Johnny_5, 16. Januar 2024, um 08:19
Bin noch nie drauf gekommen, dass Rainer französisch Renè ausgesprochen wird. Wieder was Sinnloses gelernt. Danke schön
Sturmwelle, 16. Januar 2024, um 09:22
Ja...genauso spektakulär wie pflanze(n)-Kunde🥱
Spielerin1962, 21. Januar 2024, um 10:34
Ich habe mal wieder ein altes Buch ausgegraben.
Irgendwie cool, dass es zeitlos ist.
Mal ein kleiner Ausschnitt:
"Wie das Meer nicht ohne Wasser sein kann, so das Leben Europas nicht ohne »den Ort des falschen Lebens und nicht ohne die vielen Papiere« -- Kino und Zeitungen. Ein rechter Mann, sagt der Häuptling, »will nicht in einem dunklen Raum ein Scheinleben haben, sondern ein warmes, wirkliches in der hellen Sonne«. Und die Zeitungen machen »den Geist schlecht«."
aus " der Papalagi".... ein Südseehäupling berichtet seinem Volk von den Europäern
Sturmwelle, 21. Januar 2024, um 10:49
Ein rechter Mann, sagt der Häuptling, »will nicht in einem dunklen Raum ein Scheinleben haben, sondern ein warmes, wirkliches in der hellen Sonne«
Das sind sehr weise Worte!
Johnny_5, 01. Februar 2024, um 11:00
Aber auch die linken Männer mögen die Sonne Besonders den Auf- und Untergang, schön rot.
Dachte nur grad an den Turm. "Hearts in Atlantis" war auch ein Nebenarm vom Turm und dem geflohenen Brecher Theodor Brautigan.
Johnny_5, 04. September 2024, um 07:50
George Orwells "animal farm" hab ich meiner Tochter jetzt nahe gelegt. Es sollte eigentlich Pflicht in der Schule sein! Genau wie William Goldings "Lord of the flies" (wurde einem auch in "Hearts in Atlantis" vom Stephen King empfohlen). Sozialkunde, Englisch, Deutsch: Schon 3 Schulfächer mit abgedeckt
Hab immer noch das Propheten-Buch nicht fertig. Bislang kommt aber der Autor zu dem Schluss, dass die Propheten am Ende aller Tage eine große Umweltkatastrophe sehen, die die Menschheit soweit dezimiert, dass es uns möglich ist, eine friedliche Gesellschaft im Einklang mit der Natur zu errichten. Friede, Freude, Eierkuchen. Na, da schaun mer mal
Vicious_Hank, 04. September 2024, um 12:14
Ich empfehle die Weltzeituhr von Eberhard Hilscher. Aber Vorsicht, das kann extrem anstrengend werden. Hier der Beginn:
Es dreht sich! In lustvoller Nacht strudelt das Spermatozoon mit delfinähnlichen Schwanzschlägen durch den Gebärmutterteich in den Tubenkanal. Rund dreihundert Millionen Konkurrenten und Mitschwimmer waren innerhalb einer Stunde auf der achtzehn Zentimeter langen Wettkampfstrecke zurückgeblieben und in Vanillesauce ertrunken. Nun schießt der Sieger wie eine Rakete auf die eigelbe Korona zu: Durchstoß, Volltreffer, Zusammenschrumpfen des stäubchenkleinen Zielballons. Im Innern vollziehen sich geheimnisvolle chemische Reaktionen; blitzschnell ergibt sich ein zehnstelliges kodiertes Programm für neues Leben. Nachdem sich die genetische Kordel der Desoxyribonukleinsäure (DNS) aufgedröselt und in Lesezeichen umgewandelt hat, kommt es zur Kernspaltung und ersten Zellverdoppelung. Schon am vierten Tage plumpst eine geleeartige Plasmabeere von der Rutschbahn in den Uterustümpel zurück, auf dessen schwammigem Grund sich der Blastozyt einnistet. Wie ein Spielball rollt die Fruchtblase in der zweiten Woche regelwidrig auf die rechte Seite des Dottersacks hinüber und entblättert sich. Die Keimlamelle signalisiert: situs inversus totalis. Bald darauf nimmt sie Sandalenform an, dreht sich um die Längsachse und schwebt bäuchlings in gläserner