Unterhaltung: politik

Kartenvernichter, 04. April 2018, um 16:29
zuletzt bearbeitet am 04. April 2018, um 17:12

Ich habe nicht unbedingt Lösungen. Aber es ist nun mal Fakt, das wir als relativ kleine Nation keine Auswirkungen haben. Schon gar nicht mit Ausnahmegenehmigungen ohne Ende.
Das witzige beginnt doch schon mit den Autobahnen. Die sind von den Umweltzonen ausgenommen, führen aber mitten durch die Stadt. 50 Meter auf der Strasse nebenan gilt dann die grüne Plakette. Auf der Autobahn hämmern aber die LKW`s aus der Ukraine oder sonst wo lang. Und zur Krönung baut man dann noch eine Messtation hin. Und dann heißt es...die Stadt hält ihre Richtwerte nicht. Irgendwie....deutsch.

AlbrechtDerArme, 04. April 2018, um 16:36

hm ... stimmt ... jedoch bin ich zuversichtlich, dass die technische Entwicklung der e-Mobilität noch lange nicht abgeschlossen ist. Endlich kommt Druck zur Entwicklung auf.

e-Mobilität und Energiewende sind keine Ökodoktrin, sondern klare konservative Denke.

Gerade in Zeiten weltweiter Autarkiebestrebungen und sich schließender Rohstoffmärkte (Steuern, Zölle, indirekte Beschränkungen) kann es nur gut sein, die Abhängigkeit vom Ausland mit Augenmaß zu reduzieren.
Möchte jemand nochmal erleben, wie leicht Russland Europa über Erdgas (OPEC den Westen über Erdöl) erpressen konnte? Wenn man diese Bedarfe substituieren kann ... los gehts ... den Ökoeffekt (messbar oder nicht) nehmen wir en passant mit.

mmaker, 04. April 2018, um 16:54

"selber blöd" kenn ich aus dem Kindergarten meiner Tochter zur Genüge.

Bitte etwas mehr Mühe geben. Schliesslich ist dies ein Forum, das meiner Unterhaltung dienen soll.

Kartenvernichter, 04. April 2018, um 17:17

Sich von der Abhängigkeit dem Ausland gegenüber ein wenig zu distanzieren ist sicher nicht verkehrt, der führt aber nicht sicher nicht über E-Autos. Da wären andere Technologien sinnvoller wie z.B. Wasserstoff. Die Technik dafür ist grundsätzlich in unseren Landen vorhanden. Leicht veränderte Technik der gasbetrieben Autos ermöglicht den Betrieb mit Wasserstoff. Die Herstellung von Wasserstoff kann über die Windräder betrieben werden, die teilweise eh still stehen. Gerade im Norden wird auf diese Weise schon Wasserstoff gewonnen.

steffekk, 05. April 2018, um 02:30

Bedenke - ein Leben als Singel muss nicht ausschließlich traurig sein.

AlbrechtDerArme, 05. April 2018, um 06:18

@watcher:
Antwort folgt am Sonnabend ... bin im Stress

Bernadette, 05. April 2018, um 09:24

Ausreichend bezahlbarer Wohnraum für alle.

Der Witz des Tages.

AlbrechtDerArme, 09. April 2018, um 10:26
zuletzt bearbeitet am 09. April 2018, um 10:28

Die Beantwortung ist nur stichpunktartig und schließt wichtige Fragen z.B.: zur Zeitsouveränität aus.

Was ist Lebensstandart (LS)?

Ich unterscheide zwischen LS im Allgemeinen und individuellen LS.

1.1 Der allgemeine LS wird meist anhand der zugänglichen Waren und Dienstleistungen beurteilt. Die Angebote für Waren auf dem flachen Land (z.B.: Bäcker, Schuhladen, Buchladen) sind oft rar gesät. Noch deutlicher wird es bei Dienstleistungen. Das beinhaltet neben den kommerziellen (Bank, Beratungsangebote, Kino, Gastronomie, Theater ...)
auch öffentliche DL wie Nahverkehr, Kommunikation (Post), Schule, Gesundheitssystem). Wie war das noch mit der Breitbandanbindung?

Es muss sicher nicht weiter ausgeführt werden, dass diese Waren und Dienstleistungen in einer modernen Stadt deutlich einfacher und schneller zu erwerben sind als auf dem „flachen Land“... ergo höherer LS.

