Bernadette, 01. Oktober 2018, um 20:08
Merkel soll keinesfalls die Vertrauensfrage stellen.
Ich meine, der neue Vorsitzende der Bundestagsfraktion, Ralph Brinkhaus, der von sich selbst sagt, er sei mit Merkel "fein", wird für frischen Wind sorgen und dass Kauder seinen Hut nehmen durfte ist, nicht als Klatsche für Frau Merkel zu verstehen.
Letztendlich gibt es doch sowieso niemanden, der ihre Position einnehmen bzw so akkurat ausfüllen kann wie sie es zu tun vermag. Ich wünsche ihr und uns allen jedenfalls, dass sie den Gegenwind gelassen durchs Haar fahren lässt.
Kartenvernichter, 01. Oktober 2018, um 20:08
1) Zwiegespalten....rein rechtlich gesehen hat RWE sich nichts zu Schulden kommen lassen. Aber muss man den Wald wirklich noch abholzen? Für eine Energie, die einerseits im Vergleich zu anderen recht uneffektiv ist und anderseits reden alle vom Klimaschutz, aber da wird Kohle verbrannt, die die Klimabilanz im Vergleich zum Energiegewinn mit am höchsten belasten. Die Verträge sind mittlerweile Jahrzehnte alt und könnten mal bearbeitet werden.
2) Nein. Sehe keinen der es besser machen könnte, auch wenn ich sie nicht mag. Ist eh nur ein Postengegeifer.
3) Was soll man dazu sagen? Friedlicher verlaufen als erwartet.
tini71, 01. Oktober 2018, um 20:55
zuletzt bearbeitet am 01. Oktober 2018, um 20:56
Mein Senf dazu
Hambacher Forst: 43.000 Bäume, bis zu 350 Jahre alt, sollen der Braunkohle geopfert werden? Insgesamt ist dieses Stück Wald 12.000 (!) Jahre alt!!! Geht's noch? Und die Grünen haben seinerzeit der Abholzung zugestimmt, was ich nicht verstehen kann. Ich bin absolut gegen die Abholzung und werde wohl auch an der Demo am 6. Oktober teilnehmen.
Vertrauensfrage: Bin ich auch nicht für. Ich finde, dass unsere Angie ihren Job gut macht. Das Aussitzen, welches ihr viele vorwerfen, sehe ich allermeistens mehr als Gelassenheit und Souveränität. Allein, wie sie seinerseits den Fall Böhmermann gehandhabt hat, fand ich großartig.
Erdogan: Der Besuch ist ohne nennenswerte Zwischenfälle verlaufen. Gut so. Sein Statement noch im Flieger, seine Entgleisungen während einiger Verantstaltungen, die Drohung, eine Pressekonferenz platzen zu lassen, wenn Dündar teilnimmt, seine Anklage, dass Regimegegner (er nennt sie Terroristen) nicht ausgeliefert werden, sein Echauffieren darüber, dass Ozil und Gündogan angeblich aus der deutschen Gesellschaft ausgeschlossen würden, das fand ich weniger gut
Kartenvernichter, 01. Oktober 2018, um 21:02
Aber das ist bei ihm ja buisiness as usual
tini71, 01. Oktober 2018, um 21:05
zuletzt bearbeitet am 02. Oktober 2018, um 09:31
Schlimm genug...seine Frau neben ihm sah jedenfalls fast so unglücklich aus wie Frau Trump neben ihrem Gatten.
Ex-Stubenhocker #235752, 01. Oktober 2018, um 21:26
zuletzt bearbeitet am 01. Oktober 2018, um 21:31
Hambach ..., tja, das ist alles traurig !
1978 hat man landschaftliches Tafelsilber an die damalige Rheinbraun AG verscherbelt. Später wurde aus Rheinbraun dann RWE und 40.000 Hektar Wald standen zur Abholzung an. RWE hat sich dementsprechend fokussiert ..., der Hambacher Forst ist mit 40 Mio Tonnen Braunkohle für das Unternehmen praktisch unersetzbar. Ohne die weitere Rodung müssten die Kraftwerke Niederaußem und Neurath schliessen, dh. ersatzlos vom Netz genommen werden ..., andere würden folgen.
Häten wir eine vernünftige Energiewende hinbekommen, wäre das versorgunsgtechnisch kein Problem. RWE würde zwar über kurz oder lang pleite gehen, aber der Strom könnte regenerativ erzeugt und ins Netz eingespeist werden. Nur sind wir leider weit entfernt davon. Aussetzen im Stile Merkels hat uns dahingehend keine Vorteile verschafft und so geht ein Zahn des Rades in den nächsten ..., keiner packt was an und niemand wagt ernsthaft sinnvolle Veränderungen.
tini71, 01. Oktober 2018, um 22:08
zuletzt bearbeitet am 01. Oktober 2018, um 22:14
Al Gore hat schon vor vielen Jahren gesagt, dass wir alle mit einem Bruchteil der Energie auskommen könnten, die wir derzeit verbrauchen und dass diese aus eneurbaren Energien geschaffen werden könnten... wenige Menschen und vor allem Politiker haben ihren Allerwertesten seither bewegt... ich für meinen Teil kann dies nicht behaupten, die Solaranlage ist auf dem Dach, über das Jahr gesehen 60 % Autarkie immerhin... und mit dem Strom aber auch mit andren Brennstoffen gehe ich (wir ) sparsam um
JohnJohn, 02. Oktober 2018, um 09:23
Vorläufig mal nur zu 3.