Amnionhülle. Am Ende des ersten Monats scheint das herzpochende Vier-Millimeter-Wesen Schwanz und Kiemen auszubilden, weshalb es in finsteren Zeiten nicht genau wusste, ob aus ihm Haifisch, Feuersalamander, Igel oder Affe werden sollte. Aber gegenwärtig zweifelt es (trotz raupenartiger Krümmung, die ihm Magen und Darm verdrillt) keinen Augenblick an seiner höheren Bestimmung. In der siebenten Woche vermag es, seine Personalität durch unverwechselbare Fingerabdrücke auszuweisen. Zwanzig Tage später definiert es sich mittels elften Fingers als Männlein, das seine junge Menschlichkeit kundtut, indem es Fäuste ballt und Mamas Innendekoration anpinkelt. Die schönste Zeit verbringt der Fetus, dem der Name Guido zugedacht ist, im fünften und sechsten Entwicklungsmonat. Durch Haarflaum und aromatische Firniscreme geschützt, turnt er schwerelos in der Unterwasserstation des Fruchtsacks, vollführt Saltos, Bauchwellen um die Nabelschnur, Hand- und Kopfstand. Bisweilen nuckelt er am Daumen oder bohrt im Po. Obwohl die feuchtwarme Taucherglocke ständig durchspült wird, ertrinkt er nicht, weil ihn der Sauerstoff-Inhalator der Plazenta reichlich versorgt. Interessiert beobachtet er seine kybernetischen Körpersysteme. Als er nach vierteljährigem Lidverschluss endlich wieder die Augen öffnen kann, hindert ihn feindliche Dunkelheit daran, die rote Brutkammer zu betrachten. Schade, denn transparente Häute ermöglichten ihm sonst einen fabelhaften Röntgenblick auf mütterliche und eigene Eingeweide. Nun vertreibt er sich die Zeit, indem er auf karikaturistisch dünnen Beinchen durch die Geburtsarena dribbelt und sich selbst lautlos applaudiert. Geheimnisvolle Vibrationen im Zwerchfellhimmel der Madonna offenbaren ihm das gleichzeitige Wachstum einer krummnasigen, plattfüßigen Zukunftsgefährtin, worauf er den Schicksalsschicker um Genreparatur oder ein stellvertretendes Brandmal bittet.
Sturmwelle, 04. September 2024, um 13:41
Ach komm, das ist doch von dir
Johnny_5, 04. September 2024, um 20:04
Also wenn, dann Hut ab. Schön geschrieben Hank
Ganz ähnlich hatte ich den Weg des Spermiums in Bio beschrieben, sellemols. Kam irgendwie nicht so an, bei meiner Lehrerin. Gut, war vielleicht auch net so doll. So detailliert ist des auch nemmer in meim Hirn.....
Sturmwelle, 04. September 2024, um 20:06
So detailliert ist des auch nemmer in meim Hirn.....
Was jetzt genau?
Vicious_Hank, 04. September 2024, um 21:24
nene, Leute - das war ich nicht. Aber gelesen hab ich mit Genuss
Cabeza_Doble, 05. September 2024, um 09:39
Die beiden Bücher, die ich zuletzt gelesen habe, konnten mich alle nicht ernsthaft fesseln, weder "Blaue Frau" von Antje Ravik Strubel, das 2021 sogar den deutschen Buchpreis erhielt, noch der in Feuilletons hoch gelobte Roman "Lichtungen" von Iris Wolff.
Wirklich berührt hat mich der autofiktionale Roman "schwebende Brücken" von Maike Wetzel. Allerdings ist die Geschichte extrem traurig und leider auch noch wirklich passiert. Mir hat das Buch aber dabei geholfen, den Tod meines Mannes ein wenig zu verarbeiten. Auch, wenn Wetzels Mann durch einen Unfall starb, meiner durch eine sehr schnell verlaufende Krankheit, so gab es dennoch viele Parallelen in der Gefühlswelt der Autorin und meiner eigenen. Das Buch ist aus meiner Sicht daher gerade für Trauernde sehr zu empfehlen, wer allerdings mit solch schwerer Kost nicht klar kommt, sollte die Finger davon lassen.