AlbrechtDerArme, 07. Mai 2018, um 08:19
Ich kann ooch blöd quarken ohne Gras.
Wer noch?
M0rningstar, 07. Mai 2018, um 12:54
das ist der witz der woche
JohnJohn, 07. Mai 2018, um 14:51
wenigstens mal ne originelle Reaktion von dir! Die ich übrigens fast wörtlich von dir so erwartet habe. Du bist sehr berechenbar!
Spielerin1962, 07. Mai 2018, um 16:00
zuletzt bearbeitet am 08. Mai 2018, um 08:40
Ich habe mich in meiner Abschlußarbeit sehr mit Resilienz beschäftigt und finde es grade schwierig alles in kurze Sätze hier zu kleiden.
Vielleicht wisst ihr es ja auch schon längst.
Ich versuch es dennoch mal, mit einer kleinen Einführung.
Emmy Werner hat eine Studie über 40 Jahre gemacht und erforscht, bei welchen Menschen Widerstandfähigkeit und soziale Integrität sich entwickelt hat und was waren die Bedingungen.
Heraus kamen, dass Menschen unter schlechten Bedingungen - zerrüttestes Elternhaus, Armut und sowas, dennoch zu einem kleinen Prozentsatz, starke Menschen wurden.
Diesen Personenkreis hat sie sich näher angesehen und stellte fest, dass diese Menschen einen positiv denkenden Menschen in ihrem Umfeld hatten, zu dem sie eine gute Bindung aufbauen konnten.
Jetzt stellt sich die Frage, was ist denn eine gute Bindung?
Vielleicht sollte man vorher wissen, dass sich Kinder ihre Bindungspartner selbst aussuchen. Die menschliche Seele kann man so in 6 Entwicklungsschritte begreifbar machen. Diese Schritte bauen aufeinader auf und wirklich viele Leute haben nicht alle Phasen zur vollen Entwicklung bringen können, da keine emphatische Bindungsperson da war, die dies ermöglicht hat.
Das macht uns traurig, wütend und lässt uns manchmal sogar verhärten.
Am günstigsten ist natürlich, wenn diese Entwicklung bei den Eltern möglich ist.
Da kann der Staat durchaus Betreuung von Kinder finanzell aufwerten. Nicht nur ein lapdares Elterngeld, nee sondern ein richtiges Gehalt macht da schon einen Unterschied zu jetzt. Parallel sehe ich es als sinnvoll an, die Verbreitung von Elternschulen. Auch schon vorher kann im normalen Unterricht der Zugang zu kindlichen Seele immer wieder einfließen.
Auch war es stärkend für den Einzelnden, Fähigkeiten wie singen, handwerken, Mathe... bei Talentbegabten zuzulassen. Das bedeutet, wenn jemand singen konnte, wurde z.B. der miserablen Mathebegabung keine Beachtung geschenkt. Auch war es gut, kleinen Menschen Verantwortung zu geben und ihnen dabei mit eventueller Unterstützung, zu vertrauen.
Die Hirnforschung hat sich ebenso mit dem Lernen beschäftigt. Die Erkenntnis, das Menschen wie Forscher lernen, ist der Schlüssel für unser Schulsystem.
Da braucht es noch von staatlicher Seite große Reformen und ein vollkommenes Umdenken.
Lehrer sollten am besten gecastet werden. Nur wer gut vermitteln kann und emphatische Kompetenzen mitbringt, darf unsere Kinder unterrichten.
Die gute Erkenntnis, bei aller Forschung ist: Resilienz kann in jedem Alter entwickelt werden.
Um jetzt auf die Drogen zurück zu kommen.
Menschen die erlebt haben, dass sie ihre Trauer, Wut, Selbstvertrauen, Depression oder was auch sonst so, mit bewusstseinverändernden Mittel besser im den Griff zu bekommen sind, neigen natürlich dazu, sich öfter in diesen Zustand zu bringen. Falls es sich dann, seelisch entspannter anfühlt, ist es verführerisch sich dem Pfad der Sucht immer weiter zu nähern. Bis die Nervenbahnen im Gehir auf diesen Kurs sind und es dann der leichtere Weg ist, auf dieser Autobahn zu bleiben.
Fazit: Die vorhandenen Rauschmittel sind nicht die Ursache für Suchtverhalten.
Dennoch lehne ich die Legalisierung von Drogen ab.
Parallel fordere ich von den Politikern, den gesellschaftlich relevanten seelisch stärkenden Blick, für die Weiterentwicklung, für jeden Einzelnen.
