Unterhaltung: Betrug oder?

giulie, 31. Oktober 2020, um 22:59

Skat_to_go, du nervst.

giulie, 31. Oktober 2020, um 23:02

Und das macht dir Spass?

giulie, 31. Oktober 2020, um 23:06

Das find ich pervers.

mmaker, 31. Oktober 2020, um 23:51

Ich tippe auch mit allen Hilfmitteln auf kleiner 20%. Wahrscheinlich deutlich kleiner. Wenn Du Geld bietest vielleicht etwas mehr als 20%.

Neben Naturwissenschftlern werden der überwiegende Teil davon Kaufleute oder Handwerker sein.

Motivation ist das Hauptproblem, ja - die wird aber systematisch kaputtgemacht. Keiner Motivation folgt keine Übung. Keiner Übung folgt nichts hinkriegen. Nichts hinkriegen folgt keine Motivation. Teufelskreis. Und am Ende steht dann "Ich habe keinen Draht zu Mathe" als Rationaliserung.

5. Klasse ist selbstverständlich Unfug. Da schreibt Die Zeit von Leuten ab, die Rätsel unter Titeln wie "Mandatory math homework for 6 graders in Japan" auf Youtube zeigen, für die ich dann ne über eine Stunde brauche mit Mitteln, die kein Schulkind beigebracht bekommt.

Der Rest des Artikels würde mich interessieren, wenn die Paywall nicht wäre. Die Zeit ist nicht so meins...

Wenn Schule (und Eltern, die das gleiche "Schicksal" erlitten haben) nur endlich verstehen würden, dass Kinder natürliche Entdecker und Mathematiker sind, solange man ihnen nicht mit so dusseligem Zeugs und doofen vom Himmel fallenden "Auswendiglernformeln" im Wege steht.

Ex-Stubenhocker #251555, 01. November 2020, um 00:41
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giulie, 01. November 2020, um 01:36

Das ist interessant.
Skat_to_go hat im Kontext der Aufgabenstellung alle drei Lösungen falsch und Husumer hat wenigstens nur vergessen, zu Ende zu rechnen. 😀

(Könntest du kurz nachkucken MM, ob ich nicht Mist erzähle... weil ich mich grad nicht mehr ganz fit bin)

Ich mach das so bei Textaufgaben: Ich lass mir die Geschichte erzählen, wie der Einkauf abläuft, was der Kaufmann will, etc. Zur Not muss er/sie sie dann nochmal erzählen. Und das hilft sehr.

Wenn man sich vorstellen kann, was da überhaupt passiert, glaube ich, dass das weit mehr als 50% der Erwachsenen (ohne kognitive Einschränkungen) lösen können. Nur, wenn sie wollen natürlich.

mmaker, 01. November 2020, um 02:54
zuletzt bearbeitet am 01. November 2020, um 03:40

Ja, giu,

der Husumer hat das Ergebnis da im Prinzip stehen: 196 und 80 sind ja die gesuchten Zahlen. Bei ihm in Kilogramm statt in Paketen (was gefragt war) aber das ist nun wirklich kein Ding.

In einer Klassenarbeit würde der Teil davor fehlen. Wo kommen 196 und 80 (oder 98 und 40 à la Husumer) her? Raten gilt nicht, der Lösungsweg ist das Entscheidende. Was der Husumer da hingeschrieben hat, ist die "Probe". Aber ich bin mir sicher, er könnte auch die ganze Lösung hinschreiben, wenn er wollte.

Ich glaube, Du überschätzt die Leute wirklich erheblich (was Dich allerdings sympatischer macht als mich alte Übelkrähe). Ich schätze mal die verschiedenen Gruppen:

Etwa 15% haben grundsätzlich keinen Zugang zu irgendwelchen Berechnungen oder mehr als simplem logischem Denken. Das ist tatsächlich ein Intelligenzproblem und auch die beste Pädagogik hat da Grenzen.

Weitere etwa 35% der Leute da draussen kriegen schon eine Panikattacke, wenn die die Aufgabe lesen (weil sie gelernt haben, dass sie sowas nicht können - das ist das einzige, was der beschissene Mathematikunterricht ihnen beigebracht hat). Denen hat man beigebracht, sich selbst im Weg zu stehen. Insbesondere existiert hierbei die Blockade, Text in Gleichungen umzusetzen - kein Wunder, wenn man doch vor Gleichungen Angst hat; welche selber aufzustellen ist dann undenkbar.

Weitere ca 20% werden es nicht schaffen, weil sie Begriffe wie Gewinn versus Umsatz nicht verstehen - das ist genau das, was Du bemängelt hast. Solche Aufgaben sind dazu da zu verschleiern, wie einfach sie eingentlich sind. Faule Textaufgaben-Autoren, die auf ewig immer die gleichen doofen Aufgaben voneinander abschreiben.

Weitere etwa 10% sind nicht in der Lage, ihre eigenen Fehler zu erkennen und geduldig zu sein. Sie werden deshalb irgendetwas Falsches abliefern und es nicht merken ("Die Probe machen").

Das heisst nicht, dass ich Recht habe (und ausser der ersten Gruppe ist glaub ich auch nichts davon wissenschaftlich belegt). Aber so komme ich auf meine etwa 20%.

MM

mmaker, 01. November 2020, um 03:35
zuletzt bearbeitet am 01. November 2020, um 03:58

ps, giu,

Deine Bemerkung (und das ist auch Allgemeingut, denke ich), dass es einen riesen Unterschied macht, mit welchem Beispiel man eine Aufgabe stellt, ist übrigens sehr gut untersucht. Zum Beispiel im in der Psychologie sehr bekannten Wason-Experiment aus den 60ern.