Unsere verantwortlichen Politiker sehen wohl zweierlei Aspekte zu Recht: Einerseits ist dieser Mann jemand, der elementare Menschenrechte, die in jeder Demokratie eine Selbstverständlichkeit sein sollten, mit den Füßen tritt.
Andererseits ist er gewähltes Staatsoberhaupt eines souveränen Staates.
Wie dieser Spagat zu lösen ist, ist eine Frage der diplomatischen Kunst. Ob unsere Politiker dies gut hinbekommen haben, mag jeder selbst beurteilen. Dass es keine größeren Probleme gab, zeigt wohl doch eine gewisse "politische Qualität".
JohnJohn, 02. Oktober 2018, um 11:11
zu 2. die politische Kultur in Deutschland hat sich in den letzten Jahrzehnten gewandelt und zwar zum negativen, finde ich. Waren es früher "kantige" Persönlichkeiten wie
Strauß, Brandt, Schmidt, Wehner, Adenauer, Erhardt, die durch kompromisslose Darstellungen ihrer eigenen Standpunkte das politische Leben geprägt haben, so geht es heute darum, sich Seilschaften zu verschaffen, mit denen man ins gleiche Horn blasen kann oder eben auch diejenigen zu bekämpfen - mit allen Mitteln - die auch andere bekämpfen wollen. Schlagworte gelten nur dann, wenn sie sich GEGEN irgendetwas richten. Mama Merkel wird sich ewig im Amt halten können, weil sie in den Augen der einen vor Jahren alles ganz richtig und toll gemacht hat und nun ihre diplomatischen Fähigkeiten ausspielt, in dem sie einen gemäßigten Rückwärtsgang
einlegt und darauf achtet, den Halbrechts-Personen in der Zwangskoalition nicht zu sehr auf den Schlips zu treten.
Was kommt nach ihr? Keine Ahnung, ein Strauß oder ein Schmidt jedenfalls nicht, auch kein - oft als Birne von den ewigen Antis belächelter - Kohl.
Hoffentlich kein Gauland! Vielleicht ein Linker?
Zur Themafrage: Ja, Merkel soll Profil beweisen und die Vertrauensfrage stellen! Ohne selbst einen Nachfolger zu benennen! Wer gegen sie ist, der soll bereit sein, dann die Verantwortung zu übernehmen!
GEGEN etwas zu sein, ist leicht. FÜR DAS RICHTIGE zu sein, das ist schwer.
Ex-Stubenhocker #85097, 02. Oktober 2018, um 13:41
Dieser Eintrag wurde entfernt.
tini71, 02. Oktober 2018, um 22:57
John, du stellst Personen dar, die deinen Worten nach 'durch kompromisslose Darstellungen ihrer eigenen Standpunkte das politische Leben geprägt haben' und die bewunderst du? Oder nicht? Kompromisslos bedeutet, einen Standpunkt zu haben, ohne sich in der Mitte zu treffen... entschuldige, da ist das Wort mal wieder... aber das ist es genau, was ich bei dir vermisse... der Standpunkt... du hast dich gewunden, die Worte von führenden Politikern zu unterschreiben, die rechtes und rechtsextremes Denken und Handeln als absolutes *nogo*thematisiert haben.
Wo bitte ist dein Standpunkt? Ich suche ihn immer noch.
Entschuldigt alle, dass ich nun wieder einmal persönlich werde, aber das interesiert mich halt persönlich...
Bernadette, 03. Oktober 2018, um 08:59
... da wünscht sich jemand einen "Führer" und skandiert für die "Mitte".
Sachen gibt es.
Bernadette, 03. Oktober 2018, um 13:03
Wenn ich Beiträge lese, denen ich 100-prozentig zustimme, ahne ich, dass John für die Worte nicht zugänglich sein wird.
Kartenvernichter, 03. Oktober 2018, um 19:31
Auch wenn man gegen die Rodung ist...was die sogenannten Demonstranten machen geht teilweise zu weit. Baumhäuser bauen, sich an Schienen anketten schön und gut...die Firmenzentrale der Firma anzünden, wenn es sich denn bestätigt, die ihre Werkzeuge verleiht, geht zu weit.
Bernadette, 03. Oktober 2018, um 19:50
Der Staat enteignet, die Demonstranten strapazieren die Auslegung des Rechtes zur Demonstration über.
Und der Wald stirbt.
Es passt weder hinten noch vorne.
hagenstein, 03. Oktober 2018, um 20:44
Und Merkel erscheint als Leuchtturm der Weisheit weil drumherum die Finsternis ihr hässlich Antlitz ins rechte Licht rückt.
