf Spielgewinn plädieren würde!) wegen suchen von fadenscheinigem Recht.

Was ist so verwerflich an der Aussage "Ich zeige dir Karo 10"? Von obigem Punkt mal abgesehen.
Käme etwas wie "Zuerst die Blanke" o.ä. - meinetwegen auch, wenn er nach dem Ausspiel sein Gesäß zeigt. Aber wegen dem Wörtchen zeigen? Er tut es doch mit dem Ausspiel.

Wie soll das dann bei Spielern aussehen, die immer (ob als AS oder GS) die Farbe der ausgespielten Karte benennen? Wäre 'ne schnelle Runde...

GimmeGimmeGimme, 03. April 2019, um 22:37

das ist ne null gewesen....kein normales farbspiel...daher auch nicht vergleichbar ... "ich zeige dir karo 10" soll eindeutig etwas bewirken, denn sonst sagt er ja auch nixx?!?) und welche bedeutung außer nachdruckverleihen eines blankaufspiels sollte bei null schon sinn machen?

moshpit84, 03. April 2019, um 22:38

Ach so. Beim Farbspiel hat der Hinweis auf eine Blanke also keine Auswirkungen? Nur beim Null??

Skat-Teufel, 04. April 2019, um 00:37

@PiccoDu machst also einen Unterschied ob der GS beim Null sagt "Dann zeig ich dir mal die 10" oder es bei einem Farbspiel sagt.

Johnny_5, 04. April 2019, um 07:01

Ach ihr seid aber auch Korinthen......
Völlig wurscht ob Farbspiel, Grand oder Null: Man sollte sich am Besten jeden Kommentar bezüglich des Spiels für nach dem Spiel aufheben.
Wenn man Karo Zehn ausspielt, ist die Karte für jeden sichtbar. Dann noch zu betonen "Ich zeige Dir...." MUSS ja was bedeuten, ansonsten ist das Mitspieler-Verarschung und auch strafbar (naja gut, aber der MS wirds schon net so durchgehen lassen)

picco, 04. April 2019, um 07:26

Skat Teufel ...lies mal den genauen Text von Ramare

Ex-Stubenhocker #236674, 04. April 2019, um 11:12
Dieser Eintrag wurde entfernt.

Ex-Stubenhocker #236674, 04. April 2019, um 11:39

ob das eine erlaubte oder unerlaubte aussage ist kann ich nicht berurteilen,aber eine tatsache ist des hier jeder den anderen widerspricht.schreibt einfach an das skatgericht die werden wohl wissen ob es erlaubt ist oder nicht.

JohnJohn, 04. April 2019, um 12:13

Sie werden es nicht wissen, sondern sie werden entscheiden! Das macht einen elementaren Unterschied.

picco, 04. April 2019, um 14:21

Sie haben schon entschieden (roter Ordner)
folgendes Urteil erging
Alle Mitspieler haben sich jeglicher Äußerungen und Gesten zu enthalten,die geeignet sind,die Karten zu verraten oder den Spielverlauf zu beeinträchtigen .Bei Verstößen ergeben sich Konsequenzen aus den Bestimmungen ISKO 4. 1. 3. bis 4.1.6.

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