Kartenvernichter, 07. Mai 2018, um 16:27
Ein schöner, sinnvoller Beitrag.
Nur die Umsetzung durch den Staat sehe ich als problematisch an. Ein "lapidares" Elterngeld gegen ein "richtiges" gehalt aufstocken. Schön und gut und sicherlich sinnvoll. Aber finanzierbar? Der Staat knappst doch jetzt schon an allen Ecken und Kanten. Es soll einerseits die schwarze Null stehen, andererseits will dies gefördert werden, jenes muss ausgebaut werden usw. Irgendwann stößt der Staat an seine Grenzen.
Der Staat kann nicht alles ausbaden, was sich in den letzten Jahrzehnten an der gesellschaftlichen Basis verändert hat. Bis weit hinein in die 80ziger gab es das "normale" Familienbild. Vater arbeiten, Mutter bleibt zu Hause und erzieht die Kinder. Da ging es auch, das eine Familie von einem Gehalt recht gut leben konnte. Ok, große Sprünge waren nicht immer drin, aber man war im großen und ganzen zufrieden. Ich weiß noch, wie erstaunt man meinen Vater damals in der Gaststätte anschaute, als meine Mutter zu arbeiten anfing. "Wie deine Frau arbeitet? Bist du nicht in der Lage, deine Familie zu ernähren?" Damals war es noch eine Schmach.
Und dieses gesellschaftliche Bild hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Aus der Ausnahme das die Frau arbeitet ist die Regel geworden, oft gar nötig heutzutage. Erst aus dem Gedanken heraus, das man sich dann ja mal ein wenig mehr leisten könnte, dann wandelte sich die Arbeitswelt. Stahlwerke und Zechen schlossen, Arbeitslosigkeit machte sich breit. Aus der Tugend wurde eine Notwendigkeit. Die Arbeitswelt änderte sich. Es gab immer mehr Breufe, in denen die Frauen tätig werden konnten. Die Machtverhältnisse verschoben sich. War in den 70ziger der Arbeitnehmer noch eine Macht, weil begehrtes Gut und die Löhne stiegen dadurch, pendelte das Machtverhältnis irgendwann zu gunsten der Arbeitgeber. Es gab genug Arbeitskräfte, die Löhne fielen.
Dazu hat sich ja auch noch das Anspruchsdenken der Menschen heutzutage krass verändert.
Bernadette, 07. Mai 2018, um 17:11
Mir gefällt Dein Beitrag sehr gut, Spielerin.
Dein Vorschlag, Lehrer sollten "gecastet" werden, um neben der fachlichen Qualifizierung den Fokus auf die empathische Kompetenz und das Lehrvermögen zu richten, gefällt mir.
Ich würde mir zudem wünschen, dass bereits in der Grundschule Wochenstunden auf ein Unterrichtsfach "soziale (Kern-) Kompetenz fallen würde. Zur Zeit wird so etwas (vielleicht) in einer Art Themenwoche aufgegriffen, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. Dieses Art des Unterrichts könnte nicht nur den Einzelnen, sondern den Klassen-Zusammenhalt stärken. Sodass vielleicht stärke Grüppchen, wie heutzutage leider noch gang und gäbe, kein Dominanzverhalten mehr an den Tag legen könnten.
Elternschulen würden auf freiwilliger Basis wohl nur von den Eltern oder Elternteilen besucht werden, die es eigentlich nicht nötig hätten. Oder dachtest Du an etwas Verpflichtendes, wie einen Elternführerschein?
Ich denke ebenso, wer stark ist und an sich und seine Fähigkeiten glaubt, tendiert weniger dazu, sich von Süchten das Leben diktieren zu lassen. Hier von Anfang an die Schule mit in die Pflicht zu nehmen, erachte ich als sinnvoll.
Kartenvernichter, 07. Mai 2018, um 20:18
@ Johnny....
Richtig, es haben viele Frauen nach dem Krieg gearbeitet weil es keine Männer gab. Allerdings wenn sie verheiratet waren, oblag bis Ende der Siebziger dem Mann, ob sie arbeiten durften oder nicht. Er hatte das Recht seiner Frau die Arbeit zu untersagen. Bis Mitte der Sechziger hatten Frauen nicht mal ein Anrecht auf ein eigenes Bankkonto.
Was ich im Endeffekt nur damit sagen wollten, das sich die Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten massiv verändert hat.