Verrückte Zeiten aber wir sind Zeitzeugen.
Das ist doch immerhin was...
biertulpe, 03. Oktober 2018, um 20:59
Zum Thema Hambach:
Direkt an das Arreal, das geräumt wurde, grenzt eine Wiese (etwa ein
Drittel so groß wie ein Fußballfeld), die einem 70 Jahre alten Mann
gehört. Dort gibt es ebenfalls Braunkohle abzubauen und RWE will das
Grundstück daher erwerben. Das Angebot von RWE betrug 12.500 EUR, der
Eigentümer hat aber 80 Milliarden EUR als Verhandlungsbasis aufgerufen.
Zu diesem Wert ist er gelangt, weil er nicht den Sachwert zugrunde
legte, sondern die Erträge aus der Verstromung der Braunkohle, die RWE
über einen Zeitraum von 20 Jahren erzielen kann. Großzügig hat RWE
sodann auf 15.000 EUR erhöht.
Aber der Bewohner des gallischen Dorfes gedenkt selbstverständlich nicht daran einzulenken.
Der Mann ist 70, was will der noch erreichen.Das Geld nehmen, eine schöne Reise machen und gut.Wenn es die Erben in die Finger bekommen wird es gleich verkloppft.
JohnJohn, 04. Oktober 2018, um 00:04
zuletzt bearbeitet am 04. Oktober 2018, um 00:05
Tini, deine Absicht, hier die Diskussion unpersönlicher sich entwickeln zu lassen, war löblich. Dass du dich bei allen entschuldigt hast, weil du aus Interesse selbst persönlich geworden bist, zeigt einen klaren, zu begrüßenden Standpunkt. Andere können das nicht; auch für diese Bemerkung entschuldige ich mich bei allen, weil sie - wenn auch ohne explizite Namensnennung - eine persönliche Kritik darstellt, die du ja vermeiden wolltest. Aber hier kann ich halt nicht anders.
Nun aber zum klaren Standpunkt und zu deinem Interesse: Ich wende mich NICHT dagegen, wirklich rechtes, bzw. ultratrechtes, Gedankengut als absolutes NoGo zu betrachten. Aber ich wende mich dagegen, jedes Gedankengut das jenseits von Ultralinks ist, als rechts zu bezeichnen. Und das IST ein klarer und eindeutiger Standpunkt. Die Feststellung, dass Merkels Entscheidung 2015 hinsichtlich der unkontrollierten Einreise ein Fehler war, als rechtes Gedankengut zu bezeichnen, ist eine falsche Feststellung.
Du magst gerne einen anderen Standpunkt haben, bzw. hast mit Sicherheit einen. Wenn dich das aber daran hindert, die Standpunkte von Andersdenkern als solche zu erkennen, ist das dein Problem. Ich jedenfalls habe kein Problem damit, dass andere Menschen anders denken als ich. Ein wesentlicher Merkmal der Demokratie. Auch das ist ein Standpunkt, Tini!
Bernadette, 04. Oktober 2018, um 07:18
Aha. Daher ist es ja auch legitim, die AfD zu wählen. Was links oder "ultralinks" nicht gutheißt, muss automatisch demokratisch und zudem wählbar sein.
Die AfD wirbt für die Landtagswahl mit folgendem Slogan:
"Franz Josef Strauß würde AfD wählen."
Und wenn eine "kantige Persönlichkeit" " die durch kompromisslose Darstellungen ihrer eigenen Standpunkte das politische Leben prägte" zu Lebzeiten sein Kreuz dort gemacht hätte, dient dieser Hinweis wohl als Orientierung, die man sich so sehr wünscht.
Erinnert mich an - keiner denkt, einer lenkt. Eieiei.
Bernadette, 04. Oktober 2018, um 08:17
Es gibt auch gute Nachrichten aus Bayern. München, gestern, Demo, 40.000 Teilnehmer.
Verschiedene Bündnisse riefen zur Demo auf.
Gegen PAG, AfD und CSU
Teilnehmer sind vorwiegend junge Menschen. Schüler, Studenten, Familien mit Kindern, Junge Liberale Seite an Seite mit Grünen und Linken.
Stimmen aus der Bevölkerung:
" ... bin hier, um unsere Grundrechte zu verteidigen."
"... verhindern, dass der Rechtsstaat erodiert."
"... "die populistische rechte Hetze, auch vonseiten der Landesregierung - das ist einfach nicht unser Bayern."
"... wir haben hier vielleicht eine starke Tradition, aber es gab auch immer eine große Weltoffenheit und ein großes Herz für das Andere. Das geht gerade total verloren."
Zwei Herren in Tracht tragen folgendes Schild:
" Grantl´n Ja - Hetz´n - Nein!"
Gut, dass es die jungen Menschen gibt. Gut, dass sie den Weg vom Sofa auf die Straße finden. Jeder, der davon inspiriert und zum Denken angeregt wird, ist diesen Weg wert.