Unterhaltung: politik

JohnJohn, 06. Juli 2018, um 09:06

Vielleicht noch eine Spur deutlicher: Ein deutscher Innenminister, der aus Bayern stammt, und Mitglied einer bayerischen Partei ist, verliert nicht das Recht, für sein Bundesland einzutreten. Wenn du nicht imstande bist, zwischen der Interpretation eines solchen Einsatzes und dem konkreten Vorwurf des Amtsmissbrauches zu differenzieren, ist das dein Problem. Wenn du mich davon überzeugen kannst, dass Seehofer objektiv Amtsmissbrauch vorzuwerfen ist, würde ich dich davon überzeugen, alle demokratischen Schritte einzuleiten, um ihn zu stürzen. Und dir meine Unterstützung zusichern.
So aber versuche wenigstens einmal anzuerkennen, dass andere Menschen eine andere Meinung zu politischen Entwicklungen haben können, dürfen und sollen wie du.
DAS ist Demokratie!
Da ich dir sogar zutraue, dies nun einzusehen, habe ich mich entschieden, doch das Filmchen anzusehen.

JohnJohn, 06. Juli 2018, um 09:08

Leider nicht mehr zu finden.

Bernadette, 06. Juli 2018, um 09:14

... es ist leider nicht möglich, den link korrekt zu kopieren.

So geht es:

Monitor, Sendung verpasst, Video "Grenzen dicht in Bayern - Seehofers Pläne und die Realität vor Ort".

JohnJohn, 06. Juli 2018, um 09:41

Vielleicht teilst du mir mal mit, WAS genau ich nach diesem Video anders als bisher sehen könnte? Das, was ich an "Fakten" für meine Meinungsbildung benötigt habe, habe ich ja bereits aus anderen Medien erhalten.

JohnJohn, 06. Juli 2018, um 09:57

Habs mir nun angeschaut und kann mir sehr gut vorstellen, wie es dich begeistert hat.

hagenstein, 06. Juli 2018, um 11:14

Und "dottir" ist als "gesperrter Troll" markiert.

verrückt...

Kartenvernichter, 06. Juli 2018, um 11:17

😅 😅

Kartenvernichter, 06. Juli 2018, um 12:40

https://www.der-postillon.com/2018/07/klasse-fluchtlingspolitik-offenbar.html

So viel Wahrheit in einem Postillon Beitrag

mmaker, 06. Juli 2018, um 15:55
zuletzt bearbeitet am 06. Juli 2018, um 16:00

JerseyGirl,
ich versuche mal, wie Du es möchtest (gute Idee!) ohne Geplänkel meinen ganz persönlichen Eindruck in simplifizierte Zahlen zu fassen.

Am Anfang (damit meine ich in etwa die erste Woche):
10% stolz
15% von der Notwendigkeit überzeugt
45% abwartend oder desinteressiert
20% dagegen
10% absolut dagegen und aufgebracht

Die Zahlen haben sich bekanntlich recht schnell in die unteren Gruppen verlagert. Warum das so ist, ist ein anderes Thema. Vorherzusehen war es.

Zu mir selbst: Ich bin zufrieden mit diesem Land und deshalb bin ich auch nach Jahren wieder hierhin zurückgekehrt. Richtig uneingeschränkt stolz auf Deutschland war ich aber nur zweimal in meinem Leben:
1. Als Deustchland es trotz allem Druck geschafft hat, zusammen mit unseren französischen Freunden und einigen weiteren den verlogenen letzten Irakkrieg ncht zu unterstützen.
2. Beim Thema, um das es hier gerade geht.

Dass die Deutschen nicht sehen können, wie sehr das Ganze weltweit mit Recht als Leuchtturm für Humanität wahrgenommen wurde, kann ich nicht wirklich erklären. Die deutsche Sicht auf die Welt scheint ziemlich beschränkt zu sein - das Problem haben Menschen in anderen Ländern aber auch häufig; das Land, in dem Du lebst ist da auch nicht gerade ein positives Beispiel 8-)

Deutschland hat wie schon ganz richtig gesagt, grundsätzlich ein Problem mit Stolz. Viel mehr noch hat es aber offensichtlich Probleme damit, auf Dinge stolz zu sein, auf die stolz zu sein sich lohnt ;)

MM
[edit: Formatierung]

Kartenvernichter, 06. Juli 2018, um 20:00

Ein weiteres Problem ist, wenn man sagt, das man Stolz ist, Deutscher zu sein, wird man schnell in die rechte Ecke geschoben.
Desweiteren kann man auch nicht Stolz auf was sein, wofür man nichts kann. Ich kann nichts dafür, das ich hier geboren wurde.