Und nicht immer kann alles vom Staat geregelt und/oder finanziert werden.
Wenn heutzutage eine Familie meint, man bräuchte vielleicht zwei Autos, zweimal im Jahr im Urlaub und ein Häuschen im Grünen und wenn das Gehalt der Mannes dafür nicht reicht, dann muss die Frau halt arbeiten.
Es geht aber sicherlich auch mit einem Auto und einer einfachen Mietwohnung. Die Ansprüche der Gesellschaft sind halt auch gestiegen. Warum sollte der Staat das ausbaden?
hagenstein, 07. Mai 2018, um 21:04
Der "Staat"(tm) ist per Definition Mama und Papa des Bürgers.
Das birgt ein gerüttet Maß an Verantwortung.
Ansonsten hat er halt keine Daseinsberechtigung.
Spielerin1962, 07. Mai 2018, um 21:07
zuletzt bearbeitet am 08. Mai 2018, um 08:02
Die Veränderung für die Kinder begann mit der Industralisierung, als immer mehr nur ein Elternteil für die Kinder sorgte. Also schon weit vor den 80ern.
Ich möchte diese Zeit nicht idealisieren, da sie andere Tücken hatte und ich sie wirklich nicht zurück haben möchte.
Jedoch war der Zusammenhalt mit mehreren Generationen und den Riten und Sitten haltgebend, wenn es vielleicht nicht so kompetente Eltern waren. Kinder waren in Prozesse automatisch mit eingebunden, da die meisten Erwachsenen zu Hause arbeiteten.
Mir geht es um die Zusammenhänge, wie Resilienz entsteht. Mir ist es wichtig, zwar auf die Vergangenheit zu schauen und brauchbares zu erkennen, jedoch nicht sie wieder herbei zu wünschen.
Johnny_be_good, ich habe geschrieben, dass Viele die 6 Entwicklungsstufen nicht abschließen konnten. Somit sind Rauschmittel verführerisch und ich muss gestehen, dass mir das Bild von meinem letzten Amsterdambesuch vor Augen kam. Ich fand es deprimierend. Ettliche Menschen saßen zugekifft in den Cafes und ich nahm sie teinahmslos wahr. Vielleicht lag es dran, dass schon ein Paar Jahre seit meinem vorletzten Hollandbesuch vergangen waren. Als junger Mensch fiel mir nichts auf. Ist also nur mein jetziges Stimmungsbild als aufmerksamer Beobachter.
Das stelle ich mir nicht als erstrebenswertes Ziel für Deutschland vor. Wobei zu diskutieren wäre, ob zugekifft besser ist, als sonst was an aggresivem ausleben, seiner inneren Wut.
Davon abgesehen, würde sich meine Einschätzung ändern und ich hätte das Gefühl, wir haben viel mehr gefestigte Menschen in Deutschland, dann kann wegen mir sogar Heroin oder wie der ganze harte Kram heißt, an der Ladentheke verkauft werden. Ich vermute sogar, das Heroin jemanden nicht abhängig macht, der andere Alternativen ohne Rausch, in seinem Leben kennt.
hagenstein, 07. Mai 2018, um 21:11
zuletzt bearbeitet am 07. Mai 2018, um 21:12
6 Entwicklungssufen um das Karma zu erfahren,oder so ?
Da klingeln bei mir die Esoterik Alarmglocken.
Mach das mal bitte realer.
Spielerin1962, 07. Mai 2018, um 21:36
zuletzt bearbeitet am 07. Mai 2018, um 22:52
Das sind Erkenntnisse der Psychologie, die wir alle kennen und uns durch die vielen Ratgeber immer wieder abhanden kommen.
1. Das Neugeborene ist auf physische Nähe angewiesen.
Es braucht die Nähe, den Geruch, die Stimme, die Berührung, auch in der Nacht.
2. Die Gleichheit
Es macht alles nach und lernt sprechen
3. Besitzanspruch
Meine Mama, mein Papa...mein...
4. Loyalität
Geht noch tiefer als die 3. Die Kinder fühlen sich zugehörig und kämpfen um die Aufmerksamkeit .
5. Emotionale Bindung - Herzensliebe
Der Wunsch immer zusammen zu bleiben
6. Die emotional psychologische Nähe
Sich anvertrauen, in Sicherheit sein, sich bedenkenlos mitzuteilen.
hagenstein, 07. Mai 2018, um 21:44
Ist diese Erkenntnis tatsächlich erst in den 1970er Jahren entdeckt worden?
