Unterhaltung: politik

hagenstein, 03. Oktober 2017, um 21:00

Nur wer Lack hat kann glänzen.

So ist das eben...

Spielerin1962, 03. Oktober 2017, um 21:22
zuletzt bearbeitet am 03. Oktober 2017, um 21:22

Dann kennst du wohl die bekennenden Loser, die ihren Lack hätten,wenn die Bösen nicht so übel wären.

Nee mal im Ernst, ich glaube, dass sich die meisten Menschen als gelungen sehen. Jeder hat doch was, wo er / sie seinen Wert definiert. Die Unzufriedenheit ist neben der Vertuschung des eigenen Minderwertigkeitgefühls, auch gesellschaftsfähig und findet ihren Gleichklang in einigen Millionen von Menschen.
Darum geht es mir.

Ex-Stubenhocker #202682, 03. Oktober 2017, um 21:49
zuletzt bearbeitet am 03. Oktober 2017, um 21:50

Mal völlig ab davon, dass sich für mich „ich bin stolz ein Deutscher zu sein“ irgendwie immer noch komisch anhört und das,wo ich doch weit ab vom 2.Weltkrieg geboren wurde, bin ich eher dankbar als stolz.

Ich bin dankbar hier in Freiheit leben zu können.
Ich bin dankbar genug zu essen und ein Dach über dem Kopf zu haben.
Ich bin dankbar,meine Meinung sagen zu können, offen und ohne Strafe.
Ich bin dankbar alle Bücher lesen zu können und mir alle Kunstwerke ansehen zu können.
Ich bin dankbar,dass Menschen den Mut und die Kraft hatten,Deutschland wieder aufzubauen.
Ich bin dankbar,dass es Menschen gibt,die anderen Menschen helfen.
Und ich bin dankbar,dass ich mir in Deutschland aussuchen kann, ob ich mit einem Mann oder einer Frau zusammen leben möchte.

Für mich ist es egal,ob einer weiß,schwarz,grün oder gelb ist, ob er gesund oder krank ist und ob er deutsch oder ausländisch ist — ich bin froh und dankbar,dass ich das hier (noch!) so sagen und so leben kann.

Also für mich ist es eher Dankbarkeit und Freude als Stolz deutsch zu sein.

Ich hoffe, dass ich das immer sagen kann und nicht ein Rechtsruck irgendwann dahin führt Stolz höher als Freiheit und Dankbarkeit zu stellen.

zigarre, 03. Oktober 2017, um 21:53
zuletzt bearbeitet am 03. Oktober 2017, um 21:56

hab mich grad bei dem gedanken erwischt, hier im forum nach antworten zu suchen. jetzt krieg ich das grinsen nich mehr aussem gesicht, ist es nicht schön , wenn man über sich selbst lachen kann ?

kein bezug zu scheherad... beitrag

JohnundYuki, 03. Oktober 2017, um 22:36

"Ach das ist doch hanebüchen, sowohl Stolz, als auch Schuld kann ich ausschließlich für eigene Handlungen empfinden."

Völlig richtig, Johnny! Wobei ich aber nicht ganz sicher bin, wie weit du bei diesem Satz genau gedacht hast.

Spielerin1962, 03. Oktober 2017, um 22:53

Scheherazade hast du klasse geschrieben.
Ich kann dir sehr gut folgen.
Es ist auch Dankbarkeit , die ich empfinde.

Ich weiß, dass das Wort "Stolz" sehr belegt ist und habe es bewusst gewählt.
Unsere deutsche Geschichte hat es richtig madig gemacht und es ist mühsam einen neuen Bezug zu bekommen.

Zu meiner Dankbarkeit , dass ich überhaupt die Möglichkeit habe, bin ich aktiv am Geschehen beteiligt. Ich unterstütze die Menschen, die hier her kommen und ich finde es richtig gut, das sie hier auf so viel Positives treffen. Zumindest meistens hier in unserem kleinen Dörfchen.
Der geografische Zufall hat mich nun mal hier her gebracht und ich kann mitmachen an der Gestaltung, für das große Ganze. Da es in meiner überschaubaren Wahrnehmung gelungen ist, erlaube ich mir stolz auch auf das Umfeld zu sein.

Wenn es daran liegt, dass eine Partei Millionen von Menschen ködern kann, indem sie verspricht unterschwellig oder offensiv, dass es um den deutschen Stolz geht den sie zurück erobern möchte, sage ich, dass das nicht der Weg ist, um zur Erfüllung zu kommen.

Die Basis des Stolzes ist nämlich schon längst da. Unsere Gesellschaft ist schon so weit. Wir brauchen keine platten Wahlversprechen.
Jeder kann sich einfach aktiv einbringen (egal bei was) und der Hunger nach Wertschätzung und sich als Teil unserer Gesellschaft zu erleben, ist der Schlüssel.

Blackbube, 03. Oktober 2017, um 22:58

Ich liebe die Märchen der Philosophen; ich lache über die der Kinder, aber ich hasse die der Heuchler.

Voltaire
(1694 - 1778),

JohnundYuki, 03. Oktober 2017, um 23:30
zuletzt bearbeitet am 03. Oktober 2017, um 23:30

"Ich weiß, dass das Wort "Stolz" sehr belegt ist und habe es bewusst gewählt.
Unsere deutsche Geschichte hat es richtig madig gemacht"

Spielerin, ich weiß, was du meinst, aber so kann ich die Ausdrucksweise nicht unwidersprochen stehen lassen.

