Unterhaltung: politik

JohnJohn, 22. Oktober 2018, um 19:01

Er hat.
Argumente kommen noch. Diskussion hoffentlich auch.

JohnJohn, 22. Oktober 2018, um 19:07
zuletzt bearbeitet am 22. Oktober 2018, um 19:09

Menschenrechte auf der Welt durchzusetzen, MUSS absoluten Vorrang gegenüber wirtschaftlichen, politischen, religiösen und kulturellen Erwägungen haben. Und Meinungsfreiheit sowie das Recht, unbeschadet ausländische Vertretungen aufsuchen zu dürfen, sind elementar. Die Verletzung dieser Rechte an sich sollte geächtet werden. DIESE VERLETZUNG wäre das richtige Feindbild für alle, die unsere Welt bedroht sehen.
Oder wir hofieren weiter den Globalismus und machen uns aus Angst vor dem Verlust von Wohlstand in die Hose.
Man stelle sich einmal vor - mit Recht - was passieren würde, wenn in einem deutschen Konsulat etwas Vergleichbares passieren würde!

Ex-Stubenhocker #235752, 22. Oktober 2018, um 19:07
zuletzt bearbeitet am 22. Oktober 2018, um 19:10

OK ..., ich hau mal einen raus :
Saudi-Arabien hat im Jemen 10.000de Menschen umgebracht und das Land ins Mittelalter zurükgebombt.
Saudi-Arabien befürwortet und wendet an :
1. Die Steinigung von Ehebrecherinnen,
2. Das Verbot des Autofahrens für Frauen,
3. Drakonische Strafen für uneheliche sexuelle Beziehungen,
4. Folter und Hinrichtungen für Ungläubige ...

usw.

Nun wurde ein amerikanischer Journalist auf ungeklärte Weise getötet.
Der erste wirkliche Grund für die CEOs diese Welt, dort nicht hinzureisen,

schade Herr Kaeser ... !

AlbrechtDerArme, 22. Oktober 2018, um 19:09

Kommt darauf an für wen?

für ihn persönlich 👍👍.
für Siemens und Belegschaft 👎
für General Electrics 👍👍
für die anstehenden Projekte 👎
für die Umwelt (insb. project Neom)👎

was bleibt davon in den Geschichtsbüchern? Ich hoffe nichts, denn auf technischer Ebene bleiben hoffentlich die Kontakte.

JohnJohn, 22. Oktober 2018, um 20:08

Jameson, ein klares Wort gegen die Menschenrechtsverstöße in anderen Staaten (Religionen, Kulturen) hätte natürlich früher schon kommen müssen, aber das ging ja keinesfalls, denn es wäre ja r................ und die Forderung danach wäre ja p............... gewesen.

Interessant übrigens auch der Merkel-Plan, Fahrverbote bei geringer Überschreitung von Grenzwerten auszusetzen. Falsch! Strenges Durchgreifen des Staates ist doch angesagt, oder? Von welcher Seite werden wir wohl diese Forderung in diesem Zusammenhang jetzt mit Nachdruck hören? Ich bin echt gespannt!

Kartenvernichter, 22. Oktober 2018, um 20:20

Auto fahren für Frauen ist mittlerweile erlaubt.

Kartenvernichter, 22. Oktober 2018, um 20:21

Ich bin für den Merkelplan

hagenstein, 22. Oktober 2018, um 20:49

Wusste gar nicht dass Frauen solche Grenzwerte haben.
In jedem Fall kann da ein Fahrverbot nix schaden. finde ich.

JohnJohn, 23. Oktober 2018, um 00:22

Ich habe zwar die Sache mit den Fahrverboten für Dieselfahrzeuge gemeint, aber der Hinweis und der Beitrag von Jameson treffen das Problem ziemlich auf den Punkt.

Es ist schlicht und ergreifend nicht in Ordnung, wenn man den Schwerpunkt der politischen Ansichten auf
Menschenrechtsverstöße im eigenen Land beschränkt und ignoriert, was in anderen Ländern in dieser Richtung passiert.

Oder ist es tatsächlich so, dass die Guten ihre Heimatstaaten verlassen und in großer Millionenzahl fliehen, um woanders, also bei uns, besser leben zu können?

Spinnt man diesen Gedanken aber mal weiter, so könnte man zu sehr interessanten Überlegungen kommen. Aber genau bei diesen komme ich irgendwie nicht weiter.

Wohin kommen diese Menschen? In paradiesische Länder in Europa?

Nur nebenbei mal schnell ein Gedanke. Es wird ja heute ziemlich viel auf die USA geschimpft, sicher nicht ganz zu Unrecht. Doch sind es nicht ausschließlich Menschen aus Europa, die das heutige USA geprägt haben?

Haben sie die guten Ideen in das Land über dem Teich importiert? Hat sich die Globalisierung, die ja spätestens damals begonnen hat, positiv für die dortigen Menschen, für ihre kulturellen Werte, ausgewirkt?