Da werden Teinehmern 2 Aufgaben gestellt, die verschieden (das heisst mit verschiedenartigen Objekten) gestellt werden. Ohne dass man es direkt sieht, handelt es sich aber "unter der Haube" um genau die gleiche Aufgabe.

Ergebnis: Weniger als 5% der Teilnehmer lösten die Aufgabe richtig, wenn es sich um abstrakte Objekte handelte. Mehr als 70% lösten richtig, wenn es um alltäglichere Objekte ging.

Wenn Du mal ein paar Minuten Zeit und Lust hast, hab ich hier ein Video, dass das ganze schön langsam erklärt.

https://www.youtube.com/watch?v=t7NE7apn-PA

Das Ding ist ca 10 Minuten lang. Die letzten 3 Minuten sind aber eh sehr überflüssig und lenken an sich nur vom Kern der Sache ab, der in den ersten 7 Minuten um so besser dargestellt wird.

Ex-Stubenhocker #251555, 01. November 2020, um 04:12
Dieser Eintrag wurde entfernt.

Ex-Stubenhocker #251555, 01. November 2020, um 04:34
Dieser Eintrag wurde entfernt.

mmaker, 01. November 2020, um 15:00

Husumer,

das ist eine kreative und völlig korrekte Lösung (Du hast in Deiner Müdigkeit lediglich einmal 441,4 statt 441,6 geschrieben). Das Beste an ihr ist aber, dass die einzelnen Schritte dem Wissen eines Fünftklässlers entsprechen, dieser die also vielleicht nachvollziehen könnte. Aber denkst Du, dass ein Fünftklässler das wirklich allein so hinbekommen würde? Ich glaube das nicht: Zu viele Fallstricke.

Für mich gehört die Aufgabe deshalb ungefähr in die siebte Klasse: da ist man in der Lage zu sehen, dass man das als Gleichungssystem mit 2 Gleichungen und 2 Unbekannten hinschreiben kann. Der Rest ist dann Routine, da man gelernt hat, wie man sowas löst. Kein Nachdenken mehr erforderlich ab dieser Stelle. Wenn man soweit ist, wird man die Lösung mit dem Gleichungssystem besser verstehen als Deine - so geht es mir insbesondere auch.

Fazit: Die Aufgabe kann man als "Sternchen"-Aufgabe für die Besten sicher in der fünften Klasse stellen. Standard wäre sie aber erst etwa 2-3 Jahre später, wenn man das Rüstzeug besitzt, sie elegant (im Sinne von Reduktion auf ein Gleichungssystem, das dann kein Problem mehr darstellt) lösen kann.

Ex-Stubenhocker #251555, 01. November 2020, um 18:22
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mmaker, 01. November 2020, um 19:05

Bei mir kam in einer Diplomprüfung (Reine Mathe - das Beängstigenste an Prüfung, was ich jemals erlebt habe) mal als Schlussergebnis -1 * -1 raus was ich dann als -2 ausrechnete. Führte zu Amüsement aber keinem Punkabzug ;)

Mathematik-Professoren sind umgänglich und nett. Sie hauen einen höchstens mal versehendlich in die Pfanne, weil sie sich nicht vorstellen können, dass man irgendwas für sie Einfaches nicht versteht und deshalb weiterbohren ("das können Sie doch"). Wenn sie aber merken, dass gerade ein Block existiert, kommt gern auch ein freundliches "Kommen Sie wir kochen erstmal einen Tee" was mich bei so einer hochoffiziellen staatlich anerkannten Prüfung wirklich beim ersten Mal gewundert hat :)

mmaker, 01. November 2020, um 19:07

ps: In der sechsten Klasse möglich kann durchaus sein. Aber für wieviel Prozent der Schüler? Nicht viele glaub ich.

Ex-Stubenhocker #251555, 01. November 2020, um 19:11
Dieser Eintrag wurde entfernt.

giulie, 02. November 2020, um 01:02
zuletzt bearbeitet am 02. November 2020, um 01:15

Ich würd gern noch eine Lösung zum Besten geben, die für mich auch schlüssig ist. und zwar

a) eingekaufte Menge minus nicht verkaufte Menge ist gleich Ergebnis geteilt durch Packungsgrösse im Verkauf

b) eingekaufte Menge mal Preis pro Einheit plus Gewinn ist gleich Ergebnis geteilt durch Preis im Verkauf geteilt durch Packungsgrösse im Verkauf *und zwar als zwei Rechnungen, einmal verkauft er nur am ersten Tag, und das andere Mal nur am zweiten Tag, kann ja sein, dass er kurzfristig krank war oder so*

😂 Okay, ich nehms nicht übel, wenn keiner Lust hat, mir zu folgen. Aber... kann man Aufgabenteil b) nicht auch so interpretieren, dass er das einemal alle Pakete für 2€ verkauft und in einer nächsten Rechnung alle für 1,60 € verkauft. Wenn ein Rest bleibt, hat er eben jemand einfach was obendrauf gepackt.

Leider meine ich das ganz ernst und beim ersten Lesen habe ich es auch so verstanden. Es gäb bestimmt keine Punkte, aber für mich wärs gelöst.

Pitti_Platsch, 02. November 2020, um 20:23

@mmaker,
was meinst du eigentlich immer mit Jack in the Box?
Ich kann mir da wirklich keinen Reim drauf machen.
Ich wittere ein wenig Betrug, an anderen User`n...

Ex-Stubenhocker #251555, 03. November 2020, um 06:46
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JohnJohn, 03. November 2020, um 08:57

"Bidden Anhänger sagen in impertinenter Weise:
-Donald in the Box-." Autsch, ich krieg spontanen Augenkrebs.

Ex-Stubenhocker #251555, 03. November 2020, um 09:26
Dieser Eintrag wurde entfernt.

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