Die Geschichte hat nun mal überhaupt nichts gemacht, auch nicht madig. Menschen haben etwas gemacht.

Und das Wort "Stolz" ist nichts anderes als ein Wort. Es ist nach den Ereignissen im Dritten Reich nicht madiger als vorher.

Würde man das so anerkennen, dann bräuchte man für ganz einfache, klar bestimmte, längst vor bestimmten Zeiten gebräuchliche Wörter keinen neuen Bezug finden.

Die Begriffsverbindung "deutscher Stolz" ist an sich absolut unsinnig und nicht wert, deswegen die einzelnen Bestandteile davon als "belegt" zu betrachten.

Unsere schöne, sinnvolle, übersichtliche und logische deutsche Sprache existierte längst vor den Nazis. Wir werten diese nur damit auf, dass man peinlich genau auf die Vermeidung von angeblichem Nazi-Sprech achtet.

Spielerin1962, 03. Oktober 2017, um 23:53

:-) Danke John. 👍
Dann ist dir bestimmt nicht entgangen, um was es in meinem Beitrag geht.

Genau, um die Auseinandersetzung mit dem Wahlergebnis und was da so dahinter stecken könnte.
Gut gell...

JohnundYuki, 04. Oktober 2017, um 00:43

Mit einem tiefen Brunnen sollte man sich eben auseinandersetzen, BEVOR jemand hineinfällt.

Bernadette, 04. Oktober 2017, um 06:46
zuletzt bearbeitet am 04. Oktober 2017, um 06:48

Stolz ... ein schwieriges Wort. Ich empfinde ebenso lediglich Stolz auf Selbsterbrachtes, auf Familienmitglieder oder auch auf Freunde.

Ich schließe mich der Dankbarkeit an. Ich habe mich noch nie geschämt, jemandem zu sagen, dass ich eine Deutsche bin.

Ich bin dankbar, in einem Land leben zu dürfen, in dem jeder Bildung genießen darf, krankenversichert ist, ärztliche Hilfe nach Bedarf in Anspruch nehmen kann und mit finanzieller, wenngleich Minimal-Versorgung, Hilfe ausgestattet wird.

Niemand fällt in Deutschland aus der Gesellschaft, wenn er selbst es nicht möchte.

Das Glück liegt nicht im Reichtum. Das Glück liegt in jedem selbst.

Skaterna, 04. Oktober 2017, um 08:51

https://www.youtube.com/watch?v=Mc0R5i7oQQQ

Skaterna, 04. Oktober 2017, um 10:42
Dieser Eintrag wurde entfernt.

JohnundYuki, 04. Oktober 2017, um 11:22

Merkst du nicht, dass es schon längst geregnet hat, Johnny? Du scheinst einen sehr guten Schirm zu besitzen!

AlbrechtDerArme, 04. Oktober 2017, um 11:30

Nach dem Regen ist vor dem Regen. Das ist keine Frage des Schirms.

Insbesondere nach toxischem Regen aus russischen Serverwolken darf es ruhig einen warmen Spätsommerregen geben.

JohnundYuki, 04. Oktober 2017, um 11:48

Da bin ich aber froh, dass meine subtile Spitze so humorvoll gekontert wurde. Hatte ehrlich gesagt fast schon Angst, dass der klitzekleine Hauch einer winzigen Minibeleidigung eine kritische Admin-Nase erreicht und ich gesperrt werde. Also nichts für ungut, Johnny. Was ich exakt und ganz korrekt formuliert von deiner Reaktion auf Skat_Ernas Beitrag halte, kannst du im Feiertag-Thread nachlesen.

Ich will den Beitrag von SkatErna mal als Lehrer sezieren. Aufgabenthema angenommen: "Schreibe zu einem politischen Thema eine selbst erfundene Fabel!"

Meine Note wäre 1 und zwar mit folgender Begründung:

"Von der Idee her und der sprachlichen Ausführung sehr gut; eine Meinung zum Inhalt, bzw. zur erkennbaren politischen Weltanschauung ist mit dieser Note nicht verbunden."

Wenn jemand der Meinung wäre, die Abfassung eines solchen Beitrages sei ein Indiz für Dummheit, dann wird er sicher eine andere Note geben, vielleicht gar eine 6.

Er sollte sie aber dann gut begründen. Aber du, Johnny, bist ja vermutlich kein Lehrer. Also ist so ein absolut unreflektiertes Urteil verständlich.

hagenstein, 04. Oktober 2017, um 12:03
zuletzt bearbeitet am 04. Oktober 2017, um 12:03

Wer der Meinung ist,dass solche,in diesem Fall von der Skaterna, eingeworfenen Offenbarungen der eigenen Schlichtheit verbunden mit einer nicht zu unterschätzenden Boshaftigkeit,einer Auseinandersetzung würdig wären,dann ist demjenigen nicht mehr zu helfen.

Wenn ein Lehrer so etwas als Grundlage für eine offene Diskussion her nimmt sollte sich seine künftige Tätigkeit besser im Bereich der Hundeerziehung bewegen.

hagenstein, 04. Oktober 2017, um 12:06

Und JohnV2opa,wenn du dich hier weiterhin als Hort der gemäßigten Mitte darstellst ist das einfach unfair dem Leser gegenüber.

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