Interessante Sendung gerade auf Programm 1.
Bin gespannt, wann wieder die üblichen Schleifen gezogen werden.

Bernadette, 23. Oktober 2018, um 11:55

Nun ja, es gibt viele Gründe, die Welt und natürlich ebenso einzelne Länder in sich zu befrieden. Es gibt vielfältige Gründe, einzelne Länder laut aufzufordern, Menschenrechte nicht mit Füßen zu treten. Die Länder aufzufordern, für die Bewohner Sicherheit und auch lebenswerte Zustände zu gewährleisten oder zumindest anzustreben.

Aber ... ich sehe es in etwa wie Jameson. Das Geschrei tönt laut, weil ein Regimekritiker barbarisch gefoltert und zerstückelt wurde. Selbstverständlich ist diese Tat ohne wenn und aber zu verurteilen, aber was für eine Heuchelei, wenn es Usus ist, diese Länder mit Waffen zu bestücken, mit denen sie Krieg führen und Menschen abschlachten.

Der Siemens-Chef hat nun in letzter Minute aufgrund des öffentlichen Drucks auf ein persönliches Erscheinen verzichtet, aber im gegenwärtigem Zeitalter hat dies mitnichten zu bedeuten, dass er nicht doch ein Teilnehmer der heutigen Investorenkonfernz sein wird. Am Ende seiner Verlautbarung, warum er nicht persönlich zu der Konferenz fahren werde, nimmt er diesem Vorgang alle Schärfe indem er bekundet:

"Siemens ist seit Jahrzehnten ein zuverlässiger Partner Saudi-Arabiens und unterstützt dessen großartige Vision 2030."

Ein Akt im Stück, von dem kein Mensch mehr redet, wenn sich die Wogen geglättet haben, wenn sich das öffentliche Interesse verloren hat und hinter geschlossenen Türen in Wirtschaft und Politik weiter geklüngelt wird.

Menschenrechte vs. wirtschaftliche Interessen. Da stellt sich nicht die Frage, wer in diesem Kampf der ewige Gewinner sein wird.

Aber ... auch wenn es SCHEINHEILIG ist, immerhin mal ein Schritt den Despoten dieser Welt zu zeigen, dass die Welt bereit ist, ein wenig durch die geschlossenen Augenlider zu luschern, erregt zu blinzeln und hauchzart hinzuweisen, dass "Menschenrechte" keine durch und durch hohle Phrase sein sollten.

karin67, 23. Oktober 2018, um 14:04

John-John: Kein Widerspruch! Höchstens die Frage, ob man die Ansätze von anderem Denken, die zu erkennen sind, nicht ausnützen soll, um auch die eigene Weltanschauung hinsichtlich eingefahrener Gleise einer kleinen Inspektion unterziehen soll. Es muss ja auch nicht zwangsläufig sein, dass die Waffenlieferungen und sonstigen Beziehungen, die wenigstens mal schon gestört sind, in Bälde nicht nur 1 zu 1 weiterlaufen, sondern vielleicht sogar "versäumte Geschäfte" nachgeholt werden.

Scheuklappen abzulegen bedeutet eben nicht, darauf zu warten, dass das andere tun, sondern selbst damit voranzugehen.

Ex-Stubenhocker #235752, 23. Oktober 2018, um 14:22

Das finde ich gut, John.
Welche Scheuklappen hast Du denn bei Dir ausgemacht, die Du jetzt im Begriff bist abzulegen ?

Kartenvernichter, 23. Oktober 2018, um 14:36

Ich befürchte, das es die Saudis nicht den Dreck unter dem Fingernagel scherrt...

AlbrechtDerArme, 23. Oktober 2018, um 18:34

Weshalb auch?

1.) Jeder der auch nur annähernd die Politik bzw. Geschichte des mittleren Ostens (bis hin nach Pakistan) in den letzten beiden Jahrzehnten beobachtet hat, und gar Lehren dararaus gezogen hat, der MUSS am Erhalt eines stabilen Arabiens interessiert sein.

2.) Es gilt weiterhin actio = reactio ... Augen auf was der Iran tut!

3.) Ganz ehrlich ... die „Entsetzten“ möchten sich doch bitte hinterfragen, wie naiv sie sind.

Man darf sich fragen, was u.a. in New York 14 East 79th Street passiert ist. Guantanamo und Abu-Ghuraib sind weitere gute Gründe an der Einhaltung von Menschenrechten zu zweifeln, und demzufolge allen Deutschen den Urlaub in den USA zu verbieten und die wirtschaftlichen Kontakte abzubrechen.