1.2 Der individuelle LS bemisst sich auch an Waren und DL. Diese werden zusätzlich vorab subjektiv bewertet. Bsp.: Der eine freut sich über eine hervorragende Anbindung durch den ÖPNV, der andere protestiert gegen vorgebliche „Lärmemission“ der Züge.

Da subjektive Bewertungen stark schwankend sind und über diese Einschätzungen kaum belastbares stat. Material zu finden ist, bleibt meine Feststellung anhand des allg. LS stehen.

1.3 Darüber hinaus steht die Frage zur Bezahlbarkeit. Dazu zieht man das Pro Kopf Einkommen (1) bzw. die Kaufkraft (2) heran. Diese ist von 32.025€ (2008) auf 41.181€ (2017) in Deutschland gestiegen. Hier gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Kommunen. (Zahlen aus 2016)

Heilbronn 42.839€ 👍
München 29.646€ 👍
Main-Taunus 25.339€ 👍
Mittelwert 20.745
Duisburg 16.385€ 👎
Rostock u. Halle 16.353 € 👎
Gelsenkirchen 15.795€ 👎

Tendenziell ist das Einkommen wie Kartenvernichter bereits erwähnt hat in den modernen Großstädten höher, und ich vermute, dass sich der Trend weiterhin fortsetzt.

Fazit:
Moderne Großstädte zeichnen sich durch schnelle und meist kostengünstigere Angebote von Waren und Dienstleistungen aus. In diesen Städten gibt es attraktive Arbeitsplätze und ein höheres Pro Kopf Einkommen. Diese Städte ziehen Einwohner an.

2.) Welche Gebiete sind das?

Kategorie A:
Berlin, Hamburg, München, Düsseldorf, Köln, Frankfurt a.M., Stuttgart

👉 gekennzeichnet durch:
sehr starke Bevölkerungszunahme,
durchschnittliche Angebotsentwicklung f. Wohnfläche,
extremer Wohnungsnachfrageüberhang,
sehr starkes Beschäftigungswachstum,
höchste Arbeitsplatzdichte,
sehr große Kaufkraft

Welche Städte/Regionen sind weniger modern?

Kategorie E:
Uckermark, Gera, Goslar, Kyffhäuserkreis, Bitterfeld, Pirmasens, Herne

👉 gekennzeichnet durch:
Rückläufige Wohnungsnachfrage und Angebotsüberhang,
keine Wohnungsbaulücke,
Abwanderung,
geringe Arbeitsplatzdichte
unterdurchschnittliche Beschäftigungsentwicklung
sehr geringe Kaufkraft

Quellen:
(1) https://de.statista.com/statistik/daten/studie/161330/umfrage/entwicklung-des-bruttonationaleinkommens-bne-in-deutschland-pro-kopf/
(2) http://www.gfk.com/de/insights/press-release/kaufkraft-der-deutschen-steigt-2016-um-2-prozent/

AlbrechtDerArme, 09. April 2018, um 10:54
zuletzt bearbeitet am 09. April 2018, um 12:11

Es gibt tatsächlich eine Verbindung der Wohnungsfrage in Dt. zu Deinem persönlichen Lieblingsthema „Flüchtlinge“.

Diese Verbindung ist jedoch nur EIN Teil der Frage, welche maßgeblich von der Haushaltsentwicklung beeinflusst wird. Die Zahl der Haushalte hat um 3,2 % bzw. 1,26 Mio. Wohnungen zugenommen.

👆Merke: selbst bei konstanter Einwohnerzahl (Du baust Dt. zur Festung aus und keiner kommt mehr rein) wird zusätzlicher Wohnungen nachgefragt!

Getrieben wurde die Haushaltsentwicklung vor allem durch einen Rückgang der durchschnittlichen Haushaltsgröße (Personenzahl). Der Anteil von Mehrpersonenhaushalten (mindestens 3 Personen) ist zugunsten des Anteils von Single- sowie Zweipersonenhaushalten zurückgegangen. Die durchschnittliche Haushaltsgröße der neu gebildeten privaten Haushalte im Zeitraum 2011 bis 2015 lag bei rund 1,5 Personen, während die durchschnittliche Gesamtgröße aller privaten Haushalte bei 2,02 Personen je Haushalt liegt.