Stolz auf deutsche Leistungen? Mmhh...sicherlich viel Licht, aber leider auch ein großer Schatten.

JohnJohn, 06. Juli 2018, um 23:31

Ich meine, wir sollten mehr von Verantwortung und weniger von Stolz reden. Politiker haben eine Verantwortung und zwar - in erster Linie - den Menschen gegenüber, die sie gewählt haben.
mmaker, wie du darauf kommst, dass die ganze Welt
- mit Recht - den Umgang Deutschlands mit Flüchtlingen als "Leuchtturm der Humanität" wahrgenommen hat, ist mir rätselhaft. Es mag ja sein, dass du das so siehst. Und daraus die Überzeugung ableitest, dass es schon deswegen richtig sein muss, es so zu sehen. Und dass diese Sichtweise die einzig mögliche ist und alle anderen Sichtweisen falsch sind. Was aber nichts daran ändert, dass der Leuchtturm eben nicht für alle Menschen einen solchen darstellt. Das wäre ja nicht schlimm. Schlimm ist aber, dass viele Menschen jegliche Dialogbereitschaft vermissen lassen und das Ringen um den richtigen Weg nicht einmal im Ansatz versuchen.

mmaker, 07. Juli 2018, um 00:13

Ich ahnte, dass Dir das gefällt :)

moshpit84, 07. Juli 2018, um 01:18

@ Kartenvernichter

Kann man wirklich nicht auf etwas stolz sein, "wofür man nichts kann"?

Kartenvernichter, 07. Juli 2018, um 08:04
zuletzt bearbeitet am 07. Juli 2018, um 08:05

@ Mosphit

Mmhh....vielleicht kann man das, aber wieso?
Stolz bin ich normalerweise auf etwas, was ich direkt oder indirekt geleistet habe. Oder vielleicht auf Personen des näheren Umfeldes. Kinder, Freunde vielleicht noch.

Das andere würde ich eher als „froh“ bezeichnen. Ich bin froh, in diesem Land geboren zu sein. Ich freue mich für andere, wenn sie was besonderes geleistet haben. Ich aber habe weder was dafür geleistet noch irgendwie beeinflusst. Deswegen kann ich, zumindest für meine Sicht, nicht Stolz darauf sein.

Bernadette, 07. Juli 2018, um 08:47

Das Wort "stolz", außerhalb dessen, woran man selbst einen nennenswerten Anteil trägt, zu verwenden, ist in unserer Gesellschaft nun einmal verpönt. Dafür verantwortlich zeichnen sich Rechte mit ihrem Slogan.

Stolz zu sein auf Personen, die einem nahe stehen, familiär, freundschaftlich und stolz zu sein auf sein Leben, oder Entwicklungen in diesem, finde ich durchaus legitim und zudem angebracht.

Deutsche Sprache - schwere Sprache.^^

JohnJohn, 07. Juli 2018, um 22:32

Vielleicht hilft es, wenn man den Begriff "Stolz" im Sinne von Identifikation versteht. Und natürlich einen Missbrauch für Slogans ignoriert.
So ist es also doch durchaus legitim, sich mit einer Nation, einem Land oder auch einer Stadt oder einem Erdteil zu identifizieren. So steht also eben der Satz "Ich bin stolz darauf, Deutscher zu sein" zunächst einmal völlig wertfrei im Raum und hat mit rechter oder anderer Gesinnung nichts zu tun. Diese kommt erst ins Spiel, wenn man nachfragt "Worauf genau bist du stolz?" Eine ehrlichen Antwort - von einem "Rechten" - wird dann natürlich zu Widerspruch anregen. Das Wort "Stolz" wird aber davon nicht betroffen.

