Unterhaltung: Wie weit geht unsere Meinungsfreiheit? Wie weit darf sie gehen? Wie weit muss sie gehen?

JohnJohn, 21. Februar 2017, um 14:31

"Unklar finde ich, das du Besorgnis äußerst und es dabei stehen bleibt. Wenn das deine Verständnis von Meinungsfreiheit ist, würde ja auch nur ein Satz von dir reichen. Oder?"

Diesen Part kann ich nicht ganz durchdringen.

"Trotzdem würde ich schon gerne wissen, muss ich das gesellschaftlich wirklich so hinnehmen? Oder kann ich doch etwas dafür tun, das unser Volk mal etwas über den Tellerrand guckt."

Das glaube ich, verstanden zu haben.

Zu Part 1: Was hat meine Besorgnis und deren Äußerung mit dem Thema Meinungsfreiheit denn genau zu tun?

Doch nicht mehr, als mir die Meinungsfreiheit wohl unzweifelhaft in unserem Staat, in unserer Demokratie und gemäß unserer Verfassung das Recht gibt, eine Besorgnis zu äußern. Mir und allen anderen Besorgten!

Diese Besorgnis kann nun von Natur nicht richtig oder falsch sein. Ich kenne keine Besorgnis, die in dem Moment, in dem man sie hat, richtig oder falsch ist. Sie kann sich bestätigen, wenn die Ereignisse eintreten, wegen derer man besorgt ist; seltener ist, dass sie zerstreut wird, dazu müsste eben das Ereignis konkretisiert und terminiert sein.

Sie kann nicht mal grundlos sein. Sonst wäre sie nicht da. Was sein kann, ist, dass jemand sie für grundlos hält. Das ist dann eine Meinung, für die das gleichegilt, wie für die andere Meinung.

Natürlich ist es auch eine Meinung, jemanden wegen seiner Besorgnis - nun also konkret in der Moslemfrage - abzuurteilen. Auch das ist eine Meinung und auch diese ist durch unsere Verfassung abgedeckt.

Allerdings muss er sich - jedenfalls von mir - sagen lassen, dass er durch DIESE Meinung beiträgt, das Volk zu spalten. Und zwar in Besorgte und Unbesorgte.

Nun zum Tellerrand. Stell dir einen Teller vor mit zwei ganz verschiedenen Rändern (das Bild des Tellerrandes hab ich nur aufgegriffen):

Über einem Rand, sofern man bereit ist, darüber hinauszublicken, sieht man viele Menschen, die aus verschiedenen Gründen aus ihrer Heimat geflohen sind, man sieht als oberste Aufgabe aus moralischen und historischen Gründen, ihnen mehr Hilfe zu gewähren als andere, man sieht die gebotenen Humanität, ja man sieht sogar Vorteile darin, ihnen weit über das "normale Gebot der Menschlichkeit hinaus" zu helfen, man sieht sogar eine Bereicherung. Man sieht eine ideale und heile Multi-Kulti Welt.

Ok.

Der Haken ist nun, dass unser fiktiver Teller noch einen anderen Rand hat. Sofern man bereit ist, über den anderen Rand hinauszublicken, sieht man halt ganz andere Dinge, die ich jetzt nicht näher ausbreiten möchte und muss.

Beide Ränder sind da und wer über beide blickt, der wird wohl einen MitteLLLLweg finden.

Wer nur über einen hinausblickt, dem wird dieser verschlossen bleiben.

JohnJohn, 21. Februar 2017, um 14:39
Dieser Eintrag wurde entfernt.

JohnJohn, 21. Februar 2017, um 14:40

Das war ein versehentlicher Doppelpost.

Ex-Stubenhocker #149419, 21. Februar 2017, um 14:42

John, was ist mit denen die zwar über den zweiten Tellerrand ebenso hinwegsehen wie Du, aber die herannahenden Folgen ganz anders einschätzen? Und was ist mit denen die diese Folgen zwar auch sehen, aber beschlossen haben diese Folgen ganz oder teilweise zu ignorieren?

Was ist wenn es genau DIE sind, die immer wieder versuchen Dir Sand in die Augen zu streuen? Warum auch immer...
Wären dann nicht all Deine gut gemeinten und wohl formulierten Erklärungen für die Katz?

JohnJohn, 21. Februar 2017, um 14:55

Gargamehl, du zäumst das Pferd am falschen Ende auf.

Mal abgesehen davon, dass meine Augen für ihren Sand unerreichbar sind, gilt:

Wenn auch nur ein einziger von denen, die du meinst, seine Ansicht über die Folgen revidiert oder seine Ignoranz aufgibt, dann hat sich die Konstruktion des Tellers schon gelohnt!