Nicht nur die Zahl der Haushalte steigt ... nö, auch die beanspruchte Wohnfläche ist von 34,8 m2 (1990) auf 46,5 m2 gestiegen. (1), (2), (3)
Wir sind uns sicher einig sind, dass Wohnen zu den wichtigsten Bedürfnissen zählt. Da die Verbindung zwischen Einkommen und Wohnungsgröße sicher unbestritten ist, bleibt mir nur noch auf den Fakt zu verweisen, dass die Einwohner Deutschlands sich mehr und größere Wohnungen leisten ... was man kaum als Armut bezeichnen kann. Ich nenne es Wohlstand.

Quelle:
(1) https://www.gesis.org/fileadmin/upload/dienstleistung/daten/
soz_indikatoren/Schluesselindikatoren/W004.pdf

(2) https://www.umweltbundesamt.de/daten/private-haushalte-konsum/wohnen/wohnflaeche#textpart-1

(3) https://www.deutschlandinzahlen.de/tab/deutschland/infrastruktur/
gebaeude-und-wohnen/wohnflaeche-je-einwohner

AlbrechtDerArme, 09. April 2018, um 11:28
zuletzt bearbeitet am 09. April 2018, um 12:13

Nimmt man die ursächlichen Gründe der Wohnungsfrage (demographischer Wandel, Tendenz zum Individualismus (Singleleben), Landflucht) als gottgegeben und unabänderlich hin, dann bleiben nur zwei Aufgaben.

1.) Offensiver Rückbau der teuren Infrastrukturen bzw. Angebote für Waren und DL auf dem Land.
2.) Belebung des Wohnungsbaus in urbanen bzw. suburbanen Gebieten. Das bedeutet aber nicht zumetzt Verdichtung und Umweltbeeinträchtigungen. Wer dazu noch „guten“ ÖPNV verlangt sollte bei Brücken, Straßen und Bahnhofsbau die Klappe halten.

🤔 Wer soll bauen?
Kommunen
Private

🤔Warum bauen die nicht schon jetzt?
Es gab 375.400 Baugenehmigungen aber nur 277.700 Baufertigstellungen.
👉Weil es sich einfach nicht lohnt.👈

🤔 Warum lohnt es sich nicht? Sind etwa die Mieten zu gering?
Nö! Mieten sind deutlich stärker gestiegen als das durchschnittlich verfügbare Einkommen. 👉Die Baukosten sind zu hoch.👈

🤔Welche Baukosten?
a.) Grundstücke
b.) Nebenkosten des Grunderwerbs
c.) Leistungserstellung ... die Konjunktur überhitzt ... es gibt kaum freie Kapazitäten (Arbeitskräfte) ... es sei denn: man holt Arbeitskräfte aus dem Ausland (👈👻)
d.) Bauvorschriften
e.) Zinsen
f.) Abschreibung von 2% auf 3% Afa anheben

Interessant ist in dem Zusammenhang eine Studie (1) ... welche zu dem ernüchternden Ergebnis kommt, „dass die Schaffung zusätzlichen Wohnraums zwar geboten ist, um der Wohnraumknappheit in modernen Großstädten entgegenzuwirken. Ein kurzfristig spürbarer Einfluss auf das Mietniveau und damit die Bezahlbarkeit von Wohnraum ist dadurch allerdings NICHT zu erwarten.“

Quelle:
(1) https://www.prognos.com/uploads/tx_atwpubdb/Prognos_Studie_Wohnungsbautag_2017.pdf

@watcher ... so, reicht das erstmal an Input?
Das ist kein monokausales Thema und kann nicht mit Parolen à la, „die Ausländer sind Schuld“ und „Merkel muss weg“ beantwortet werden. Außerdem sind die Faktoren regional verschieden und erfordern auch regional differenzierte Antworten. Nix was für Stammtisch taugt. Bei Dir hab ich ja noch Hoffnung, dass Du Dich auf Argumente einlässt ... oder lieg ich da falsch?

AlbrechtDerArme, 09. April 2018, um 21:33

PS.: Ich hatte nicht gesagt welchen Sonnabend ich meinte. Genau genommen bin ich noch immer im Stress und 5 Tage vorfristig fertig.
Nur für Dich ... mach was draus. 😜

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