tini71, 07. Juli 2018, um 23:17

Leider habe ich lange nicht mitgelesen, werde aber morgen alles nachholen. Folgender Themenschwerpunkt deinerseits, John, ist mir aber aufgefallen-entschuldigt, falls ich statements diesbezüglich übersehen habe–

a) die langfristigen Folgen einer Massenflucht aus Afrika für alle Länder Europas

Ich stelle dem entgegen:
Die langfristige Ausbeutung Afrikas von Seiten Europas (und Nordamerikas) und die daraus resultierende Flucht junger Afrikaner nach Europa,
Hier ist die Überfischung der Meere, die Rohstoffgewinnung zugunsten von Smartphones, usw., sowie die durch nestlé initiierte Abpumpung von Trinkwasserquellen für Trinkwasser in Plastikflaschen zu nennen.

Kartenvernichter, 07. Juli 2018, um 23:18

Ich bin nicht stolz Deutscher zu sein. Das ist nicht mein Verdienst. Aber ich bin froh, Deutscher zu sein.

JohnJohn, 07. Juli 2018, um 23:37

Tini, ich meine nicht, dass du hier mit der Verwendung des Begriffes "Ausbeutung" dem von mir verwendeten Begriff "Folgen einer Massenflucht" wirklich etwas entgegenstellst.

Man kann eine politische Entwicklung - so wie die meisten Dinge - ursachenorientiert, problemorientiert und lösungsorientiert angehen. Natürlich sind auch Mischformen dieser Herangehensweise denkbar.

Klar ist, dass ich hier problemorientiert denke, während du ursachenorientiert bist. Beides widerspricht sich nicht, sondern zeigt einfach verschiedene Blickwinkel auf.

Wobei der beste Blickwinkel zweifellos der lösungsorientierte ist. Hierfür Vorschläge zu haben, ist wichtiger, als darüber zu diskutieren, was Ursachen der zu erwartenden Massenflucht sein könnten.

AlbrechtDerArme, 08. Juli 2018, um 00:15

sülzeorientiert:

• 150 g Möhren
• 80 g Knollensellerie
• 150 g Lauch
• 1 rote Pfefferschote
(👆die Roten sind die gefährlichsten)
• Salz
• 130 ml weißer Portwein
(für Rumgesülze: Ron Quorhun 15)
• 2 Hühnerbrüste à 180 g ☺️
• 25 g frischer Ingwer
• 750 ml Hühnerbrühe
• 18 Blatt weiße Gelatine
• 4 Stiele glatte Pettersilie

mmaker, 08. Juli 2018, um 01:40

Du hast entschieden, Dich von Deinem Huhn zu trennen? Schade, Ihr wart so ein schönes Paar...

AlbrechtDerArme, 08. Juli 2018, um 03:13
zuletzt bearbeitet am 08. Juli 2018, um 03:53

Niemals!

Gejagt wird frühestens ab Nachbardorf.

JohnJohn, 08. Juli 2018, um 10:31

Kartenvernichter, eine einfache Frage, vielleicht des Nachdenkens wert.
Wenn du Anhänger eines Fußballvereins bist, bzw. Mitglied, wenn du den Verein damit unterstützt, sei es durch deine Beiträge, durch lautstarke Unterstützung bei Spielen oder auch durch - aktive - Teilnahme an Vereinsversammlung, und der Verein dann Erfolge hat,
ist das kein Grund, stolz zu sein? Der Verein ist nichts, was außerhalb von dir existiert, du bist - wie alle anderen Mitglieder auch - Teil des Vereins.
Und du bist ein Teil von Deutschland. Ohne dich und ohne die anderen 85 Millionen Bürger gäbe es kein Deutschland. Also bin ich entweder stolz darauf, dieser Gemeinschaft anzugehören oder aber ich muss mich - auf welche Weise auch immer - von dieser Gemeinschaft distanzieren.

hagenstein, 08. Juli 2018, um 10:56

Das sind ja 2 Extreme.
Gibt's da keinen Weg der Mitte?

JohnJohn, 08. Juli 2018, um 14:11

Nicht immer ist der Weg der Mitte der Beste. Allerdings fast immer.

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