Ex-Stubenhocker #149419, 21. Februar 2017, um 14:59
zuletzt bearbeitet am 21. Februar 2017, um 14:59

aha. naja schon möglich. Man darf gespannt sein... 😉

Edit: Und schon gehts los

Ex-Stubenhocker #149419, 21. Februar 2017, um 15:08
zuletzt bearbeitet am 21. Februar 2017, um 15:08

Tja Johnny, da liegt der Hase( der mit den Holzschuhen 😄) im Pfeffer. John hat Dich nie daran gehindert diese Meinung zu vertreten. Er hat Dich deswegen auch nie beleidigt. Weil für ihn die Meinungsfreiheit ein so hohes Gut ist.

Wie sieht es denn umgekehrt aus? Oh, ich glaube da ist die Bilanz nicht so rosig....

Ex-Stubenhocker #149419, 21. Februar 2017, um 15:17

Aha, Johnny. du empfindest es so. Ich will nicht so weit gehen hier Neurosen zu diagnostizieren wie es nicht näher benannte User gerne machen, aber die Tatsache dass Du das so empfindest, bedeutet ja nicht, dass es auch so ist.

Bisher habe ich John immer so verstanden, dass er lediglich Ernst genommen werden möchte und anerkannt haben will, das man diese Gefahren sehen kann.

Ex-Stubenhocker #149419, 21. Februar 2017, um 15:31

Oh, von beiden Seiten? Das nenne ich mal einen Fortschritt.
Ok, das klingt jetzt sarkastisch, aber das ist echtes verblüffen.

Ja, das wäre toll.

Ex-Stubenhocker #149419, 21. Februar 2017, um 15:36

Vielleicht, watcher, darfst Du das nicht so ganz wörtlich nehmen.

Leben und leben lassen halt....

Ex-Stubenhocker #149419, 21. Februar 2017, um 15:50

Neulich habe ich mir eine Schachtel gekauft. Da stand drauf, dass rauchen meine Gesundheit schädigen würde. Da habe ich die Schachtel direkt zurück gebracht und mir eine geholt die die Gesundheit von Menschen in meiner Umgebung schädigt.
:)

Ex-Stubenhocker #149419, 21. Februar 2017, um 15:53
zuletzt bearbeitet am 21. Februar 2017, um 15:54

Ach nö watcher, da habe ich tatsächlich andere Erfahrungen gemacht. In Köln hab eich mit vielen Türken zusammen gearbeitet und ich kann sagen, die machen nicht besser oder schlechter als Deutsche. Aber sie haben auch nie einen Zweifel daran gelassen, dass Arbeit eben Arbeit ist und Privat halt Privat. Und im Privaten hätten Christen nix zu suchen.

Damit kann ich gut leben.

Die Frage der islamischen Hassprediger ist damit allerdings nicht geklärt. Ebensowenig die Frage der nationalen Hassprediger natürlich.

JohnJohn, 21. Februar 2017, um 15:55
zuletzt bearbeitet am 21. Februar 2017, um 15:57

Es sind tatsächlich Fortschritte zu erkennen.

Die Sache mit der Besorgnis mal ganz logisch betrachtet.

Richtig ist, dass ich über die Entwicklung besorgt bin, weil ich einfach Gefahren sehe, die manche, z. B. Lucky, nicht sehe.

Richtig ist auch, dass ich mal geäußert habe, ich wäre diese Besorgnis gerne los.

Richtig ist auch, dass ich den Standpunkt vertrete, dass diese Besorgnis angebracht ist.

Ist 2 und 3 ein Widerspruch? Ich meine nein.

Denn wie könnte ich meine Besorgnis loswerden?

Doch NUR dadurch, dass ich erkennen würde, dass sie nicht angebracht ist!

Wie erreiche ich das? Nach Luckys Meinung mit einer angebotenen Hilfe therapeutischer Art. Dies könnte aber doch nur nützen, wenn Satz 3 nicht wäre. DIESEN Standpunkt aber ändern würde voraussetzen, dass ich gewisse Umstände nicht mehr sehe oder anders sehe.

Warum aber sollte und könnte ich das tun?

Weil es mir so wichtig ist, unbesorgt durchs Leben zu gehen, dass ich Fakten (oder das, was ich gemäß meiner Meinung dafür halte), ignoriere? Nein.

Weil mein Standpunkt 3 falsch ist und meine Besorgnis völlig unangebracht ist?

Das wär's! Dabei könntest DU mir HELFEN, Lucky_Johnny, in dem du meine Meinung gegen deine austauscht. Wie? Das ist nun deine Sache.

Ich klebe nicht an meinem Standpunkt 3 und 2 wäre dann sowieso weg, aber die Klebemasse lösen, das kann ich nicht selbst.

Da hilft nur überzeugendes Argumentieren und kein Therapeut.

Ex-Stubenhocker #195270, 21. Februar 2017, um 16:10

... ich dachte eher: 1, 2 oder 3 - ob Ihr Recht habt oder nicht, sagt Euch jetzt das Licht.

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