Spielerin1962, 07. Mai 2018, um 21:54
zuletzt bearbeitet am 07. Mai 2018, um 23:07
Das sind die Stufen der Bindungsebenen. Die Kehrseite ist, je tiefer man an jemanden gebunden ist, um so verletzlicher ist man.
Vielleicht haben die meisten hier, die ersten 3-4 Stufen noch gut hin bekommen.
Oft ist die sogenannte Trotzphase,- dahinter steckt vom Kind der Wille, das gleich wie die Eltern zu tun und frustiert über das eigene Unvermögen zu sein- schon der erste Knackpunkt, der die Bindungsebene permanent verletzt.
Ich meine, natürlich gibt es Situationen, wo Erwachsene einschreiten müssen. Jedoch ist es bescheuert, wenn ein Kind schon frustiert ist, dann noch die Keule raus zu holen. Viel wichtiger wäre doch, ihm dann in entspannteren Momenten Möglichkeiten seiner Autonomie zu geben. Zum Beispiel, Essen mit vorbereiten lassen....und ... und... und.
So wie es ganz früher üblich war, dass Kinder in Prozesse/ Tätigkeiten einbezogen wurden.
hagenstein, 07. Mai 2018, um 21:59
Ein Mangel an Grundvertrauen also.
Das ergibt Sinn.
Spielerin1962, 07. Mai 2018, um 22:30
zuletzt bearbeitet am 07. Mai 2018, um 22:48
Ja, hagen daran mangelt es.
Natürlich haben wir uns arrangiert.
Manche brauchten vielleicht psychologische Hilfe.
Manche versuchen sich zu betäuben oder weniger Gefühle zuzulassen.
Oder haben Schuldgefühle, die sie gerne auf andere übertragen.
Da kennen wir bestimmt so Einige, auch aus unserem Umfeld.
Daher würde ich am liebsten bei den Schulen anfangen, etwas von Staats Seite zu verändern.
watcher bevor ich mich frage, was machbar ist, stelle ich mir immer die Frage, was ich möchte. Nur dann kann ich Lösungen finden.
Zum Beispiel, wären bei dem Modell Schule als Forschungseinrichtung, gar nicht mehr die Mengen an Lehrern notwendig. Auch könnten Handwerker, Techniker, Programmierer...auch als Rentner, vor Ort dazu geholt werden, um Ideen zu verwirklichen.
Bernadette, 08. Mai 2018, um 06:31
Watcher kann mit Innovation und Kreativität nicht so viel anfangen.
Er liest von "unqualifiziertem" Personal und zack, sind wir wieder bei der Einwanderung.
Er steckt in Entwicklungsphase 3 fest.
Kartenvernichter, 08. Mai 2018, um 06:41
Hage, sicherlich ist der Staat irgendwie wie Mama und Papa für den Bürger, aber wenn Mama und Papa dir nur 500 Euro Taschengeld geben und du mehr brauchst, musst du wohl Zeitung austragen gehen.
Bernadette, 08. Mai 2018, um 06:46
Den Staat verantwortlich zu machen oder in die Verantwortung nehmen zu wollen sind ja glücklicherweise 2 paar Schuhe.
Kartenvernichter, 08. Mai 2018, um 09:05
Die aber leider oft ineinander übergehen....man nimmt ihn in die Verantwortung und wenn es nicht so klappt wie man es sich vorstellt, macht man ihn dafür verantwortlich.
JohnJohn, 08. Mai 2018, um 09:18
Grundsätzlich finde ich es sehr wichtig, wenn kreative Ansätze wie der von Spielerin genannte, aufgegriffen und weiter verfolgt werden. Schule prinzipiell umzustrukturieren und sich dabei soweit wie möglich von alten Zöpfen zu lösen, ist nötig. Aber ein schwieriger Prozess, der nicht in wenigen Jahren zu schaffen ist. Und daher meist verschoben und verschoben wird, außer es geht mal in Form von schnellen, überhasteten Beschlüssen, sprich administrativen Schnellschüssen.
Oder aber die Politiker machen das, was nun wieder hier im Forum erlebt werden kann, sie instrumentalisieren eine konstruktive Idee für ihren eigenen politischen Standpunkt, der mit der eigentlichen Thematik so gut wie gar nichts zu tun hat.
Wer sich diesen Schuh anzieht, der möge mal darüber nachdenken, warum so viel gerade in der Bildungspolitik auf der Stelle getreten wird.