JohnJohn, 23. Oktober 2018, um 19:06

Jameson, es reicht ja schon die Erkenntnis, dass man selbst Scheuklappen hat. Ob man die nun bereits verbalisieren kann, ist eine andere Frage. Wenn DU zugibst, selbst Scheuklappen in deinen Denkprozessen zu haben UND diese auch konkretisieren könntest, dann bist du schon viel WEITER als ich. Wenn nicht, verlange von einem Neu-Scheuklappen-Erkenner nicht gleich zu viel!

JohnJohn, 23. Oktober 2018, um 19:16

Geben wir doch den Kampf um die Menschenrechte am besten gleich auf! Polizisten dürfen in Deutschland Menschen mit Elektroschockern töten - ok, sie dürfen es vielleicht nicht - aber sie tun es. Wenigstens wird in Bayern friedlich gegen das neue Polizeiaufgabengesetz demonstriert.
Aber generell zeigen die Kommentare hier doch - und die weiteren werden ins gleiche Horn stoßen, da bin ich sicher - dass es sinnlos ist, die Welt verbessern zu wollen.

Irgendwer ist immer gegen irgendwen oder irgendwas,
Destruktivität, Pessimismus und Aggressivität werden ihren längst begonnenen Siegeszug weiter antreten und
diejenigen, die andere WERTE predigen, werden belächelt und verspottet werden.

Dagegen anzugehen, wäre vielleicht das Feld von Jedermann; oder ist es doch, die Entscheidung, 6 km mit dem Bus zu fahren, statt das bequemere Auto zu benützen?

Zugegeben, die Chance mit oder in einer Busfahrt die Welt zu verbessern, ist größer als bei einer Autofahrt!

Übrigens: Ich frage mich selbst, ob dieses Gefasel und Geschwurbel Sinn macht. Es ist also gar nicht nötig, für die entsprechenden Spezialisten hier, dies zu schreiben. Reine Zeitverschwendung!

JohnJohn, 23. Oktober 2018, um 21:01

Sollte man nicht lieber erstmal warten, bis der unschöne Alltag mit den Waffenlieferungen wieder eintritt?

Pessimistische Gedanken wie du, Barrister, kann man doch in einem Monat noch immer verbreiten.

Es KANN doch auch einmal so etwas wie Nachhaltigkeit
bei richtigen Entscheidungen geben.

hagenstein, 23. Oktober 2018, um 21:20

Ha,jetzt bist du doch in den Dialog getreten.

Ich wusste,es war eine Frage der Zeit...^^

JohnJohn, 23. Oktober 2018, um 21:52

Natürlich würde das mehr bewirken. Aber man muss doch einen Anfang in die richtige Richtung erstmal anerkennen, bevor ich Halbherzigkeit kritisiere, BEVOR sie passiert. Und Heuchelei? Entweder man prangert Menschenrechtsverhetzungen, wie sie aktuell passiert sind und solche, wie sie AdA aufzählt, an und schlägt Konsequenzen daraus vor, bzw. fordert diese oder man prüft erstmal, ob man durch eine solche Anprangerung vielleicht einen "Generalverdacht", ein "Religionsbashing" oder einen unzulässigen Eingriff in die Souveränität anderer Staaten begeht. Oder ob man überhaupt angesichts von Menschenrechtsverletzungen im eigenen Land (wann auch immer sie waren) überhaupt eine Kritik aktueller Vorkommnisse anbringen darf, ohne vielleicht einer "Relativierung" beschuldigt zu werden.

Nur nebenbei: Es geht hier nicht wie in dem schönen Sinnspruch um Splitter und Balken in Augen, sondern
um die ZUKUNFT der WELT.

Ex-Stubenhocker #235752, 23. Oktober 2018, um 22:38

John, was Barrister hier schreibt, ist uberhaupt nicht pessimistisch, sondern jawohl das Resümee aus über 70 Jahren Nachkriegsgeschichte !
Man kann doch mit Fug und Recht behaupten, daß internationale Politik ausschließlich aus Macht- und Finanzinteressen besteht.
Scheinheiligkeit (siehe deutsche Politiker jeglicher Couleur), Selbstgerechtigkeit (siehe Erdogan) und Selbstherrlichkeit (siehe Rumpeltrump) sind ja wohl die wesentlichsten Erscheinungsformen heutiger Politik und ob es jemals anders war, wag ich zu bezweifeln.

hagenstein, 23. Oktober 2018, um 22:53

Wo kommt eigentlich diese Vorstellung her dass Politik so ganz anders als das Verhältnis zwischen Individuen ist?

Is da immer so Hoffnung bei dass es da eine Instanz gibt die weiter geht als die eigene Erbärmlichkeit?

Ich meine ja.

JohnJohn, 23. Oktober 2018, um 23:21

Weil Politik doch etwas mit Verantwortung zu tun haben sollte. Genau genommen sind gerade die Politiker wohl die Menschen, die am meisten Verantwortung spüren sollten. Denn ihre Entscheidungen beeinflussen eben mehr als Einzelschicksale, die das eigene, individuelle Verhalten beeinflusst.

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